Paris ist zwar keine Outdoor-Destination, wartet dafür jedoch mit wunderschönen Parks, Kanälen und sogar Highlights wie einer verlassenen Bahnstrecke auf. Damit du auch auf deiner Paris-Städtereise nicht ganz ohne Natur auskommen musst, stellen wir dir in diesem Beitrag die spannendsten Parks von Paris vor.

Paris zieht im Regelfall wahrlich keine Outdoor-Crowd für ein Weekend-Getaway an. Touristen und Backpacker legen den Fokus eher auf Kunst, Kultur, Fashion und Kulinarik – und das völlig zurecht. Es gibt wenige Orte auf der Welt, an denen das Frönen des schönen Lebens leichter von der Hand geht als in Paris. Zahllose Museen, Boutiquen, Cafés, Restaurants, Bars und Clubs bieten Reisenden mehr als genügend Abwechslung.

Neben weltweit bekannten Sights wie Eiffelturm, Louvre und Panthéon gehören jedoch auch liebevoll gestaltete, teils gar opulente Parks zum Bild der französischen Hauptstadt. Sie bieten eine willkommene Abwechslung zu all dem Kultur-Input, den du dir in den Museen und architektonischen Sehenswürdigkeiten abholst. Wir haben dir in diesem Beitrag die interessantesten Pariser Parks sowie einen Tagesausflug zusammengestellt, den du innerhalb einer Stunde mit dem Zug erreichen kannst.

La Petite Ceinture – Urban Exploration vom Feinsten

Beginnen wir mit einem absolut unerwarteten Highlight: Einer verlassenen Zugstrecke, die sich wie ein Gürtel um die inneren Viertel von Paris spannt. Der letzte Zug ist hier in den frühen 2000ern gefahren, seitdem liegt die Strecke brach und wird allmählich von der Natur (und Graffitti-Künstlern) zurückerobert. An drei Stellen im 12., 13. und 16. Arrondissement ist La Petite Ceinture öffentlich zugänglich, der Rest technisch betrachtet gesperrt. Dies wird jedoch nicht sonderlich streng kontrolliert. Solltest du Lust auf ein Abenteuer haben, hilft dir eine kleine Recherche sicher dabei, andere Einstiege in die verlassenen Teile dieses außergewöhnlichen „Parks“ zu finden.

Überwucherte Gleise der stillgelegten Zugstrecke La Petite Ceinture mitten in Paris. Foto: Florian Olivo, unsplash.
Foto: Florian Olivo, unsplash.

Bois de Boulogne und das Musée Albert Kahn et Jardins

Ein bisschen außerhalb der Hauptattraktionen von Paris findest du das Viertel Boulogne-Billancourt, das gleich zwei grüne Erholungsoasen bietet: den riesigen Bois de Boulogne-Park und das Albert Kahn Musée et Jardins.

Im Bois de Boulogne kannst du dich auf 865 Hektar Grünfläche zwischen künstlichen Wasserfällen und Grotten, einem Blumenmeer aus Rosen, Narzissen und Wasserlilien sowie einer Orangerie verlieren, aus der im Sommer verträumte Chopin-Klänge hallen. Außerdem gibt es hier noch einen Vergnügungspark für Kinder.

Kleiner See im Parc bois de Boulogne in Paris. Foto: Fahd Hannachi, Unsplash.
Grotte im Park Bois de Boulogne. Foto: Fahd Hannachi, Unsplash.

Das Albert Kahn-Museum ist allein für den Garten bereits einen Besuch wert: Jede liebevoll gestaltete Sektion ist einer anderen Ecke der Welt nachempfunden. Vor allem die japanischen Gärten, aber auch das kleine Stück Vogesen, das du hier finden kannst, sind beeindruckend. Im Sommer findet außerdem eine japanische Teezeremonie statt. Albert Kahn war ein Philantrop, der weltweite Expeditionen finanzierte. Sein faszinierender Nachlass ist im Museum zu sehen – fast schon ein Muss für Reisende.

Du bist ein richtiger Städtetrip-Fan, möchtest auf Wandern und Biken aber dennoch nicht verzichten? In unserer Outdoor-Cityguide-Serie findest du weitere Ziele mit der Extraportion Natur!

Postmoderne Parkgestaltung erleben: Parc de la Villette

Ein etwas unkonventioneller Park ist der Parc de la Villette. Hier kannst du zehn Themen-Gärten mit geheimnisvollen Namen wie „Spiegelgarten“, „Akrobatikgarten“ oder „Nebelgarten“ entdecken. Außerdem stehen überall im Park rote Pavillons, die mal als Klettergerüste, mal als Erste-Hilfe-Stationen oder als Burger-Bars dienen. Einen Kanal mit gibt es auch noch, neben dem ein Hochweg entlangführt. Ganz in der Nähe befindet sich das Zénith, eine der bekanntesten Konzerthallen von Paris – im Parc de la Villette kannst du also wunderbar vor einem Konzert entspannen.

Parc de la Villette in Paris. Foto: Fred Romero, flickr, cc by 2.0.
Foto: Fred Romero, flickr, cc by 2.0.

Jardin des Plantes: Der botanische Garten von Paris

Natürlich hat das wunderschöne Paris auch einen botanischen Garten, in dem du dich an einer schier endlosen Blütenpracht berauschen kannst. Der Jardin des Plantes liegt um die Ecke von Notre Dame und Panthéon – perfekt, um ein bisschen Abwechslung in deinen Sightseeing-Marathon zu bringen. Bereits seit 1626 gibt es ihn, damals noch ein Heilpflanzen-Garten. Inzwischen findest du hier tropische Treibhäuser, Rosengärten, Winter- und Alpingärten sowie einen kleinen Zoo. Angeblich wurde hier 1906 sogar die Radioaktivität von Henri Becquerel in einem der alten Labore entdeckt.

Skulptur im Botanischen Garten Jardin des Plantes in Paris. Foto: Daphne be Frenchie, Unsplash.
Foto: Daphne be Frenchie, Unsplash.

Fontainebleau: Boulder- und Wanderparadies vor den Toren von Paris

Solltest du die Stadt für einen Tag hinter dir lassen wollen, sei dir der Wald von Fontainebleau ans Herz gelegt. Vor allem unter Boulderern und Wanderern ist er für seine großen Felsen bekannt, die überall herumzuliegen scheinen und förmlich danach schreien, hochgeklettert zu werden. Doch auch für Mountainbiker ist Fontainebleau ein unverhofftes Paradies, wie unser Experte Stefan Roos entdecken durfte. Mit dem Zug bist du innerhalb einer Stunde in Fontainebleau. Alle 40 Minuten fährt eine Verbindung von und nach Paris.

Outdoor-Cityguide Paris: Wald von Fontainebleau - Boulder- und Wanderparadies vor den Toren der Hauptstadt.
Foto: Alexandre Debieve, Unsplash.