Mit unserem letzten Beitrag zum Outdoor-Paradies Island möchten wir euch drei klassische Trekking-Touren durch das Land aus Feuer und Eis vorstellen, das auf so vielfältige Weise zu seiner Erkundung einlädt.
Um sicher zu stellen, dass euer Outdoor-Abenteuer in Island zum Erfolg wird, ist eine umfangreiche und sicherheitsorientierte Planung unerlässlich. Ihr solltet euch stets bei Hüttenwirten und in Gästebüchern eintragen und dabei eure genauen Reisepläne angeben, sodass eure Route im Notfall rekonstruiert werden kann. Informiert euch außerdem über alternative Routenführungen, falls Wasserläufe durch Regen und Schmelzwasser unpassierbar sein sollten oder ein Sandsturm euch die Orientierung erschwert.
Laugavegur in vier Etappen – von Landmannalaugar nach Þórsmörk
Diese Trekking-Tour zieht jährlich tausende Outdoor-Fans in ihren Bann und gilt als eine der schönsten Touren weltweit. Bei gutem Wetter darf sie als Einsteiger- und Genusstour eingeschätzt werden, worauf ihr euch jedoch nicht verlassen könnt. Deshalb ist es ratsam, ein bis zwei zusätzliche Tage einzuplanen. Wetterstürze mit heftigen Stürmen, dichtem Nebel und Schnee sind auch im Sommer keine Seltenheit und erfordern höchste Aufmerksamkeit. Insbesondere die Strecke zwischen Landmannalaugar und Álftavatn kann aufgrund ihrer ausgedehnten Schneefelder für Orientierungsschwierigkeiten sorgen.
Dank seines verstellbaren Tragesystems und seiner großen Kofferöffnung und weiteren praktischen Details ist der Yukon perfekt für Backpacking- und Trekkingreisen geeignet.
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Die erste Etappe der Laugavegur-Tour gilt aufgrund ihrer stetigen Steigung und der anspruchsvollen Orientierung als der schwerste Teil und sollte nur bei günstigen Wetterbedingungen begonnen werden. Ausgangspunkt ist die F.Í. Hütte auf 580 m. Von hier aus solltet ihr den Markierungen auf das Lavafeld Laugahraun folgen. Rechts an der Lava vorbei führt der Weg Richtung Brennisteinsalda, wo ihr die Dampffahnen des Solfataren bewundern könnt. Oberhalb der Lava erreicht ihr auf 890 m die heiße Quelle Stórihver, von wo aus die Tour weiter über Altschneeflächen auf eine Passhöhe (1.027 m) zwischen den Bergen Söðull und Hrafntinnusker führt. Von hier aus könnt ihr bereits das erste Etappenziel, die Hrafntinnusker-Hütte, sehen.
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Die zweite Etappe dieser Trekking-Tour führt euch von Hrafntinnusker zum Álftavatn-See, wobei ihr den Pflöcken zunächst über weite Schneefelder Richtung Kaldaklofdfjöll folgen solltet. Achtet auf mögliche Bacheinschnitte, die auf eine Unterhöhlung des Schnees und eine mögliche Einbruchgefahr hindeuten. Am Rande des Plateaus werdet ihr mit einer atemberaubenden Aussicht über das gesamte Gebiet eurer Tour belohnt und könnt bereits das zweite Tagesziel erkennen. Steigt den Steilhang hinab und durchwandert den Gletscherbach Grashagakvsl. Über idyllische Moos- und Grashänge steigt ihr anschließend zur Álftavatn-Hütte (540 m) auf.
Der dritte Teil der Route ist zwar der bisher längste, führt aber überwiegend durch ebenes Gelände und ist daher nicht so anstrengend. Richtung Südosten führt der Weg entlang verschiedener Gebirgsbäche und Flüsse, die ihr gelegentlich durchwaten müsst. Von der Hvanngil- Schlucht aus durchquert ihr zunächst den Gletscherfluss Kaldaklofskvísl und anschließend den Bláfjallakvísl entlang des Laugavegur. Durch die schwarze Sandwüste Emstrur (Achtung vor Sandstürmen) geht es weiter in Richtung des beeindruckenden Hattafells, von wo aus ihr eine großartige Aussicht auf die Gletscherzunge Myrdalsjökull und die Markarfljótsgljúfur-Schlucht genießen könnt.
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Die letzte Etappe der Laugavegur-Tour führt euch aus dem Hochland hinunter in die Wälder von Þórsmörk. Richtung Osten steigt ihr in den imposanten Canyon des Fremri-Emstruá-Flusses ab und folgt dem Weg in die Markarfljótsgljúfur-Schlucht. Überquert den Ljósá-Fluss und den Hügelrücken Kápa, der euch zum größten Hindernis der Route führt: die Furt durch den Þröngá. Der reißende Gletscherfluss kann je nach Wetterbedingungen verhältnismäßig tief sein und sollte dementsprechend mit äußerster Vorsicht durchquert werden. Durch die Birkenwälder des Hamraskógar kommt ihr schließlich an euer Ziel.
Die Fimmvörðuháls-Tour: Von Básar nach Skógar
Die kurze, aber ausgesprochen abwechslungsreiche Trekking-Tour über den Fimmvörðuháls-Pass erfordert sowohl Schwindelfreiheit als auch Trittsicherheit und belohnt euch mit atemberaubenden Einblicken in die Urlandschaft Islands. Gewöhnlich wird sie in zwei Etappen bewältigt.
Der erste Teil der Tour führt euch von Básar aus hinauf auf den Fimmvörðuháls, wobei die tiefen Schluchten und glitzernden Eiszungen des Goðalands die Umgebung prägen. Über den Kattarhryggur-Grat folgt ihr dem Kamm zum Morisheiði-Plateau, das ihr in Richtung des Heljarkambur – des Höllenkamms – durchquert. Geröll, rutschige Felsplatten und ausgedehnte Altschneefelder verlangen höchste Aufmerksamkeit und hier und da Kletterfähigkeiten. Nach Süden erstreckt sich der Fimmvörðuháls-Pass, eine weite Schneefläche, die durch die Eiskappen der Vulkane Myrdalsjökull und Eyjafjallajökull begrenzt wird.
In einer zweiten Etappe führt euch die Route hinab zum Skógar-Fluss. Nachdem ihr die Schneegrenze hinter euch gelassen habt, windet sich der Weg durch die idyllischen Hänge der Skógaheiði und bietet euch eine großartige Aussicht auf die Küste. Entlang des Kvernahólsá führt die Tour schließlich zum Skógar-Hof, wobei ihr mehrere atemberaubende Wasserfälle passiert. Alternativ könnt ihr auch den etwas längeren Pfad entlang des Ostufers des Skógars wählen, der euch als krönenden Abschluss mit dem Skógafoss-Wasserfall belohnt.
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Die Trekking-Route durch den Jökulsárgljúfur-Nationalpark: Von Àsbyrgi zum Dettifoss
Im Norden der aktiven Vulkanzone führt euch diese beeindruckende Tour durch die Jökulsárgljúfur-Schlucht zum leistungsstärksten Wasserfall Europas. Aufgeteilt in zwei leichte Etappen ist diese – von spektakulären Wasserfällen und bizarren Lavaformationen geprägte – Route auch für unerfahrene Trekker empfehlenswert. Ihr könnt den Anspruch durch eine Variante über den Hafragilsfoss jedoch enorm steigern.
Die erste Etappe beginnt am Zeltplatz in der Àsbyrgi-Schlucht und führt euch über die Ostwand in die Nebenschlucht Tófugjá. Am Rande des Canyons entlang wandert ihr zum Aussichtspunkt Klappir, wo ihr die großartige Aussicht in die Tiefen der hufeisenförmigen Schlucht genießen könnt. Über die Þúfur-Heiden führt euch der Weg schließlich durch die Jökulsá á Fjöllum-Schlucht zur Kante der Jökulsárgljúfur-Schlucht – dem vorläufigen Etappenziel.
Der zweite Teil der Route führt euch, mal bergauf, mal bergab, zur Hauptattraktion des Nationalparks. Richtung Südosten könnt ihr den Markierungen zum Dettifoss folgen, wobei ihr zunächst das Flüsschen Stallaá durchqueren müsst, um anschließend seinem rechten Ufer zu folgen. Terrassenförmige Hänge führen euch durch die idyllische Hólmatungur und anschließend durch karge Sand-und Steinwüsten des isländischen Hochlands. Durch die Kraterreihe Randarhólar führt euch der Weg zunächst in Richtung des Hafragilsfoss und biegt dann über einen sandigen Steilhang und Lavastufen zum Dettifoss ab, der, von senkrechten Basaltsäulen eingerahmt, 44 m tief in den Canyon einfällt.
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Detailliertere Informationen zu den einzelnen Trekking-Touren sowie zusätzliche Hinweise zu Sicherheitsvorkehrungen und Planungsdetails findet ihr im Outdoor Handbuch, Der Weg ist das Ziel, Band 28: Island: Trekking-Klassiker.
Titelfoto: jacqueline macou, pixabay