Jeder Sport hat seine eigene Sprache und gerade der Berg- und Outdoorsport ist mit Fachbegriffen, Abkürzungen und kryptischen Bezeichnungen gespickt. Damit du weißt, was gemeint ist, haben wir einige der gängigsten Begriffe herausgepickt und erklären, was dahinter steckt.
Bergwissen Geologie
Du kennst das bestimmt – abends wird auf den Hütten gerne über die anstehende Tour gefachsimpelt. Zur Tourenbeschreibung nutzen echte Bergfexe markante Landmarken, die für den unerfahrenen Bergfreund nichtssagend sind.
Kamm: Einen Bergkamm erkennst du auf den ersten Blick. Er verbindet über Grate mehrere Gipfel eines Gebirges miteinander und erstreckt sich manchmal über lange Strecken.
Grat: Grate im Hochgebirge bringen viele Bergsteiger durch die Ausgesetztheit an ihre nervlichen Grenzen. Steilabfallende Hänge auf beiden Seiten eines manchmal nur fußbreiten Bergrückens kennzeichnen diese Bergformation. Ein sehr bekannter Vertreter ist der Jubliläumsgrat, der den Hochblassen mit der Zugspitze verbindet.
Scharte: Sie ist nichts anderes als ein deutlich sichtbarer markanter Einschnitt in einen Grat und trennt bei genügender Höhe zwei eigenständige Gipfel voneinander.
Sattel: Ein Sattel ist der Scharte ähnlich, aber viel weniger schroff und dient häufig als Passübergang wie zum Beispiel das Ellmauer Tor.
Pass: Ein Gebirgspass verbindet ein Tal mit dem gegenüberliegenden Tal auf der anderen Seite des Berges.
Kar: Den Begriff Kar findest du häufig in Tourenbeschreibungen in den Alpen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine kesselförmige Mulde, die durch das Abschmelzen eines Gletschers entstanden ist. Typischerweise hat ein Kar eine aufragende Rückwand auf der Bergseite, ist rechts und links von Berghängen eingerahmt und bricht dann über die Karschwelle bergab.
Ausaperung: Ist ein Berg aper, dann ist er schneefrei. Der Prozess dahinter nennt sich Ausaperung – sprich die Eis- und Schneedecke eines Berges, Gletschers oder einer Bergflanke schmilzt langsam und der Boden und Fels darunter kommt zum Vorschein.
Bergwissen Wetter
Bist du viel draußen unterwegs, wirst du dich automatisch intensiv mit dem Wetter beschäftigen. Es gibt viele gute Apps, die eine zuverlässige Wetterprognose liefern. Damit du den Bergwetter-Bericht auch richtig deuten kannst, hier einige wichtige Begriffe:
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Föhn: Der Alpenföhn weht als Südwind von Italien über die Alpen nach Richtung Norden und bläst alle Regenwolken weg. Die Luft ist trocken, warm und klar – daher sorgt er bei Bergtouren für ausgezeichnete Fernsicht. Charakteristisch ist der blaue Himmel, der abrupt vor einer Föhnmauer aus Wolken endet. Aber Achtung, wenn diese Wetterlage zusammenbricht, folgt meistens Regen.
Wolken: Wolken werden grob gesagt nach ihrer Form und Höhenlage eingeteilt. Schönwetterwolken sind flache, weiße Quellwolken, die sich in ungefähr 500 bis 1.500 Meter Höhe befinden. Sie bilden sich oft im Laufe des Tages bei Sonnenschein und lösen sich abends wieder auf.
Schichtwolken (Stratus) werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, aber sie eint, dass der Himmel überwiegend grau und verschleiert ist. Tiefe Schichtwolken sind sehr dicht und es kommt zu Niederschlag in Form von Schnee oder Regen.
Federwolken (Cirrus) sind sehr charakteristisch in ihrem Aussehen. Sie erscheinen wie mit einem Pinsel in langen Strichen auf den Himmel gemalt. Die Ränder sind durch Wind oft ausgefranst. Stell dir einfach viele Kondensstreifen auf einmal vor und du hast das ungefähre Bild vor Augen. Für den aktuellen Tag bedeuten sie stabiles Wetter, für die folgenden Tage können sie unter Umständen auch Regen ankündigen. Die Zugrichtung der Wolken ist dabei entscheidend.
Luftdruck: Auf der Erdoberfläche steht die sogenannte Luftsäule und erzeugt einen Normalluftdruck auf Meeresniveau von 1.013 Hektopascal (hPa) oder 1 bar. Beim Bergsteigen sinkt durch den Höhenunterschied der Luftdruck konstant. Auf der Zugspitze beträgt er zum Beispiel nur noch 700 hPa.
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Auch Wetteränderungen verändern den Luftdruck. Schneller Druckabfall (3 bis 5 hPa in drei Stunden) ist ein Alarmsignal und deutet auf einen plötzlichen Wetterumschwung mit Regen oder sogar Gewitter hin.
Bergwissen Ausrüstung
Höhenmesser: Mit zunehmender Höhe oder einem nahenden Tiefdruckgebiet sinkt der Luftdruck. Dieses Prinzip machen sich Höhenmesser zu Nutze, die im Prinzip wie ein Barometer funktionieren. Bist du auf Touren in entlegenen Gebieten unterwegs, solltest du einen Höhenmesser dabei haben und regelmäßig die Veränderung beobachten. So bist du vor unliebsamen Überraschungen geschützt.
Biwakschachtel: Dabei handelt es um eine sehr kleine, unbewirtschaftete Schutzhütte, die meist maximal zehn Personen gleichzeitig beherbergen kann – deshalb auch der Begriff Schachtel. Sie dienen in sehr entlegenen Berggegenden als Notunterkunft, Zwischenstopp oder Basislager bei langen Touren. Die Ausstattung ist spartanisch, daher musst du deine Ausrüstung und Proviant im Rucksack selbst mitbringen.
Wassersäule: Sie ist eine Maßeinheit, um die Wasserdurchlässigkeit eines Stoffes zu bestimmen. Je höher die Wassersäule ist, desto länger hält sie dem Wasserdruck stand. Zeltböden sollten zum Beispiel mit einer Wassersäule von 10.000 mm belastbar sein bevor sie feucht werden. Dieser Druck entspricht ungefähr einer knienden Person. Auf Regenjacken lastet vor allem an den Schultern oder durch Windeinwirkung ein höherer Druck – daher sind 20.000 mm ein guter Richtwert.
Übrigens hat Wandern im Regen seinen ganz eigenen Charme – vorausgesetzt die Ausrüstung stimmt: Wandern im Regen – ein völlig ernst gemeinter Tipp