Nachdem wir euch in den vorangegangenen Beiträgen Island im Allgemeinen sowie insbesondere seine Sehenswürdigkeiten näher gebracht haben, möchten wir uns an dieser Stelle den vielfältigen Wandermöglichkeiten der Insel widmen. Wir stellen euch eine kleine Auswahl der schönsten Wandertouren vor.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass ihr euch bei der Planung einer Wandertour in Island deutlich umfangreicher vorbereiten solltet, als beispielsweise bei einer Route durch das Allgäu. Ein GPS-Gerät und aktuelles Kartenmaterial, welches ihr im Vorfeld genau gesichtet habt, dürfen bei keiner Tour fehlen. Darüber hinaus ist es wichtig, sich über regionale Besonderheiten und Gefahren zu informieren und aktuelle Wettervorhersagen zu berücksichtigen, um vor bösen Überraschungen gewappnet zu sein. Für unerfahrene Wanderer ist es empfehlenswert, eine Wanderung nur in Begleitung – am besten durch einen erfahrenen Guide – zu unternehmen.
Beeindruckende Passüberquerung vom Skógar über den Fimmvörðuháls zur Básar-Hütte
Diese knapp 8-stündige Wandertour beginnt in Skógar-Wasserfall (Sgógarfoss), im Süden Islands. Von dort aus führt rechts ein zunächst recht steiler Weg den Skógarfluss entlang und beschert euch eine Vielzahl eindrucksvoller Fälle und Quellbäche. Für circa zweieinhalb Stunden durchquert ihr die Seitentäler bis zur Fußgängerbrücke, wo ihr die Uferseite wechseln solltet. Ab hier ist die Route gut markiert. Folgt der Zufahrtsstraße bis zur Baldvinsskáli-Hütte und von dort aus bergauf zur Passhöhe auf 1.019 m. Von hier aus könnt ihr die beeindruckende Landschaft, insbesondere die neu entstandenen Vulkankrater des Eyjafjallajökull, bewundern. Nun geht es über ein Schneefeld herab und anschließend durch das Lavafeld Godahraun. Der nachfolgende Abstieg beinhaltet einige kurze Kletterstellen, ist aber gut mit Seilen abgesichert. Durchquert die Engstelle Heljakambur und folgt einem – eher anspruchsvollen – Pfad in die Hvannárgil. Über den Plateauberg Morinsheiði führt der Weg entlang des Bergrückens links Richtung Tal, wo ihr auf der Höhe des Skógarfluss die Básar-Hütte ausgeschildert findet.
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Obwohl diese Wandertour größtenteils gut gesichert und mit zusätzlichen Tritten und Stufen ausgestattet ist, empfehlen wir sie nur geübten Outdoor-Fans.
Die Wasserfallrunde im Skartafell-Nationalpark
Diese kurze Genusswanderung ist mit 2 Stunden Gehzeit für jeden zu empfehlen, der Island zu Fuß entdecken möchte. Vom Skartafell-Besucherzentrum aus folgt ihr einem breiten Weg, vorbei am Hundfoss zum Svartifoss hinauf. Dieser Wasserfall gehört – dank der ihn umrahmenden Basaltsäulen (Lavasäulen) – zu den Highlights des Nationalparks. Über einen Bach führt die Route zum Aussichtspunkt Sjónarsker und anschließen ausgeschildert nach Sei. Von dort wandert ihr bergab zur Wegkreuzung und folgt dem Stórilaekur-Bach an seinem rechten Ufer entlang. Dabei könnt ihr die Aussicht auf den Hundafoss und den Þjófafoss in vollen Zügen genießen. Über eine Fußgängerbrücke führt die Route zurück zum Ausgangspunkt.
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Die familienfreundliche Tour zum Hengifoss-Wasserfall
Diese kurze und wenig ansteigende Tour im Nordosten Islands ist auch für Familien mit jüngeren Kindern geeignet und gleichzeitig für jeden Outdoor-Freund ein Erlebnis. Vom Parkplatz in Egilsstaðir aus folgt ihr einem ausgewiesenen Weg am linken Ufer des Hengifossá-Flusses entlang. Nachdem ihr einen Weidezaun passiert habt, wird der Pfad deutlich schmaler, führt euch jedoch weiter zuverlässig Richtung Hengifoss, wobei ihr ab der Hälfte des Aufstiegs eine großartige Sicht in die Schlucht genießen könnt. Nach einer guten Stunde seid ihr dann am Ziel und könnt den beeindruckenden Wasserfall aus nächster Nähe bewundern. Der Abstieg erfolgt über denselben Weg, wobei ihr beim Passieren des Gletschersees Lögurinns gemeinsam nach dem Seeungeheuer Lagarfljótsormurinn Ausschau halten könnt.
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Von Hljóðaklettar nach Rauðhólar – Islands farbenprächtigster Vulkan
Die mittelschwere und äußerst abwechslungsreiche Rundwanderung führt euch durch zerfurchte Vulkankraterlandschaften. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Hljóðaklettar (im Norden Islands), von wo aus ihr einem breiten Weg zweimal nach rechts folgen solltet. Dabei könnt ihr die beeindruckenden Basaltformationen und den Blick auf die Lavahöhle Kirkja genießen. Folgt den Wegweisern Richtung Rauðhólar, der bald hinter einer mächtigen Basaltmauer aufragt. Der nächste Teil des Aufstiegs ist relativ steil und anspruchsvoll und beinhaltet auch kürzere Kletterpartien. Dafür werden ihr jedoch mit großartigen Aussichten auf das faszinierende Farbenspiel der Vulkanflanken sowie die Jökulsá-Schlucht belohnt. Aus Gründen des Landschaftsschutzes ist der Hauptgipfel des Rauðhólar nicht begehbar, aber der Rundweg ist auch so einen Ausflug wert. Richtung Westen führt die Route zum Ausgangspunkt zurück.
Die Basaltküste von Anarstapi
Diese beeindruckende Wanderung führt euch in den Westen Islands. Von Anarstapi aus könnt ihr zum beschilderten Felsentor Gatklettur spazieren, um von dort aus der Küste in Richtung Nordosten zu folgen. Ihr passiert einen kleinen Teich, der sich besonders zum Beobachten von Seevögeln eignet. Wer weniger Interesse an Vögeln hat, wird sich sicherlich über den Anblick der senkrecht abfallenden Felslöcher freuen, die durch das Meer miteinander verbunden sind. Auch diese sind beschildert. Wenn ihr den idyllischen Hafen von Anarstapi erreicht, seid ihr am vorläufigen Ziel der Tour angelangt. Es empfiehlt sich, den gleichen Weg zurück zu nehmen, da der Weg entlang der Küste immer wieder neue Ausblicke und Eindrücke offenbart und die Wanderung so äußerst kurzweilig gestaltet. Die vielbegangene Route ist mit roten Pflöcken markiert und gut sichtbar, wobei die letzte Etappe über ein moosbewachsenes Lavafeld führt und in dem kleinen Dorf Hellnar endet. In diesem Neun-Seelen Örtchen könnt ihr – und das ist eine Seltenheit auf Wanderungen in Island – in einem netten Café einkehren und euch mit leckerem Kuchen stärken.
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