Ein Beitrag von Gastautorin Laura Merhar

Der größtenteils sonnige Rundwanderweg über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf – die drei Sonnenköpfe oder auch der Sonnenkopfgrat genannt – bringt je nach Startpunkt ein paar Höhenmeter mit sich, dafür aber auch einen Wahnsinns-Ausblick auf die westliche Hörnerkette, das Retterschwanger Tal und die beeindruckende Daumengruppe.

Tourdaten

Start- und Endpunkt: Berghotel Sonnenklause Sonthofen (Tagesticket 10 Euro, Aug. 2023)
Gehzeit: ca. 3,5-4 Stunden
Weglänge: 8,7 km
Höhenmeter aufwärts: 790
Höhenmeter abwärts: 770
Schwierigkeit: mittel, Wanderschuhe werden dringend empfohlen
Geeignet für Kinderwagen: nein
Geeignet für Hunde: ja
Einkehrmöglichkeiten: Berghotel Sonnenklause (Öffnungszeiten beachten), unterwegs keine
Anreise vie ÖPNV: bei Tourverlängerung über Hinang

Die Tour auf Komoot

Tourenbeschreibung

Wir starten unsere Tour an der Sonnenklause, einem hübschen Berghotel einige Höhenmeter über Sonthofen. Parken ist dort für 10 Euro (inklusive 5 Euro-Verzehrgutschein) möglich und auch empfehlenswert, weil die Parkplätze sonst sehr begrenzt und die hausgemachten Kräuter-Eissorten unglaublich lecker sind. Dazu aber später mehr.

Der Weg schlängelt sich zuerst schattig durch einen moosbedeckten Wald und führt schon bald im steilen Zickzack über sonnige Wiesenhänge, vorbei an grasenden Kühen und riesigen Himbeersträuchern (so viele haben wir noch nie auf einer Wanderung gesehen!). Wer die Tour Ende Juli oder Anfang August geht, kann hier zwischendurch haufenweise reife Himbeeren naschen oder in der Brotzeitbox ein paar mit nach Hause nehmen.

Himbeeren auf dem Rundwanderweg über die Sonnenkopfgruppe.
Himbeerstrauch auf dem Rundwanderweg über die Sonnenkopfgruppe.
Wegweiser zu den Sonnenköpfen.

Der letzte größere Anstieg führt noch einmal durch ein steiles Waldstück und danach vorbei an einer kleinen Berghütte mit Ausblick ins Illertal. Kurz darauf erreichen wir den Grat und werden von einem unfassbar schönen und beeindruckenden Ausblick auf die Daumengruppe und das Naturschutzgebiet Retterschwanger Tal überrascht.

Die Dianahütte auf 1544 m.
Laura bei einer kurzen Pause an der Dianahütte.

Wir halten uns rechts und erreichen nach einem kurzen Anstieg das Gipfelkreuz auf dem Sonnenkopf (1712 m). Wir genießen auch hier eine Zeit lang den Blick auf die leicht beschneite Gipfelkette gegenüber. Apropos Schnee: Die Wanderung ist auch beliebt bei Schneeschuh- und Skitourengehern und zu Beginn der Tour extra dafür ausgeschildert.

Danach geht es kurz bergab und wieder steil hinauf auf den Heidelbeerkopf (1767 m), der seinem Namen alle Ehre macht. Der Weg ist gesäumt von üppigen Heidelbeerbüschen, die, so weit das Auge reicht, auch über den angrenzenden Berghang wachsen.

Ausblick auf die umliegende Berglandschaft.
Ausblick auf die Daumengruppe.

Nach einer kurzen Aussichtspause machen wir uns auf zum letzten Kopf unserer Tour, dem Schnippenkopf. Hier geht es ein letztes Mal steil und auf einem kurz mit Drahtseil gesicherten Weg entlang hoch auf 1833 m. Nach Regenfällen kann der Grat sehr rutschig werden, Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind ein Muss. Auch auf dem dritten Gipfel werden wir noch einmal mit einem beeindruckenden Rundumblick belohnt und legen hier eine längere Rast ein. Die Aussicht reicht jetzt auf das Rubihorn, die Nebelhorngruppe, in das hintere Illertal bis ins Kleinwalsertal.

Blick auf den Schnippenkopf auf 1833 m.
Blick hinunter ins Retterschwangertal.

Wir können uns nur schwer von diesem Anblick lösen, haben aber noch ein ganzes Stück vor uns: ca. 4 km bergab bis zur Sonnenklause. Der Weg führt erst steiler bergab und flacht dann langsam ab. Wir biegen an der unbewirtschafteten Falkenalpe nach rechts. Gegen Kleingeld stehen hier ein paar gekühlte Radler für durstige Wanderinnen und Wanderer bereit. Über Wiesenhänge und durch den ein oder anderen Bachlauf geht es stetig runter Richtung Tal. Zwischendurch führt der Weg auf einer für unsere Knie eher unangenehmen Teerstraße weiter, von der nach kurzer Zeit in einer Linkskurve rechts ein schöner Waldweg abzweigt.

Phil während des Abstiegs von der Sonnenkopfgruppe.

Die Beschilderung führt uns verlässlich zurück zur Sonnenklause, bei der eine süße Nachmittagskarte auf uns wartet. Nicht nur der Kuchen ist sehr empfehlenswert, besonders lecker finden wir das selbstgemachte Eis mit Bergkräutern aus dem eigenen Kräutergarten. Bei uns fällt die Wahl auf die Sorten “Löwenzahnblüte-Fichtenhonig“ und “Apfelsorbet mit Zimtpfeffer“. Das Berghotel bietet auch Kräuterwanderungen zu festen Terminen und mit einem anschließenden saisonalen Wildkräutermenü an.

Die Sonnenklause (1045 m).

Die Wanderung ist relativ bekannt: Wer möglichst wenigen Menschen begegnen möchte, sollte bestenfalls einen Wochentag außerhalb der Ferien wählen. Weil die Sonnenköpfe – wie der Name schon sagt – sehr sonnig liegen, eignen sie sich eher für etwas kühlere Wandertage.

Die Tour lässt sich außerdem über den Hinanger Wasserfall erweitern und dann auch besser öffentlich erreichen, allerdings mit einigen Extra-Kilometern.

Weitere Impressionen von Lauras Tour über die Sonnenkopfgruppe:

Laura blickt auf die wunderschöne Berglandschaft.
Ausblick aufs Illertal.
Blick vom Grat auf die umliegenden Berge.
Kühe auf der Weide während des Aufstiegs zur Sonnenkopfgruppe.
Blaubeeren am Wegesrand.
Pferde auf der Weide.
Lauras Tatonka-Rucksack steht auf gestappelten Holzscheiten der Dianahütte.
Wanderpfad mit Stufen während des Aufstiegs.
Blick auf die umliegenden Berge mit ihren grünen Hängen während des Abstiegs.
Blick ins Tal während des Abstiegs von der Sonnenkopfgruppe.
Wanderpfad durch den Wald.
Handyaufnahme eines Baches entlang des Rundwanderwegs über die Sonnenkopfgruppe.
Tatonka-Blog Gastautorin Laura Merhar
Laura Merhar

Hi, ich bin Laura, reiselustige Hobby-Fotografin und immer auf der Suche nach beeindruckender Natur, einer tollen Aussicht oder einem zünftigen Kaiserschmarrn. Egal ob eine kurze Runde am Fluss oder ein mehrtägiger Trip in die Berge – Ausflüge und Wanderungen sind für mich die perfekte Auszeit und Energiequelle für den Alltag. Mit Begeisterung auch „für die kleinen Dinge“ bin ich unterwegs und gebe dir mit meinen Touren-Tipps hoffentlich ein bisschen davon weiter!