Fingerfood zum Wandern mitzunehmen, ist keine neue Idee. Das gute alte Käsebrot hat sicherlich schon den ein oder anderen Berggipfel als Proviant im Rucksack erklommen. Es gibt jedoch unzählige andere Snacks, die du zum Wandern mitnehmen kannst. Fingerfood zeichnet sich zunächst ja – wie der Name schon sagt – dadurch aus, dass du zum Essen kein Besteck brauchst und es einfach mit den Händen essen kannst. Damit ist es perfekt für unterwegs. Ob mit Fleisch, vegetarisch oder vegan, Experimentierfreude ist die Devise! Und eines ist sicher: An der frischen Luft beim Wandern schmeckt’s gleich nochmal besser.

Vor jeder Wanderung steht die Planung. Neben der Routenplanung, der richtigen Ausrüstung und Kleidung, darf dabei die Verpflegung nicht zu kurz kommen.

Hast du vor auf deiner Wanderung einzukehren? Dann kläre am besten im Vorfeld, ob es auf deiner Tour Einkehrmöglichkeiten gibt und, ob diese auch geöffnet sind. Möchtest du dich auf deiner Wanderung selbst versorgen, dann haben wir hier ein paar Anregungen für einfache und praktische Snacks für dich zusammengestellt.

Tipp: Planst du eine mehrtägige Wanderung und möchtest dich dabei selbst versorgen, kannst du in unserem Guide zum Thema Trekking-Nahrung alle wichtigen Infos finden.

Wandern und Fingerfood passen hervorragend zusammen, wie dieses Pärchen zeigt.

#1 Riegel: Ideal für schnelle Energie

Müsliriegel und andere Riegel sind der perfekte Snack für jede Wanderung. Sie liefern schnelle Energie und sind sehr handlich. Aber aufgepasst: Die meisten Müsliriegel aus dem Supermarkt enthalten viel Zucker. Der Blick auf die Nähwert-Tabelle lohnt sich. Mittlerweile gibt es auch Riegel mit relativ wenig Zucker und hochwertigen Zutaten zu kaufen.

Müsli-Riegel kannst du übrigens auch schnell und einfach selbst machen. Alles was du für so etwas Leckeres brauchst, sind folgende Zutaten:

  • 140g Haferflocken gemischt mit Leinsamen, Chia-Samen oder anderen Samen deiner Wahl
  • 60g gehackte Nüsse deiner Wahl
  • 30g Kokosöl
  • 100g Ahornsirup, Agavendicksaft oder Dattelsirup
  • 1 Prise Salz

Zunächst schmilzt du das Kokosöl in einem kleinen Topf. Anschließend vermischt du es in einer großen Schüssel mit allen anderen Zutaten. Verteile die Masse gleichmäßig in einer mit Backpapier ausgelegten Auflaufform und backe sie bei 170 Grad circa 15 bis 20 Minuten im Backofen. Wenn die Masse goldgelb ist, kannst du sie aus dem Ofen nehmen und am besten, solange sie noch heiß ist, mit einem Messer in Riegel schneiden. Alles auskühlen lassen, et voilà!

#2 Nüsse – eine Handvoll Proteine to go

Nüsse sind geballte Kraftspender. Die Kerne versorgen dich mit gesunden Fetten, Proteinen und enthalten gesunde Ballaststoffe und Vitamine. Das gilt für so gut wie alle Nuss-Sorten – ob Walnüsse, Haselnüsse, Cashewkerne oder Erdnüsse, auch wenn die Anteile an den Stoffen unterschiedlich sind.

Eine Nussmischung bietet besonders viel Abwechslung. Gemischt mit Rosinen und anderen getrockneten Früchten versorgen sie dich außerdem schnell mit Fruchtzucker, falls du mal einen Durchhänger hast. In kleinen Portionen sind Nüsse das ideale Fingerfood zum Wandern.

Wanderer mit Proviant machen Pause.

#3 Frisches Obst im Ganzen und Gemüse am besten als Sticks

Viele Obstsorten sind von Haus aus schon Fingerfoods. Apfel und Banane stehen hier besonders hoch im Kurs.

Aber auch Gemüse eignet sich als Fingerfood zum Wandern. Schneide zum Beispiel Karotten, Paprika oder Gurken in handliche Sticks und packe sie in eine Brotzeitbox. Joghurt mit einer Prise Salz und Pfeffer in einem extra Behältnis kannst du als Dip aus dem Rucksack zaubern. So schmeckt der gesunde Snack auch Kindern.

#4 Belegtes Brot – der Klassiker

Klingt erstmal wenig spektakulär – dabei bietet dieser Klassiker so viele Möglichkeiten. Sowohl beim Brot als auch beim Belag gibt es beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Vollkornbrot hat einen besonders hohen Nährwert und ist daher auf Wanderungen besser geeignet als Weißbrot. Es macht dich länger satt.

Beim Belag kannst du kreativ werden. Mittlerweile gibt es unzählige vegane und vegetarische Aufstriche. Je nach Vorliebe kannst du dein Brot auch mit Wurst und Käse belegen.

Tipp: In einer Lunchbox mit Unterteilung kannst du dein Brot zusammen mit Gemüsesticks aufbewahren, ohne dass es nach ein paar Stunden Wandern ein großes Durcheinander gibt.

Snackbox mit Fingerfood zum Wandern

#5 Selbstgemachte Aufstriche

Aufstriche lassen sich ohne großen Aufwand auch selbst machen und sind gleich etwas ganz Besonderes! Wie wär’s zum Beispiel mit einem Kartoffelaufstrich?

Dazu kochst du 150g Kartoffeln, bis sie weich sind. Anschließend schälst du sie und zerdrückst sie zu Kartoffelpüree. Das Püree vermischst du mit einem Becher Joghurt und einem Becher Sauerrahm. Verfeinere den Aufstrich nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Schnittlauch.

Auch mit Frischkäse lassen sich verschiedenste Aufstriche kreieren. Etwas Recherche lohnt sich!

#6 Wraps – neue Energie von der Rolle

Wer keine Lust auf belegte Brote hat, kann auch Wraps zum Wandern mitnehmen. Sie lassen sich einfach vorbereiten und bieten mit der richtigen Füllung genau die Energie, die du zum Wandern brauchst. Den Teig kannst du natürlich selbst machen, es gibt aber auch die fertige Variante aus dem Supermarkt.

Zum Füllen kannst du neben Salat und in Streifen geschnittenem Gemüse zum Beispiel Falafel, angebratenen Halloumi-Käse oder auch gebratene Hähnchen-Streifen in deinen Wrap packen. Für die extra Portion Proteine kannst du etwas Hummus auf dein Teig streichen, bevor du deinen Wrap zurollst. Mit Saucen, zum Beispiel aus Joghurt, solltest du etwas sparsam umgehen, damit dein Wrap nicht durchweicht.

Bevor du deine Wraps in eine Brotzeitdose packst, kannst du sie mit etwas Kraftpapier umwickeln, damit sie nicht aufgehen.

#7 Gekochte Eier – den Salzstreuer nicht vergessen

Wer tierische Produkte auf seinem Speisplan stehen hat, kann am Abend vor der Wanderung Eier abkochen und mitnehmen. Das enthaltene Eiweiß – im Eidotter findet sich übrigens das meiste davon – gibt deinen vom Wandern beanspruchten Muskeln neue Kraft. Echte Gourmets packen einen Salzstreuer in den Rucksack.

Pause beim Wandern mit Fingerfoods als Proviant.
Foto: Jenny Bartelt

#8 Süßes – am besten selbst gemacht

Dass Süßigkeiten – besonders zu viele davon – nicht gesund sind, wollen wir hier nicht verschweigen. Wer sich allerdings viel bewegt, darf sich auch mal etwas gönnen. Wenn du etwa nach einem anstrengenden Aufstieg oder bei schlechtem Wetter in ein kleines Stimmungstief gerätst, kann etwas Süßes genau das Richtige sein, um deine Laune wieder zu verbessern. Einen Schoko-Riegel, ein paar Gummibärchen oder ähnliches einzupacken, ist also immer eine gute Idee.

Wie immer kannst du natürlich auch selbst etwas backen. Der Vorteil: Du entscheidest, welche Zutaten und wie viel Zucker du verwendest. Muffins eignen sich besonders gut als süßer Snack auf Wanderungen. Sie lassen sich einfach verstauen und sind handlich zu essen – Fingerfood eben.

Trinken nicht vergessen

Nachdem nun viel vom Essen die Rede war, sollte auch das Thema Getränke nicht vernachlässigt werden. Vergiss nicht, genug Flüssigkeit mitzunehmen, denn besonders bei Anstrengung braucht dein Körper viel davon. An heißen Tagen kannst du eine Thermosflasche benutzen, so dass dein Wasser auch nach ein paar Stunden noch erfrischend gekühlt ist.

Auch Früchtetee ist ein beliebtes Getränk bei Wanderfans. In einer Thermosflasche bleibt er den ganzen Tag heiß und kann deine Pause – zusammen mit etwas Selbstgebackenem – ungemein versüßen.