Blasen am Fuß können das Wandern zu einer echten Qual machen. Wir erklären dir, was du tun kannst, wenn du dir eine Blase gelaufen hast, damit du deine Tour möglichst unbeschwert fortsetzen kannst. Am besten ist es natürlich, erst gar keine Blase zu bekommen. Auf sehr langen, mehrtägigen Strecken lässt sich das zwar kaum verhindern – ein paar hilfreiche Kniffe zur Vorbeugung gegen Blasen gibt es allerdings doch.

Blasen am Fuß können das Wandern zur Qual machen.

Blasen am Fuß: Was hilft, wenn es bereits passiert ist

  • Blasen abkleben: Blasenpflaster sind am besten
    Hast du dir eine Blase gelaufen, geht es vor allem darum, die betroffene Stelle zu schützen – vor weiterer Belastung und Reibung, aber auch vor Verunreinigung. Ein Blasenpflaster aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt hilft hier am besten. Das integrierte Gel-Kissen des Pflasters sorgt für Polsterung und nimmt den schmerzhaften Druck von der verletzten Haut. Auch die Wundheilung wird gefördert. Damit das Pflaster nicht an deinen Wandersocken festklebt oder sich vorzeitig löst, kannst du es zusätzlich mit einem Tape fixieren. Blasenpflaster musst du nicht abziehen, bis sie sich von selbst lösen.
  • Blasen aufstechen?
    Blasen aufzustechen ist grundsätzlich keine gute Idee. Denn die Flüssigkeit in der Blase unterstützt die Heilung und die intakte obere Hautschicht schützt vor Keimen. Stichst du die Blase auf, kann es zu Entzündungen kommen – unweigerlich das Ende deiner Wandertour. Allerdings kann es passieren, dass Blasen aufplatzen, wenn du dich trotz der Schmerzen dazu entschließt weiter zu wandern. Jetzt kommt es auf die richtige Hygiene an, um eine Entzündung zu vermeiden. Am besten du desinfizierst die betroffene Stelle und stellst sicher, dass sich keine Fremdkörper wie Fussel von deinen Socken in der Wunde befinden. Anschließend behandelst du die Blase wie eine Verletzung, desinfizierst sie und legst einen geeigneten Verband an.

Auch interessant: Erste Hilfe am Berg

  • Blasen behandeln mit Teebaumöl oder Aloe Vera
    Ein bewährtes Hausmittel gegen Blasen am Fuß ist Teebaumöl. Für die Behandlung mischt du einen Teil Teebaumöl mit drei Teilen Wasser und trägst die Flüssigkeit mit einem Wattepad auf. Das Pad kannst du zehn Minuten auf die betroffene Stelle halten, damit das Öl seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung entfalten kann. Auch Aloe Vera kannst du auf Blasen auftragen. Das kühlt und beschleunigt die Heilung.
  • Fußbad mit Bittersalz zur Behandlung von Blasen
    Beim Trekking mit Zelt weniger gut umsetzbar, aber dennoch hilfreich kann ein Fußbad mit Bittersalz sein. Dafür gibst du zwei Esslöffel von dem Salz in lauwarmes Wasser und lässt deine Füße eine Viertelstunde einweichen. Das Salz trocknet die Blase aus und beschleunigt dadurch die Heilung. Außerdem enthält Bittersalz viel Magnesium. Das wirkt schmerzlindernd und lässt Entzündungen schneller abschwellen. Die Behandlung kannst du an mehreren Tagen hintereinander wiederholen. Nicht zu empfehlen ist die Behandlung, wenn eine Blase bereits aufgeplatzt ist: Das Salz brennt auf der verletzten Haut.
Wanderrucksack Storm 20 RECCO von Tatonka
Touren- und Wanderrucksäcke von Tatonka

Bei Tatonka erhältst du Touren- und Wanderrucksäcke, die genau zu deinen Bedürfnissen passen. In verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Features. Für Tagestouren oder mehrtägigen Wanderungen, mit Netzrücken.

Zu unseren Rucksäcken

Blasen vermeiden: Mittel zur Vorbeugung

  • Die richtigen Wanderschuhe
    Dass deine Wanderschuhe optimal passen müssen, sollte klar sein. Genauso wichtig ist es jedoch, die richtige Art von Schuhen zu tragen. Zu schwere bzw. feste Wanderstiefel können leichter zu Blasen führen. Denn deine Füße schwellen im Laufe des Tages naturgemäß an. (Deshalb solltest du Wanderschuhe auch immer mindestens eine Nummer größer kaufen als bei deinen normalen Schuhen.) Sind deine Schuhe zu warm, schwellen deine Füße zusätzlich an. Es entsteht ein feucht-warmes Klima im Schuh. Das macht die Haut empfindlicher und anfälliger für Blasen. Passe dein Schuhwerk also immer an die Anforderungen deiner Strecke an und trage keine zu schweren Stiefel. Außerdem solltest du Wanderschuhe während der Wanderung immer wieder nachschnüren – das erste Mal am besten bereits nach 20 Minuten.
Die richtigen Wanderschuhe - unvermeidbar um keine Blasen zu bekommen.

Lese-Tipp: Auch die Art, wie du deine Schuhe bindest, kann großen Einfluss darauf haben, ob du Blasen bekommst oder nicht. Alles Wichtige dazu erfährst du hier: Wanderschuhe richtig binden

  • Schuhe immer ausgiebig einlaufen
    Auch die besten Wanderschuhe müssen eingelaufen werden. Startest du mit nagelneuen Schuhen direkt auf eine mehrtägige Wandertour, sind Blasen beinahe vorprogrammiert. Der Schuh braucht eine Weile, bis er sich an deinen Fuß anpasst und umgekehrt müssen sich deine Füße an die neuen Schuhe gewöhnen. Du kannst deine neuen Wanderschuhe dafür zunächst einfach mal für eine Stunde in der Wohnung tragen und dann ein paar Mal mit ihnen spazieren gehen, bis du immer längere Strecken mit ihnen zurücklegst. Vor einer mehrtägigen Tour solltest du die Schuhe außerdem bei einer einfacheren Bergtour einlaufen. Denn am Berg entsteht die Reibung am Fuß an anderen Stellen als auf dem flachen Land.
  • Die richtige Wandersocken
    Deine Wandersocken sollten sein wie eine zweite Haut – das heißt im Klartext: Sie sollten schön eng sitzen. Sind sie zu weit, können sie rutschen und Falten werfen. Dann sind Blasen vorprogrammiert. Auch auf das Material kommt es an. Sobald sich Feuchtigkeit im Schuh bildet, reiben deine Socken und Schuhe verstärkt und deine Haut wird empfindlicher, wiederum eine Ursache für Blasen und wunde Stellen. Besonders bei wasserdichten Schuhen ist es wichtig, dass deine Socken viel Feuchtigkeit aufnehmen können, ohne sich nass anzufühlen. Merinowolle hat sich dabei am besten bewährt.
    Daneben gibt es auch noch spezielle Wandersocken mit zwei Schichten. Hier reibt die obere Schicht gegebenenfalls nur auf der zweiten Sockenschicht und nicht direkt auf der Haut – ein wirksames Mittel gegen Blasen. Ähnlich funktioniert der Geheimtipp, dünne Nylonstrümpfe unter deinen Wandersocken zu tragen – funktioniert nicht für jeden, einen Versuch ist es für Blasengeplagte aber allemal wert.

Auch interessant: Sind Kühe gefährlich für Wanderer?

  • Falten, Sand oder Steinchen sofort entfernen
    Wie gerade erwähnt, sind Falten in den Socken beim Wandern ein absoluter Killer für deine Füße. Dasselbe gilt für kleine Steinchen oder Sand. Besonders niedrige Wander- oder Trekkingschuhe neigen dazu, schnell mal etwas vom Boden aufzusammeln. Bemerkst du Fremdkörper im Schuh, solltest du sie möglichst sofort entfernen, um dich vor Blasen zu schützen. Leichte Gamaschen können dabei helfen, dass nichts in deinen Schuhen landet, was dort nicht hingehört.
  • Problemstellen mit Tape abkleben und Blasen vorbeugen
    Bekommst du immer an derselben Stelle am Fuß eine Blase, kannst du sie einfach schon im Vorfeld abtapen. Dann reiben Schuhe und Socken nicht mehr direkt auf der Haut, sondern auf dem Tape. Das sollte dich vor Blasen schützen. Allerdings solltest du dazu ein wirklich gut klebendes Tape verwenden. Ansonsten wirft es Falten oder löst sich komplett ab. Leukotape classic ist hier zum Beispiel eine gute Wahl. Alternativ zum Tape kannst du auch vorbeugend bereits ein Blasenpflaster mit polsterndem Gel-Kissen benutzen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass sich Blasenpflaster durch die Reibung oft lösen.
  • Hirschtalg-Creme gegen Blasen am Fuß
    Um Blasen beim Wandern zu vermeiden, kannst du deine Füße mit Hirschtalg-Creme einschmieren. Am besten du beginnst bereits einige Tage vor deiner Wanderung damit, die Creme morgens und abends aufzutragen. Dann erst wird die Haut richtig geschmeidig und gibt nach – eine bewährte Methode, um Blasen vorzubeugen. Auch an den Tagen, an denen du wanderst, solltest du gleich morgens bevor du deine Wandersocken anziehst und dann noch einmal abends Hirschtalg-Creme auftragen. Aber Vorsicht: Cremst du deine Füße mit Hirschtalg ein oder trägst einen Blasenstift an betroffenen Stellen auf, hält kein Tape meist nicht mehr. Es ist dann kaum mehr möglich ein Tape während einer Tour anzubringen, falls sich trotz Talg oder Stift eine Blase anbahnt. Es ist daher besser, wenn du dich vorab für eine Variante entscheidest – Talg/Stift oder Tape.
  • Nasse Füße vermeiden
    Fühlen sich deine Füße nass an – egal ob vom Schweiß oder durch Nässe von außen – solltest du das möglichst schnell ändern. Denn nasse Haut ist weicher und damit auch anfälliger für Blasen. Klar sind nasse Füße manchmal nicht komplett zu vermeiden – wenn du zum Beispiel in einen heftigen Regenschauer gerätst. Nimm jedoch immer mindestens ein Paar trockene Ersatzsocken zum Wechseln auf deine Tour mit.
    Manche Wanderer empfehlen außerdem, bei Pausen kurz die Schuhe auszuziehen und Füße, Socken und Schuhe auslüften zu lassen. Dagegen spricht allerdings, dass die Füße noch zusätzlich anschwellen können, sobald sie Platz bekommen. Beim Weiterlaufen kommst du dann mitunter schwieriger in die Schuhe und läufst dir anschließend erst recht Blasen. Das ist bei jedem unterschiedlich. Am besten du probierst selbst aus, ob du deine Wanderschuhe auch während einer Tour ausziehen kannst oder es doch erst nach deiner Ankunft am Ziel tun solltest.
  • Blasenstifte
    Um Blasen vorzubeugen, kannst du auch einen speziellen Blasenstift verwenden, wie zum Beispiel den von Compeed. Du fährst dazu einfach mit dem Stift über gefährdete Stellen. Dort bildet sich ein Film, der die Haut schützen soll. Achtung: Der Anti-Blasen-Stick ist ausschließlich zur Vorbeugung gedacht. Auf Blasen oder bereits verletzte Stellen solltest du ihn nicht auftragen.
Füße im Wasser - ganz ohne Blasen

Mit diesen Tricks zur akuten Behandlung und zur Vorbeugung von Blasen steht deiner nächsten Wanderung hoffentlich nichts mehr im Weg. Allerdings solltest du vor einer Tour unbedingt ausprobieren, welche Variante für dich am geeignetsten ist.

Falls du Inspiration für spannende Wandertouren suchst und dich für andere unerwartete Tipps rund ums Wandern interessierst, sieh dir doch einmal unseren Ratgeber rund ums Wandern an.