Natur pur, einsame Gipfel, die neue Ausrüstung testen oder ein spaßiger Hüttenabend – Gründe, warum es einen in die Berge zieht, gibt es viele. Und so unterschiedliche diese sind, so kunterbunt sind auch die Wandertypen, die dir unterwegs begegnen. Hier haben wir die am häufigsten vorkommenden Typen ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammengefasst.
Berg-Hipster
Inszenierung ist alles. Getreu diesem Motto verpasst der Selfie-machende Hipster-Wanderer zwar die halbe Tour, aber er hat unschlagbar die beeindruckendsten Fotos und sammelt tonnenweise Likes auf Instagram & Co. Schließlich sind die Posen genauestens einstudiert, das Outfit ist weniger auf das Wetter, dafür aber farblich perfekt abgestimmt. Auf der Suche nach spektakulären Kulissen vergisst er seine Höhenangst. Statt Wanderstöcken hat er einen Selfie-Stick am Rucksack festgeschnallt. Der Selfie-Typ ist besonders häufig in der Nähe von Flying Foxes, Ziplines und anderen Attraktionen zu finden.
Hightech-Fan
Ohne Smartwatch mit Satellitenempfang und ständiger Verbindung zum Smartphone samt automatischen Upload der GPS-Tracks zieht der heutige Hightech-Wanderer nicht los. Mit ultraleichtem Rucksack ausgestattet und von Kopf bis Fuß in atmungsaktive Funktionskleidung gehüllt, sammelt er jede Menge Daten über Herzfrequenz, Höhenprofil und Luftdruck. Er ist der Early Adopter unter den Wanderern und stets zu begeistern für technische Spielerein und neueste Materialien.
Speed-Junkie
Schnell, ausdauernd, genügsam und trittsicher wie eine Bergziege – so kommt die Gattung Trail Runner daher geflitzt. Aus dem ultraleichten Trinkrucksack fließt kein schnödes Wasser, sondern ein flüssiges Super Drink Gel mit extra Koffein. Die beiden zusätzlichen Trinkflaschen stecken wie im Wilden Westen stets griffbereit im Tragegürtel und die engen Kompressions-Laufhosen lassen die durchtrainierten Muskeln erahnen.
Naturkenner
Staunend schauen die Naturkenner dem Trail Runner in der Ferne hinterher. Für sie ist es völlig unverständlich, warum man einen Berg in einem Affentempo hoch und runter rennt. Der naturkundlich versierte Wanderer erkennt jede Pflanze am Wegesrand und weiß um die Geogeschichte der jeweiligen Berggruppe. Er ist am liebsten in einer Gruppe Gleichgesinnter unterwegs und fachsimpelt über Botanik, seltene Tierarten und Wetterphänomene.
Familienwanderer
Man trifft die Bergsteigerfamilie oft schon in aller Früh an der Gondel, da der Nachwuchs bereits seit fünf Uhr morgens die Familie auf Trab hält. Bestens ausgestattet mit der nagelneuen Kinderkraxe, dem extragroßen Wanderrucksack für zermatschte Pausenbrote und mehreren Garnituren Wechselwäsche – falls der Nachwuchs entweder in den Bach fällt oder sich die Apfelschorle über den Kopf schüttet – ziehen sie unüberhörbar zur nächsten Hütte los. Nach dem Mittagessen um elf Uhr vormittags (man ist ja bereits sei sechs Stunden wach) sieht man die Eltern glücklich das Bergpanorama von der Sonnenterasse der Hütte aus genießen, während der Nachwuchs über den Spielplatz tobt.
Individualist
Der Individualist ist durchaus ein geselliger Typ, aber ihm graut vor Massenansammlungen in den Bergen. Am liebsten sucht er sich daher seinen eigenen Weg in den Bergen. Den ausgetretenen Wanderpfad verlässt er so schnell wie möglich und peilt einen einsamen Gipfel an. Ausgestattet mit funktioneller, aber bewährter Wanderkleidung mit Hang zum Retro-Look nimmt er grundsätzlich die schwierigste Route und beeindruckt am Abend in der Hütte mit jeder Menge Berglatein und lustigen Anekdoten.
Am Ende des Tages eint die verschiedenen Wandertypen trotz aller Unterschiede doch eine Gemeinsamkeit – am Abend fallen sie erschöpft, aber zufrieden ins Bett und freuen sich auf die nächste Bergtour. Nur der Berg-Hipster braucht noch ein bisschen zum Einschlafen – er checkt gerade seinen Instagram-Stream. Falls du übrigens auf der Suche nach einer schönen Hüttentour bist, lass dich von unserem Blog-Post Hüttentouren in den Alpen inspirieren.