Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz ist ein leichter, und dabei ungewöhnlich abwechslungsreicher Weitwanderweg, der vielleicht ein Leben lang in Erinnerung bleibt. Etappen voller Felsen, Wälder, Schluchten und Panoramen – acht Abschnitte wollen wir vorstellen, in die du den Malerweg ganz nach deinen Plänen einteilen kannst. Wir geben dir hier einen Überblick über die Etappen und die Organisation, damit du deinen Aufenthalt in den eindrucksvollen Landschaften der Sächsischen Schweiz optimal anpassen kannst.

Darum wird der Malerweg bis heute Malerweg genannt

Der Malerweg führt dich auf rund 116 Kilometern durch die faszinierende Naturkulisse des Elbsandsteingebirges. Du kannst dich entlang des Malerwegs auf die märchenhaften Landschaften des Elbsandsteingebirges einstellen – atemberaubend und voller Überraschungen für alle Sinne. Das hatten insbesondere in der Romantik schon viele Maler wie Ludwig Richter und Caspar David Friedrich im Blick und fertigten in den vergangenen Jahrhunderten wildromantische Gemälde von den vielfältigen Landschaftsmotiven an. Und darum wird der Malerweg bis heute so genannt.

Die Etappen in der Sächsischen Schweiz– jeder Abschnitt voller Augenweiden

In acht Etappen lässt sich der Malerweg einteilen, sie sind zwischen 11 und 18 km lang und verlaufen in einem großen Bogen – von Liebethal bis Pirna. Entscheidest du dich für eine Wanderung der gesamten Strecke am Stück, so würdest du 46 Gehstunden, oder insgesamt 8 Tage mit Pausen und Übernachtungen brauchen. Ob du den Malerweg in 8 Tagen wandern kannst, ist nicht nur eine Frage der Kondition, sondern auch davon abhängig, wie sehr du vorhast, die Aussichten zu genießen. Der Malerweg lässt sich also auch in anderen Varianten von Abschnitten prima wandern, denn die Abwechslungen und Ablenkungen kommen in jeder Etappe in großer Fülle.

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Malerweg 1. Etappe: Liebethaler Grund

Die einzelnen Malerweg-Etappen führen durch abwechslungsreiche Landschaften. Die erste Etappe führt dich durch den Liebethaler Grund, vorbei an einem Richard-Wagner-Denkmal. Schon hier tauchst du ein in ein Felswelt, die die Wesenitz mit der Kraft ihrer stetigen Strömung durch das Sandsteingebirge geformt hat.

Malerweg 2. Etappe: Basteibrücke

Auf der zweiten Etappe wartet die Aussicht auf die Basteibrücke, ein Eindruck, der den Atem stocken lassen kann. Auf dem Malerweg kannst du die sich zwischen den Felsen schlängelnde Brücke bereits aus der Ferne auf dich wirken lassen und dich ihr nähern.

Von hier schweift dein Blick über die zerklüftete Landschaft der Sächsischen Schweiz, während die Elbe gemächlich durchs Tal fließt.

Basteibruecke am Malerweg zweite Etappe

Malerweg 3. Etappe: Brandaussicht, Hohnstein

Die dritte Etappe führt dich zur Brandaussicht – auch „Balkon der Sächsischen Schweiz“ genannt. Von hier aus erkennst du bewaldete Höhen, zerklüftete Felsen und das weite Elbtal. Siehst du unterwegs genau hin, entdeckst du auch die Umrisse von Hohnstein mit seiner mittelalterlichen Burg, die spektakulär auf einem Felssporn liegt.

Malerweg 4. Etappe: Lichtenhainer Wasserfall, Kuhstall

Nicht weniger beeindruckend ist der Lichtenhainer Wasserfall auf der vierten Etappe. Zwischen großen, nahezu tropisch anmutenden Felsen fließt der Wasserfall und bietet – wie so vieles auf dem Malerweg – ein tolles Fotomotiv. Ebenfalls auf dieser Etappe: das Felsentor „Kuhstall“, eine 17 Meter breite und 11 Meter hohe Felsdurchbruchhöhle. Seinen eigenartigen Namen hat der Kuhstall, da er im 30-jährigen Krieg (1618–1648) als Unterschlupf gedient haben soll. Auch ihr Vieh, darunter Kühe, sollen die Bauern in die Höhle gebracht haben, damit sie vor dem Krieg verschont blieben.

Kuhstall Malerweg Etappe 4

Malerweg 5. Etappe: Goldsteinaussicht, Idagrotte

Die „Goldsteinaussicht“ auf der fünften Etappe gilt als Geheimtipp in der Sächsischen Schweiz. Dieser etwas verborgene Aussichtspunkt ermöglicht dir einen ausschweifenden Blick auf umliegende Berge und Wälder. Bist du trittsicher und schwindelfrei, dann bietet sich ein kurzer Abstecher zur Idagrotte an. Über ein schmales Felsband erreichst du die Grotte, dort wird dir zudem eine schöne Aussicht angeboten.

Malerweg 6. Etappe: Reinhardtsdorf

Die sechste Etappe führt dich durch Reinhardtsdorf, wo die sehenswerte, mehrere Jahrhunderte alte Bauernbarockkirche des Ortes wartet – ein echter Schatz mit kunstvoll bemalter Holzdecke, verziertem Altar und einer friedvollen Atmosphäre – der perfekte Ort für eine kleine Rast.

Malerweg 7. Etappe: Festung Königstein

Der nächste Abschnitt des Malerwegs ist einer der schönsten, denn hier sitzt die Festung Königstein wie eine Krone auf dem Tal. Strenggenommen kannst du allein dieser Festung einen ganzen Tag widmen: Per Rundgang auf der Festungsmauer kannst du das Elbsandsteingebirge im Panoramablick erleben. Nicht nur ein Über-, auch ein tiefer Einblick wartet auf der Festung auf dich: Mit fast 153 Metern Tiefe einer der tiefsten historische Brunnen Deutschlands. Der Festungsbrunnen wurde in den Felsen geschlagen, um die Trutzburg in jeder Lage unabhängig von der Außenwelt mit Wasser versorgen zu können.

Malerweg 8. Etappe: Rauenstein und Rückkehr nach Pirna

Mit dem 8. Abschnitt führt dich der Malerweg aus seiner unwirklich wirkenden Felsenwelt zurück Richtung Normalität. Doch auch hier wartet mit dem Rauenstein noch ein eindrucksvolles Felsmassiv auf dich. Wenn du am Ende des Malerwegs noch Energie übrighast, kannst du diesen kurzen, aber knackigen Aufstieg wagen, für den du am besten etwas Trittsicherheit mitbringst. Oben angekommen, wirst du mit einem Blick über die Elbe belohnt.

Am Ende des Rundwegs empfängt dich wieder die liebevoll restaurierte Altstadt Pirna, eine gemütliche und doch lebendige Stadt mit einer intakten Altstadt und dem Schloss Sonnenstein, das sich auf einer gut sichtbaren Anhöhe in der Stadtmitte befindet.

In einem durch oder abschnittsweise durch die Sächsische Schweiz

Du hast acht Tage Zeit? Dann kannst du alle Etappen des Wanderweges in aller Ruhe erkunden.
Unterkünfte für deinen Wanderurlaub gibt es entlang des Weges viele – von familiären Pensionen über einladende Hotels bis hin zu einfachen Wanderquartieren.

Malerweg mit nur einer Unterkunft wandern

Mit ein bisschen Planung kannst du auch mit nur einer festen Unterkunft auskommen und von hier aus einzelne Abschnitte des Malerwegs erkunden.

Ein echter Mehrwert ist dann die Gästekarte mobil. Sie ermöglicht dir die freie Nutzung von Bus, Bahn und Fähren im VVO-Gebiet und räumt dir Vergünstigungen für bestimmte Partnerangebote in der Sächsischen Schweiz ein. So erreichst du nach einer Etappe schnell deine Unterkunft. Buchst du deine Karte zusammen mit deinem Aufenthalt bei einer teilnehmenden Unterkunft, gibt dein Gastgeber dir eine Gästekarte mit.

Planung deiner Wanderung auf dem Malerweg durch die Sächsische Schweiz

Den Malerweg zu wandern, ist zu jeder Jahreszeit schön, wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Wanderung im Mai bis Oktober einplanen, da hier kein Schnee und Eis zu erwarten ist. Gerade die Monate Mai bis Juni und September bis Oktober sind gut für Wanderungen geeignet, da du hier angenehmes Wetter ohne viel Hitze erwarten kannst. Generell gilt natürlich, sich im Vorfeld einen Überblick über die Wetterlage zur geplanten Wanderzeit zu verschaffen, um ungewollte Überraschungen durch z.B. Regen oder Hitzewellen zu vermeiden.

Für erfahrene Globetrotter bietet sich auch eine antizyklische Wanderung in den Wintermonaten an. Das Gehen auf menschenleeren Wegen und in ruhiger Natur sind auf einer so abwechslungsreichen Route ein ganz besonderes Erlebnis. Attraktionen wie die Basteibrücke oder der Lichtenhainer Wasserfall bieten bei Eis und Schnee ein kaltes Naturschauspiel, wie es nur von wenigen Wandernden auf dem Malerweg gesehen wurde. Beachte hierbei, dass einige Passagen des Malerwegs im Winter möglicherweise nicht begehbar sind.

Reist du mit deinem Auto an, kannst du versuchen, bei den kostenlosen P+R Parkplätzen in Pirna einen freien Platz zu finden, oder du lässt dein Auto bei den zahlreichen, in Tagen abgerechneten Parkplätzen in der Stadt stehen.

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Den Malerweg wandern ist wie durch eine Galerie schlendern

Den Malerweg entlangzuwandern heißt, eine Landschaft zu durchstreifen, die nicht nur einem Gemälde entsprungen sein könnte, sondern einer ganzen Serie. Hier steht der Hintergrund im Vordergrund und hinter jeder Kehre warten neue Formen, Farben und Facetten. Egal ob du einfach gerne wanderst oder dich besonders an Aus- und Überblicken freuen willst – kaum ein anderer Wanderweg in Deutschland bietet mehr Abwechslung für alle Sinne als der Malerweg in der Sächsischen Schweiz.