Wenn du an Berlin denkst, hast du wahrscheinlich eher breite Straßen, verrauchte Clubs und aufregende urbane Kultur vor Augen als grüne Wiesen, Wälder und Berge. Das täuscht! Auch wenn die Hauptstadt gleichzeitig die größte des Landes ist, lassen sich hier dennoch unbeschwerte Stunden im Grünen verbringen.

Zugegeben, Höhenmeter wirst du in Berlin nicht machen. Dafür wartet die Stadt mit mehreren Stadtwäldern, Parks und Seen auf, die dich die Häuserschluchten und den Verkehr vergessen lassen. Wir nehmen dich mit auf einen Entdeckungsstreifzug durch Berlins (gar nicht mal so) versteckte grüne Lunge.

Grunewald

Der Grunewald erstreckt sich im Südwesten der Stadt auf einer Fläche von 3.000 Hektar. Hier findest du neben verschlungenen Waldpfaden und breiten Forststraßen auch eine Menge Wasser. Der Grunewald grenzt im Westen an die wunderschöne Havel und wird von einer Vielzahl an kleineren Seen durchzogen. Der bekannteste dieser Seen ist die Krumme Lanke, ein absolut idyllisches Kleinod, an dem du so manche Sonnentage mit Plantschen und Chillen verbringen kannst.

Falls du Lust auf einen Berg hast: Berlins zweithöchste Erhebung, den Teufelsberg, findest du ebenfalls hier. Oben kannst du den Blick über den Grunewald schweifen lassen – oder über die Dächer Berlins, je nach Himmelsrichtung und Wetter. Hier fahren übrigens auch Berlins Mountainbiker auf ein paar coolen gebauten Trails. Es gibt außerdem eine verlassene Abhörstation, die ein bisschen düstere Endzeitstimmung verbreitet und die du mit einer geführten Tour erforschen kannst.

Outdoor Cityguide Berlin - Pfad durch den Grunewald mit Blick auf die ehemalige US-Radarstation auf dem Teufelsberg.
Im Grunewald im Südwesten Berlins warten verschlungene Waldpfade und breite Forststraßen auf Naturliebhaber. Hier gibt der Weg den Blick auf die ehemalige US-Radarstation auf dem Teufelsberg frei. Foto: Achim Scholty, pixabay.

So kommst du hin:
Es gibt eine S-Bahnstation mit dem Namen Grunewald, die dich zum östlichen Rand des Waldes bringt. Dort halten die S3, S5 und S7. Bei einem so großen Waldgebiet kommt es aber wahrscheinlich darauf an, wo du deine Wanderung starten möchtest. Informiere dich daher vor Abfahrt am besten selbst noch einmal.

Treptower Park, Plänterwald und die Insel der Jugend

Etwas näher an der Stadt und direkt an der Spree findest du diesen herrlichen Zusammenschluss von Park und Stadtwald. Der Treptower Park besticht durch weite, grüne Wiesen zum Sitzen, Spielen und Sonnen sowie durch ein kolossales, altes Sowjetdenkmal, das du dir auf jeden Fall ansehen solltest. Am südlichen Ende des Treptower Parks findest du auch die Insel der Jugend, eine echte kleine Spreeinsel, die über eine romantische Brücke zu erreichen ist. Auf der Insel gibt es einen weiteren, liebevoll angelegten Park, der zum Lustwandeln, Picknicken und Spreeblick genießen einlädt.

Outdoor-Cityguide Berlin - Sowjet-Denkmal im Treptower Park Foto: Tim Gage. CCBY-SA-20
Outdoor Cityguide Berlin – Sowjet-Denkmal im Treptower Park. Foto Tim Gage, flickr; CC BY-SA 2.0

Im Süden schließt sich der Plänterwald an. In den warmen Monaten ist der Plänterwald ein grüner, von kleinen Pfaden und Lichtungen durchzogener Rückzugsort zum Luft holen und Entspannen. Im Frühjahr überwuchert der einzigartige Berliner Bärlauch den kompletten Boden um die noch kahlen Bäume und wird von vielen Berlinern gepflückt und verarbeitet. In der Nähe der Spree kannst du außerdem einen Blick auf einen verlassenen Vergnügungspark inklusive Riesenrad werfen und von April bis November auch mit einer geführten Tour erkunden. Bald soll hier ein neuer öffentlicher Park entstehen, der Natur, Kultur und Kunst behutsam vereint.

Riesenrad des ehemaligen Vergnügungsparks Spreepark im Treptower Park in Berlin. Foto: conticium, flickr. CC BY-SA 2.0.
Riesenrad des ehemaligen Spreeparks im Treptower Park in Berlin. Foto: conticium, flickr. CC BY-SA 2.0.

So kommst du hin:
Mit der Ringbahn zur Haltestelle Treptower Park oder mit der S8/S9/S85 zur Haltestelle Plänterwald. Die beiden Gebiete hängen zusammen, es kommt also daher darauf an, von wo du schneller im Grünen bist.

Tempelhofer Feld

Das Tempelhofer Feld ist zwar nur teilweise grün und Bäume findest du ebenfalls nur vereinzelt, dafür ist der Himmel hier so weit, dass du für einen kurzen Moment vergisst, dass du dich in einer Millionenstadt befindest. Das alte Flugfeld des Tempelhofer Flughafens lag lange Zeit brach und wird nun seit ein paar Jahren als öffentlicher Ort vielseitig umgenutzt.

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Ob du hier nur auf der breiten, endlosen Startbahn flanieren, Kitelandboarden ausprobieren, eines der Urban Gardening-Projekte erkunden oder einfach nur mit einem Bier in der Hand Sonne tanken willst – all das ist dort möglich und macht das Feld so zu einem einzigartigen Ort, der Urbanität und die Sehnsucht nach der großen Weite im Zentrum Berlins vereint.

Flugfeld des ehemaligen Tempelhof Flughafens in Berlin. Foto: Kubilay-Yu., flickr. CC BY-SA 2.0.
Flugfeld des ehemaligen Tempelhof Flughafens in Berlin. Foto: Kubilay-Yu., flickr. CC BY-SA 2.0.

So kommst du hin:
Da das Tempelhofer Feld mitten in der Stadt liegt, kannst du es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von fast jeder Seite gut erreichen. Im Osten sind die nächsten Haltestellen die Boddinstraße (U8) und die Leinestraße (U8), im Norden der Südstern (U7) und im Westen der Bahnhof Tempelhof (Ringbahn, U6) oder die Paradestraße (U6). Im Süden wird das Feld durch die Stadtautobahn und ein Industriegebiet begrenzt.

Gärten der Welt

Ebenfalls keine vollständige Naturflucht, aber dafür mit viel Liebe zum Detail gestaltete Parkanlage sind die Gärten der Welt in Marzahn. Hier kannst du Parks und Gärten entdecken, die nach Vorbildern aus der ganzen Welt angelegt wurden. Vom beeindruckenden orientalischen Garten über den chinesischen Garten hin zum als Kritik an der Industrialisierung gedachten Los Angeles-Park gibt es eine Menge Neues zu entdecken – die Gärten der Welt sind quasi ein großes Freiluftmuseum für urbane Gartenkultur.

Besonders beeindruckend ist das Tropenhaus, in dem sich der balinesische Garten befindet. Hier wurde ein kompletter Dschungel mit Nutzpflanzen, exotischen Blumen und hinduistischen Tempelelementen nachgebaut, um dir die Naturverbundenheit der Gärten in Bali näherzubringen. Hier vergisst du Berlin garantiert für eine Weile.

Gärten der Welt in Berlin-Marzahn. Foto: Susanne Nilsson, flickr. CC BY-SA 2.0
Gärten der Welt in Berlin-Marzahn. Foto: Susanne Nilsson, flickr. CC BY-SA 2.0.

So kommst du hin:
Die Gärten der Welt liegen etwas außerhalb des Zentrums. Vom Alexanderplatz kannst du entweder die U5 und den Bus 195, die S7 und die Trambahn M8 oder die M6 nehmen. Alle drei Verbindungen bringen dich in ca. 45 Minuten nach Marzahn.

Müggelberge und Müggelsee

Berlins größter See ist nicht der berühmte Wannsee im Westen – es ist der bezaubernde Müggelsee im Südosten der Stadt. Er lädt zu diversen Wassersportarten und mit seinen zahlreichen Badestellen zum Schwimmen und Sonnen ein. Südlich schließen sich die Müggelberge an, ein weiteres großes Waldgebiet. Hier kannst du dich auf Wanderpfaden verlieren, die beiden (natürlichen!) Müggelberge besteigen und die umliegenden kleineren Seen und die Dahme erkunden.

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Zum Müggelsee radeln ist übrigens eine wundervolle Möglichkeit, den Südosten der Stadt und die Umgebung vor Ort kennenzulernen. Von Kreuzberg aus fährst du zunächst an der Spree entlang, setzt mit der BVG-betriebenen Fähre(!) im Plänterwald ans andere Ufer über und lässt danach mit jedem Kilometer die Stadt weiter hinter dir. Die letzten Kilometer fährst du entweder über ruhige Nebenstraßen durch bezaubernde, gar nicht mehr urban wirkende Stadtviertel oder auf dem Weg liegende Stadtwälder und Parks wie der Wuhlheide.

Sonnenuntergang am Müggelsee in Berlins Südosten.
Sonnenuntergang an Berlins größtem See – dem Müggelsee. Foto: Mark Thurow, pixabay.

So kommst du hin:
Falls nicht per Rad, dann geht es auch mit der S-Bahn. Die S3 und die S5 bringen dich nach Köpenick, von wo aus du entweder zu Fuß weitergehst oder in den Bus 169 zur charmanten Haltestelle „Rübezahl“ umsteigst. Dann bist du bereits mittendrin.