Wandern in der Gruppe hat viele Vorteile: Es macht Spaß, du kannst interessante Menschen kennenlernen, du sammelst neue Erfahrungen und im Ernstfall ist es sicherer. Allerdings können in einer Gruppe auch Konflikte entstehen. Wir erklären, wie du die richtige Gruppe findest und worauf es ankommt, damit die gemeinsame Wanderung zum Erfolg wird.
Die richtige Gruppe zum Wandern finden
Die richtige Wandergruppe zu finden, ist wohl die erste Herausforderung. Wenn du bereits mit einer Gruppe von Freunden zum Wandern verabredet bist, kannst du diesen Punkt getrost überspringen. Doch was tust du, wenn du Lust hast zu wandern und es findet sich gerade niemand, der dich begleitet?
Eine gute Möglichkeit, eine passende Wandergruppe zu finden, sind geführte Wanderungen, wie sie zum Beispiel der Deutsche Alpenverein anbietet. Dazu kannst du einfach die Ortsgruppe in deiner Nähe suchen und durch das Angebot an geplanten Wanderungen stöbern. In vielen Regionen kannst du auch über die örtliche Touristeninformation geführte Wanderungen finden, denen du dich anschließen kannst.
Der Vorteil solcher Angebote ist, dass du dich auf die Erfahrung einer geschulten Bergführerin oder eines Bergführers verlassen kannst. Sie kennen nicht nur die schönsten Routen, sondern wissen auch viel über die örtliche Natur und ihre Besonderheiten zu erzählen. Außerdem ist die Hemmschwelle, sich bei organisierten Wanderungen anzumelden, nicht so hoch. Denn hier ist es völlig normal, dass zu altbekannten Gesichtern immer wieder neue Wanderbegeisterte hinzustoßen.
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Auch Wandervereine können eine Möglichkeit sein, Mitstreiter und Mitstreiterinnen für deine nächste Wanderung zu finden. Sie zu finden, hilft dir am besten eine Suchmaschine.
Es lohnt sich, sich ein wenig umzusehen und Verschiedenes auszuprobieren. Lass dich nicht entmutigen, wenn deine erste Gruppen-Wanderung nicht genau nach deinem Geschmack war, und du nicht unbedingt Freunde fürs Leben gefunden hast. Ortsgruppen, Vereine und Reiseveranstalter sind sehr unterschiedlich und es kann durchaus eine Weile dauern, bis du die richtige Gruppe für dich gefunden hast.
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Wanderung für eine Gruppe planen – Tourenplanung
Planst du selbst eine Wanderung für eine Gruppe, ist es wichtig deine Begleiterinnen und Begleiter gut zu kennen – das betrifft vor allem ihr Können und ihre Kondition. Eine Gruppe ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Bei der Routenplanung kommt es also darauf an, dass niemand von der Wanderung überfordert ist und an seine Grenzen kommt.
Besonders wenn die Mitglieder deiner Gruppe unterschiedlich fit sind, können sonst schnell Druck und Unzufriedenheit entstehen. Denn für keinen in der Gruppe ist es eine schöne Erfahrung, wenn die Stärkeren ständig auf die Schwächeren warten müssen. Fühlt sich jemand durch die Gruppendynamik gezwungen, die eigenen körperlichen Grenzen zu überschreiten, kann es sogar gefährlich werden.
Achte also darauf, besonders bei der ersten gemeinsamen Wanderung eine einfache Route zu wählen. So können sich alle kennenlernen und ein Gespür für das gemeinsame Niveau als Gruppe entwickeln. Wenn alles gut geklappt hat und die Gruppe eingespielt ist, kann sich die Schwierigkeit von Mal zu Mal steigern.
Kommunikation und Rücksicht sind das Wichtigste
Bereits angeklungen ist der Aspekt der Gruppendynamik. Es ist entscheidend für das Wandern in der Gruppe, dass Bedürfnisse und Probleme offen angesprochen werden. Rücksicht und das Zurücknehmen des eigenen Egos sind dabei Grundvoraussetzungen. Du bist schließlich nicht in einer Wandergruppe, um den anderen irgendetwas zu beweisen oder dich in den Mittelpunkt zu stellen.
Besonders die „Ruhigeren“ in der Gruppe brauchen mitunter etwas mehr Zeit, bis sie sich sicher fühlen. Doch auch für sie ist es wichtig, Bedürfnisse offen anzusprechen.
Wenn du also einmal austreten musst, dann sag am besten kurz Bescheid und verschwinde nicht einfach. Auch regelmäßiges Warten – spätestens an Abzweigungen – sollte selbstverständlich sein. Ihr solltet in der Gruppe außerdem vorab regelmäßige Pausen vereinbaren. So fällt von vornherein niemand zurück.
Falls du irgendwelche körperlichen Einschränkungen (Diabetes, Herz-Probleme, Allergien etc.) hast, solltest du die anderen, oder zumindest den Guide, vorab informieren. So kann sich die Gruppe darauf einstellen und im Ernstfall schnell und richtig reagieren.
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Die richtige Geschwindigkeit finden
Gerade am Anfang einer gemeinsamen Wanderung muss sich die Geschwindigkeit erst einpendeln. Besonders wenn ein fittes Mitglied der Gruppe voran geht, sollte dieses regelmäßig anhalten und warten, bis die Gruppe wieder beisammen ist. Auch für das Finden der richtigen Geschwindigkeit ist offene Kommunikation ratsam.
Gegenseitige Unterstützung
Falls jemand in der Gruppe sichtlich Konditionsprobleme hat, kann es helfen, dass jemand anderes ihm oder ihr den Rucksack abnimmt und zumindest vorübergehend trägt. Fast jede oder jeder neigt erst einmal dazu, ein solche Angebot abzulehnen. Zeige hier keine falsche Scham – es kommt der Gruppe zugute.
Aus der anderen Perspektive, wenn offensichtlich ist, dass Unterstützung nötig ist, kannst du deine Hilfe auch mal in aller Ruhe etwas nachdrücklicher anbieten.
Auch für Getränke und Proviant gilt: Besonders bei langen Wanderungen kann es ein feiner Zug sein, zu teilen, wenn du siehst, dass eine oder einer deiner Begleiter sich verschätzt hat und zu wenig dabeihat.
Fazit
Wandern in der Gruppe – so könnte man nach diesem Beitrag meinen – birgt einige Herausforderungen. Doch wenn alle Rücksicht nehmen und aufeinander achten, kann es eine sehr schöne Erfahrung sein. Die Voraussetzungen sind immerhin nicht die schlechtesten: Ihr teilt mit der Begeisterung für das Wandern in der Natur ein sehr schönes gemeinsames Hobby.