Durch die teils strengen Reisebestimmungen, die aufgrund der Corona-Pandemie herrschten, haben sich viele Menschen nach alternativen Erholungsmöglichkeiten in ihrer näheren Umgebung umgesehen. Das ist für uns bei Tatonka das Bundesland Bayern. Damit wir bei unserem Urlaub zuhause auch noch genügend frische Luft abbekommen, haben wir uns mit den Radwanderwegen der Region auseinandergesetzt und drei Ideen für dich zusammengestellt.

Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Diesem Motto sind während der Pandemie viele Reisende gefolgt. Doch was während Pandemie-Zeiten mit seinen Reisebeschränkungen sinnvoll war, gilt natürlich auch, selbst wenn Fernreisen wieder möglich sind. Anstatt sechs Wochen Japan oder einer Kilimanjaro-Besteigung sind Themen wie Wettersteinumrundung, Schwarzwald und endlich mal nach Heidelberg fahren so gefragt wie selten zuvor.

Der Vorteil: Endlich hast du mal eine gute Gelegenheit, Deutschland zu entdecken! Es gibt sehr gute Gründe dafür, warum jedes Jahr Heerscharen von internationalen Touristen zu uns kommen und sich die uns so vertrauten Gegenden ansehen. Deutschland strotzt nur so vor historischen Stätten, hinreißender Natur und spannender kultureller Ereignisse.

Eine besonders schöne Art und Weise, die eigene Heimat zu entdecken, ist mit dem Fahrrad. Wenn du gerne wanderst, weißt du, dass du zu Fuß zwar die Umgebung am intensivsten wahrnimmst, jedoch nicht sonderlich weit kommst. Das ist mit dem Rad anders: Hier kann sich auf einer Strecke von 50-80 Kilometern die gesamte Umgebung verändern, während du den ganzen Tag an der frischen Luft und in Bewegung bist.

In diesem Beitrag stellen wir dir drei Radwanderwege in Bayern vor, die ideal für Einsteiger sind, aber auch für versierte Fernradler eine Menge zu bieten haben.

Isarradweg

Von der Quelle in den Tiroler Alpen bis hin zur Donaumündung verläuft der Isarradweg auf 299 Kilometern durch insgesamt acht wunderschöne Regionen in Bayern (und Tirol). Die Liste der Regionen, die du durchradelst, liest sich wie eine Must-See-Liste für Ober- und Niederbayern: die wilde Schönheit des Karwendelgebirges, der Sylvensteinspeicher und das Tölzer Land, Schäftlarn, München, Freising, Landshut, das Kloster Niederviehbach und als krönender Abschluss die Donaumündung im Deggendorfer Land. Dabei ist der Radweg nie zu anspruchsvoll: Du fährst entweder auf geschotterten Wegen oder auf Asphalt. Insgesamt kommen etwa 1.500 Höhenmeter zusammen, aber auch 2.030 Meter bergab.

Übernachten kannst du in den zahlreichen Ortschaften, durch die der Isarradweg dich führt – ob im Zelt oder in einer Pension, bleibt dir überlassen.

Der Isarradweg verläuft auf 299 Kilometern durch Bayern und Tirol. Im Bild: Die Isar bei München. Foto: Michael Hofmann.
Die Isar bei München. Foto: Michael Hofmann, pixabay.

Altmühltal-Radweg

Auch der Altmühltal-Radweg folgt einem Fluss, der Altmühl. Der Fluss ist wunderschön, aber im Vergleich zur Landschaft fast eine Nebensache: Steil aufragende Jura-Felsen säumen das Tal auf beiden Seiten, du durchquerst postkartenidyllische grüne Auen und mit dem Limes kannst du sogar ein antikes UNESCO-Welterbe erkunden.

Insgesamt 166 Kilometer von Gunzenhausen bis zur Donaumündung bei Kelheim gilt es zu erradeln – und das immer auf gepflegten Schotter- oder Asphaltwegen. Wenn du willst, kannst du die Tour entweder durch einen Start im mittelalterlichen Rothenburg ob der Tauber oder durch den direkt anschließenden Donauradweg erweitern. So wird aus dem Altmühltal-Radweg eine herrliche Etappe auf einer größeren Radwanderung, die dich im Extremfall bis nach Sofia in Bulgarien führt.

Die Altmühltal-Region ist bestens auf Tourismus vorbereitet und bietet unterwegs zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, Wirtschaften und Bahnhöfe.

Die Altmühl in Bayern. Die Fahrradwege entlang des Flusses sind sehr beliebt. Foto: Graphichand.
Die Altmühl in Bayern. Foto: Graphichand, pixabay.

Donauradweg

Der Donauradweg ist ein paneuropäischer Fernradweg. Theoretisch kannst du dem Radweg ab dem Schwarzwald bis nach Bulgarien folgen und durchquerst dabei zehn(!) Länder. Diese fast 3.000 Kilometer lange Reise ist eine der großen Sehnsuchtsreisen aller Fernradler – wie praktisch, dass sie in Deutschland startet!

Du musst nicht gleich für Monate alles hinter dir lassen und durch Osteuropa ziehen: Der Abschnitt von Ulm über Ingolstadt bis Regensburg ist ereignisreich genug (alternativ ist auch der Abschnitt zwischen Passau und Wien sehr beliebt, aber in diesem Beitrag möchten wir dir Tipps für Bayern geben). Alle Städte auf diesem Abschnitt haben historische Ortskerne, Regensburg gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem kommst du am Donaudurchbruch mit dem Kloster Weltenburg vorbei, dessen Bierbraukünste du unbedingt im Selbstversuch erleben solltest. Dazwischen radelst du durch typisch bayrische Landschaften – grün, idyllisch, wunderbar.

Radwandern Bayern - Die Donau bei Regensburg mit dem Dom St. Peter im Hintergrund. Foto: gritti.
Die Donau bei Regensburg mit dem Dom St. Peter im Hintergrund. Foto: gritti, pixabay.

Der Donauradweg hat in Bayern eine Länge von knapp 400 Kilometern, gemessen von Ulm nach Passau. Die Etappen zwischen den einzelnen Kulturhighlights der Donaustädte sind wie gemacht für eine Radwanderung ohne viel Gepäck: Du kannst eigentlich jeden Abend entspannt in einer Pension übernachten. Solltest du mehr Natur im Sinn haben, geht das natürlich auch mit den vielen Campingplätzen entlang des Radwegs.