Nationalparks sind Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere. „Natur Natur sein lassen“, lautet hier der Grundsatz. Durch ihre Unberührtheit bieten sie auch uns Menschen ein besonders ungetrübtes Naturerlebnis. Willst du die wilde Seite Deutschlands entdecken? Dann mach dich auf den Weg in einen der 16 Nationalparks in Deutschland – ob Wandern, Trekking, Radfahren oder Kanuwandern – Outdoor-Fans kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten.

Nationalparks zeigen, dass Naturschutz und Outdoor-Aktivitäten bestens vereinbar sind. Sie schärfen unseren Blick für die Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt und bieten gleichzeitig Spaß und Erholung für die ganze Familie. Die 5 schönsten Nationalparks zum Wandern und für alles andere, was du draußen erleben kannst, stellen wir hier vor.

#1 Nationalpark Bayerischer Wald

Blick vom Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald

Der Bayerische Wald bietet Urlaubern ein einzigartiges Naturerlebnis. 350 Kilometer Wanderwege führen durch unberührte Wälder im ältesten Nationalpark Deutschlands. Mit etwas Glück entdeckst du hier Pflanzen und Tiere, die es an keinem anderen Ort in Mitteleuropa gibt: Luchse, Wildkatzen, Biber und Otter haben sich einen kleinen Lebensraum zurückerobert. Sogar echten Urwald kannst du hier erleben.

Um den Bayerischen Wald ranken sich viele Sagen und Geschichten aus alten Zeiten. Einige Wanderwege, wie etwa den Fernwanderweg „Goldener Steig“, gibt es bereits seit dem 14. Jahrhundert. Damals dienten sie als Handelswege für Salz – das „weiße Gold“ früherer Zeiten.

Heute ist der Nationalpark bestens für Touristen erschlossen und besonders für einen Urlaub mit Kindern interessant. Vom Baumwipfelpfad, über das Nationalparkzentrum bis hin zu zahlreichen Wildtier-Gehegen und Erlebnis-Spielplätzen ist hier alles zu finden. Für erwachsene Outdoor-Fans gibt es bestens ausgeschilderte Wanderwege, Mountainbike- und Kanu-Strecken. Die Berge „Großer Rachel“ „Lusen“ und „Großer Falkenstein“ warten darauf, erklommen zu werden.

#2 Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Das Wattenmeer in Niedersachsen bei Sonnenuntergang

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bietet weit mehr als Wattwürmer und Dünen. Das Wattenmeer ist ein einzigartiges Küstengebiet und seit 2009 Weltnaturerbe. Für Wanderer, Radfahrer, aber auch für Erholungssuchende ist hier einiges geboten.

Eine Wattwanderung ist beim Urlaub an der Nordsee Pflicht! Wo sonst kannst du auf dem Meeresgrund spazieren gehen? Am besten du buchst dir eine Führung – so kannst du dir gefahrlos die Besonderheiten dieses einzigartigen Lebensraums erklären lassen.

Auch für den Familienurlaub ist einiges geboten. Ein Besuch der Seehundstation im Nationalparkhaus in Norden-Norddeich lohnt genauso wie der Ausflug in eines der Besucherzentren in Wilhelmshaven oder Cuxhaven.

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#3 Nationalpark Sächsische Schweiz

Die Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz

Enge Felsschluchten und majestätische Tafelberge warten in der Sächsischen Schweiz darauf, bestaunt zu werden. Die gewaltigen Naturkräfte, die vor über 100 Millionen Jahren die Region um das Elbsandsteingebirge geformt haben, sind noch immer an den formenreichen Felsreliefs zu erkennen.

Kletterer kommen in der Sächsischen Schweiz voll auf ihre Kosten. Etwa 750 ausgewiesene Kletterfelsen mit 13.000 Routen gibt es in der Region. Ein eigens entwickeltes Schwierigkeitssystem hilft bei der Orientierung. Auch Schnupperkurse werden angeboten.

Wer lieber wandert, ist in der Sächsischen Schweiz ebenfalls goldrichtig: Das Elbsandsteingebirge ist eines der spektakulärsten Wandergebiete Europas. Etwa 1200 Kilometer markierter Wanderwege führen durch üppig grüne Wälder und mystische Täler, über luftige Höhen und vorbei an bizarren Felsformationen. Mehrere Trekking-Hütten laden zu mehrtägigen Touren ein.

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#4 Vorpommersche Boddenlandschaft

Strand im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Wildnis am Meer bietet der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Hier wechselt das ungebändigte Tosen der Ostsee mit der Stille ausgedehnter Lagunen, den so genannten Bodden. In diesem einzigartigen Lebensraum finden sich seltene Überlebenskünstler aus dem Tier- und Pflanzenreich: vom Rothirsch bis zum blauen Moorfrosch.

Wer hier unterwegs ist – ob beim Wandern oder mit dem Fahrrad – erlebt die Kraft, mit der das Meer den Westküsten Sand abringt, den die Strömung ostwärts bewegt und dort junges Land nährt. Die einzigartige Inselwelt ist ebenso beeindruckend wie das Mosaik aus Stränden, Windwatt, Dünen, Küstenheiden, Wäldern und urigen Mooren.

Die markierten Wander- und Radwege sind immer wieder mit Schaukästen und Tafeln versehen, die auf die Naturphänomene hinweisen, zusätzlich bietet die Nationalparkverwaltung Führungen an. Besondere Highlights sind das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf sowie der Vogelpark Marlow.

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#5 Nationalpark Berchtesgadener Land

Der Hintersee im Berchtesgadener Land in Bayern.

Der einzige deutsche Alpen-Nationalpark bietet das ganze Jahr über Wanderungen für jeden Geschmack. Besonders eindrucksvoll sind das „Steinerne Meer“, ein Karsthochplateau oder die Hochfläche des Hagengebirges – eine gewaltige einsame Tafellandschaft, die nach außen mit steilen Wänden abbricht.

Mit seinen 2.713 Metern Höhe ist der Watzmann das Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes. Die Watzmann Ostwand ist die längste Kletterwand der Ostalpen – eine Herausforderung für Sportler, die das Extreme mögen. Den Nervenkitzel am „Schicksalsberg“ kann allerdings jeder erleben – ganz ohne sich dabei in Gefahr zu bringen: Zum Watzmannhaus werden Wanderungen mit Puls Uhr angeboten.

Die Wimbachklamm mit ihren tosenden Wasserstürzen gehört zu den schönsten Schluchten in den Bayerischen Alpen und ist ein Erlebnis für die ganze Familie.