Ein Gastbeitrag von Linda Zimmermeier

Wilde Natur, unglaubliche Weitsichten, Stille und Abschalten fernab des Alltagsstresses. Dies ist auf dem 156,8 km langen Fernwanderweg Rothaarsteig möglich. Von Brilon im Sauerland bis Dillenburg in Hessen schlängelt sich der Steig auf kleinen Pfaden durch eines der größten Waldgebiete Europas. Ein Ort zum Durchatmen und Ankommen. Zum sich selbst wiederfinden und Träumen. Zusammen mit Tatonka war ich ca. 45 km auf dem Weitwanderweg unterwegs. Kommt mit!

Linda beim Wandern auf dem Fernwanderweg Rothaarsteig.

1. Etappe von Bruchhausen bis zur Hochheidehütte Niedersfeld

Ich packe alles Wichtige in den geräumigen Kings Peak 45l RECCO, schnüre meine Wanderschuhe, fahre mit dem Auto zum Ausgangspunkt und gegen Mittag beginne ich mit dem Einstieg auf den Rothaarsteig in Bruchhausen. Diesmal lasse ich die markanten Bruchhausener Steine links liegen und folge dem sehr gut markierten Pfad in Richtung Langenberg. Auf dem höchsten Berg (843 m.ü.NN) von NRW angekommen, lasse ich meine Seele baumeln. Meditiere und atme die wunderbar frische Luft ein. Sitze in der Hängematte und tanke neue Kraft.

Linda in einer "Hängematte" am Langenberg entlang des Rothaarsteigs.

Den roten R Markierungen folgend komme ich kurz vorm Sonnenuntergang an der Hochheidehütte in Niedersfeld an. Von hier ist der Ausblick auf die Sauerländer Berge atemberaubend! Ich stehe dort, genieße diesen Moment des Glückes und die Freiheitsgefühle, die in mir aufsteigen. Ein roter Feuerball versinkt am Horizont und das deftige Dinner der Hütte füllt alle verbrannten Kalorien auf.
Frau Voss holt mich oben ab, bringt mich zu ihrer urigen Pension in Niedersfeld und ich falle glücklich ins Bett.

Fernwanderweg Rothaarsteig Sonnenuntergang in Niedersfeld.

2. Etappe von der Hochheidehütte Niedersfeld bis Winterberg

Der Regen prasselt ans Fenster, in den Bergen hängen Nebelschwaden. Zeit, um in Ruhe das liebevolle Frühstück von Frau Voss zu genießen und dann gestärkt in der Hochheide mit der längsten Etappe zu starten.

Heideblüte auf dem Rothaarsteig.

Zwischen blühender Heide und einem Abstecher auf dem Clemensberg, geht’s rein in den Wald. Berghoch, Bergrunter.
Zur Pausenzeit finde ich eine typische Rothaarsteighütte, lege die Füße hoch.

Linda sitzt in einer kleinen Hütte am Rothaarsteig.

Frisch gestärkt habe ich das nächste Ziel vor Augen. Die Ruhrqelle. Zwischendrin kommt ein Regenschauer. Wie das duftet! Ich liebe Sommerregen! Und dank der Regenhülle bleibt alles trocken. Mein Rücken auch, aber das verdanke ich dem X-Vent Zero System, bei dem die Luft zwischen Rücken und Rucksack zirkulieren kann.

Linda sitzt auf einer Wegmarkierung (Stein) des Rothaarsteigs.

Nach einigen Stunden auf dem Rothaarsteig sind sie da, die kleine Hütten in der Nähe der Ruhrquelle. Hier kann man sich eine Ausstellung zum „Wald als Wirtschaftsraum“ anschauen und hübsch sind sie auch noch. Ein paar Schritte weiter ist die Quelle der Ruhr. Ein Rinnsal tröpfelt hier vor sich hin. Unglaublich, dass daraus die große Ruhr entsteht.

Holzhütten entlang des Rothaarsteigs.

Das war für heute aber wirklich die letzte Pause, denn Winterberg ist nicht mehr weit!
Überglücklich, erschöpft und sehr sehr hungrig komme ich gegen Abend am Hotel Hessenhof an, wo ich den Tag bei einem grandiosen Dinner im Restaurant Stadtkern ausklingen lasse.

Wald und Berge rund um Winterberg.

3. Etappe Kahler Asten und Rundweg Schanze

Stille, weiches Licht, ein kühler Lufthauch. Ein Lächeln geht über mein Gesicht. Vor Freude, vor Dankbarkeit hier sein zu dürfen. In dieser vor Friede und Ruhe strahlenden Landschaft. Hier oben zum Sonnenaufgang auf dem Kahlen Asten.
Ich streife nur umher und genieße die Vollkommenheit und Verbundenheit zur Natur.

Rothaarsteig - Weg der Sinne: Markanter Baum im Licht der untergehenden Sonne.
Vogel in einem kahlen Baum auf dem Rothaarsteig.

Pünktlich zum Frühstück bin ich zurück im Hotel Hessenhof. Und plane die heutige Etappe.
Ich fahre mit dem Auto, welches ich in Winterberg geparkt hatte, nach Schanze und begebe mich auf einen Weg voller Sinneseindrücke. Vorbei an bizarren Skulpturen gehts zum Highlight der Runde, der Hängeseilbrücke in Kühhude. Die wacklige Überquerung in 12m Höhe ist ein kleines Abenteuer und absolut großartig!

Linda auf der Hängeseilbrücke in Kühhude.

Und dann bin ich wieder zurück in Schanze. Mit einem letzten Blick auf das rote Zeichen mit dem liegenden R verabschiede ich mich von dem Rothaarsteig. 3 wunderschöne Tage, die mich allen Alltagsstress haben vergessen lassen, gehen zu Ende! Geerdet und glücklich fahre ich nach Hause.

Linda mit dem gesamten Gepäck für ihre Fernwanderung.

Und was habe ich alles eingepackt? Dies und noch ein bisschen mehr. Aber im Kings Peak 45l RECCO ist so unglaublich viel Stauraum, absolut perfekt, auch für mehr als 3 Tage! Und für ganz viele Marmeladenglasmomente.
Kleiner Tipp für alle Neueinsteiger in die Mehrtageswanderung: Vergesst auf keinen Fall das Erste Hilfe Kit und genug Wasser! Und natürlich eine große Portion gute Laune!

Tipp: In unserem Tipp „Fernwanderwege in Deutschland“ stellen wir dir weitere Weitwanderwege vor.

Fernwanderweg Rothaarsteig: Linda unterwegs auf dem Fernwanderweg.

Die Etappen im Überblick

  • Bruchhausen bis Niedersfelder Hochheidehütte | 12km | 440hm | Dinner in der Hochheidehütte Niedersfeld | Übernachtung in der Pension Voss in Niedersfeld
  • Niedersfelder Hochheidehütte bis Winterberg | 19km | 280hm | Dinner im Stadtkern | Übernachtung im Hotel Hessenhof
  • Kahler Asten und Rundweg Schanze | 14km | 300hm
Tatonka-Blog Gastautorin Linda Zimmermeier
Linda Zimmermeier

Hey ihr Lieben, ich bin Linda und komme aus Gütersloh in NRW. Wenn ich nicht gerade als Physio meinen Patienten helfe, reise ich umher. Egal ob nah oder fern. Mit Rucksack, Fahrrad, auf dem Pferd oder im selbstausgebauten Camper. Hauptsache draußen, umgeben von Bergen oder dem Meer. Die Kamera immer dabei, bin ich auf der Suche nach der Poesie des Augenblicks, Glücksmomenten, der Stille und einzigartigen Landschaften.

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