Eine Städtereise nach Budapest ist schon lange fest auf der Must-See-Liste vieler Reisender. Nicht nur die umwerfende Schönheit der Stadt ist inzwischen weltberühmt, sondern auch die ausschweifende Party- und Barszene. Dass Budapest jedoch auch einiges für Outdoorfreunde zu bieten hat, möchten wir dir in diesem Artikel zeigen.
Budapest ist die perfekte Kombination aus Wien und Berlin. Den Pomp und Prunk der vergangenen Monarchie findet man in der ungarischen Hauptstadt gepaart mit der sichtbaren Vernachlässigung der alten Gebäude im Kommunismus. Neben haufenweise kulturellen Sehenswürdigkeiten wie der Fischerbastei, dem Parlament, der Matthiaskirche (UNESCO-Weltkulturerbe!), den Thermalbädern und natürlich den neun ikonischen Brücken bietet die Stadt ein legendäres Nachtleben in den einzigartigen Ruinenbars, die jede für sich ein Kunstwerk darstellen.
Doch dieser Artikel soll sich nicht diesen dir wahrscheinlich bereits bekannten Highlights widmen, sondern in gewohnter Tatonka-Manier den Outdoor-Freuden Budapests. Denn von denen gibt es eine ganze Menge.
Lust auf Reisen? In unserem Reise-Ratgeber findest du Reiseziele und Tipps
Memento Park Budapest – Geschichtsbewältigung mit viel Ironie
Beginnen wir unsere Outdoor-Sightseeingtour in Budapest mit einer der skurrileren Attraktionen: Dem Memento Park. Nach dem Ende des sozialistischen Regimes wurden ein paar der beeindruckendsten Statuen und Denkmäler Ungarns, die an diese Zeit erinnern, an diesem Ort gesammelt und bilden heute ein Gruselkabinett der sowjetischen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Neben den unvermeidlichen Lenins und Stalins finden sich imposante Arbeiter-, Kriegs- und Bauern-Denkmale – die klassischen Themen des Sozialismus eben. Alle Statuen sind in eine hübsche Gartenanlage eingebettet, die als besonderes Highlight einen ordentlichen roten Blumen-Sozialistenstern bietet.
So kommst du hin:
Der Memento Park ist täglich von 10:00 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Aus der Innenstadt nimmst du die Metro 4 bis Kelenföld vasutallomas, dort steigst du in den Bus 101B, 101E oder 150 bis zur Haltestelle Budateteny vasutallomas (Campona). Der Park liegt etwas außerhalb im südlichen Teil der Stadt. Falls du mit dem Fahrrad dorthin fahren willst, erwarten dich vom Deak Ferenc Ter etwa 11 km einfach – die aber sicher mit einem hochinteressanten Einblick in das alltägliche Budapest abseits der Massen belohnen.
Lese-Tipp: Sicherheit auf Reisen – 10 Tipps zum Schutz von Gepäck und Wertsachen
Der beste Blick auf die Stadt: Eine Morgenwanderung auf den Gellértberg
Diese großartige Idee haben wir auf Travelinspired gefunden: Wer Budapest von oben sehen und diesen Anblick in Frieden genießen möchte, stellt sich besser einen Wecker (oder geht gar nicht erst ins Bett). Der Gellértberg ist tagsüber ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Es kann daher beizeiten ziemlich voll und hektisch werden. Wer jedoch morgens zum Sonnenaufgang auf den Gellértberg steigt (über einen asphaltierten Fußweg, du brauchst also keine besondere Ausrüstung), hat eine gute Chance, der Stadt ungestört beim Aufwachen zuzusehen. Ein idealer Start in den Tag – oder der perfekte Abschluss einer aufregenden Nacht.
So kommst du hin:
Den Gellértberg erreichst du um diese Uhrzeit wahrscheinlich am Besten zu Fuß aus der Stadt oder mit einem Taxi. Für die Spätaufsteher bieten sich die öffentlichen Verkehrsmittel an: Mit der Metro 4 fährst du bist zum Fövam tér und überquerst die Freiheitsbrücke oder du nimmst eine Donaufähre zur Haltestelle Szent Gellért tér.
Unser Grip Rolltop Pack Kurierrucksack mit Rollverschluss, 15″ Laptopfach und 10 Jahren erweiterter All Day Tough-Produktgarantie.
Donauinseln: Ruhe, Natur, Frieden – und im August das Szíget Festival
Neben den Buda-Hügeln (in denen man übrigens auch Mountainbike fahren kann) zeichnet sich Budapest durch eine weitere landschaftliche Besonderheit aus: Große, in Stadtparks verwandelte Donauinseln. Die bekannteste dieser Inseln ist die Margareteninsel, ein wunderschöner Park im englischen Stil, in dem man spazieren, joggen, radeln oder einfach nur unter einem Baum entspannen kann. Du findest dort außerdem einen wunderschönen japanischen Garten und einen Musikbrunnen, der mehrmals am Tag mit Musik untermalte Wasserspiele zum Besten gibt. Für Freiluft-Wasserratten findet sich hier außerdem das Palatinusbad mit insgesamt zehn Becken, einem Wellnessbereich und mehreren Wasserrutschen.
Weniger bekannt, dafür aber auch deutlich ruhiger und natürlicher ist die Òbuda-Insel. Hier kannst du dich zwischen Wäldern und Wiesen verlieren, wenn du eine Auszeit von der tosenden Stadt brauchst. Nur im August wird aus diesem Plan nichts: Da verwandelt das Szíget-Festival die Insel in eine riesengroße Party.
Der absolute Underdog der Donauinseln ist jedoch die Nép-Insel. Hier bröckeln alte Fabrikgebäude und Parkanlagen aus der sozialistischen Zeit vor sich hin und die Natur wuchert mehr oder weniger ungehemmt, wo sie gerade Platz findet. Für Reisende mit einem Sinn für Endzeit-Szenerien und Industriecharme ist die Nép-Insel sicher einen Abstecher wert – die Insel wird von Einheimischen langsam wiederentdeckt und bietet sogar ein oder zwei Strandbars.
So kommst du hin:
Margareteninsel: Die Straßenbahnen 4 und 6 steuern die Haltestelle Margit híd an. Von dort gelangst du über eine Fußgängerbrücke auf die Margareteninsel. Auf der Insel selbst gibt es keine Autos. Hier kannst du entweder laufen oder dir ein Fahrrad leihen.
Òbuda-Insel: Außerhalb des Szíget-Festivals gibt es keine Shuttle-Busse vom Flughafen oder aus der Innenstadt zur Insel. Mit dem Zug erreicht man die Insel am besten: Einfach zum Filatorigát fahren und mithilfe deines Smartphones ein paar Meter zur Fußgängerbrücke auf die Insel gehen.
Nép-Insel: Mit der Metro 3 zur Haltestellen Ujpest-városkapu fahren und mithilfe deines Smartphones über eine Brücke auf die Insel laufen.