Wer viel wandert, braucht die richtigen Wanderschuhe. Von ihnen hängen der Erfolg und vor allem die Freude beim Wandern maßgeblich ab. Denn deine Schuhe tragen dein gesamtes Gewicht und oft noch zusätzlich das deines Rucksacks. Doch welche Wanderschuhe sind die richtigen? Wir erklären, was die verschiedenen Modellbezeichnungen und Kategorien bedeuten und für welches Einsatzgebiet sie geeignet sind.

Gute Wanderschuhe zeichnen sich dadurch aus, dass du während des Wanderns nichts von ihnen merkst. Du kannst dich einfach auf sie verlassen. Machen Wanderschuhe sich doch bemerkbar, dann meistens auf negative Art: Sie drücken, reiben, sind zu heiß, zu kalt, zu schwer, zu nass oder bieten zu wenig Halt auf rutschigem Boden. Blasen an den Füßen oder Knieschmerzen können die Folge sein.

Umso wichtiger ist es, gleich von vornherein die richtigen Schuhe für deine speziellen Bedürfnisse auszuwählen. Damit du dich im Dschungel der verschiedenen Bezeichnungen und Kategorien zurechtfindest, haben wir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Wanderschuhen für dich zusammengestellt.

Leichte Wanderschuhe

Leichte Wanderschuhe sind eine gute Wahl für gemäßigte Wanderungen auf gut ausgebauten Wegen und Pfaden. Sie sind oft niedrig geschnitten und bieten eine gute Kombination aus Komfort, Flexibilität und Atmungsaktivität. Sie sind leicht und flexibel, was sie ideal für Tageswanderungen oder Wochenendtrips macht. Die Sohlen dieser Schuhe sind in der Regel weniger steif und bieten eine gute Dämpfung für Komfort und Stoßabsorption auf ebenem Gelände. Für schwieriges Terrain oder wenn man mit einem Rucksack mit schwerem Gepäck unterwegs ist, sind leichte Wanderschuhe jedoch weniger geeignet.

Leichte Wanderschuhe eignen sich für gemäßigte Wanderungen auf gut ausgebauten Wegen und Pfaden mit leichtem Gepäck.

Trailrunning-Schuhe

Trailrunning-Schuhe sind leichter und flexibler als herkömmliche Wanderschuhe. Sie sind speziell für das Laufen auf unebenen Pfaden entwickelt worden – wie der Name schon sagt: Trail-Running. Allerdings sind sie mit ihrer griffigen Sohle, die auf unterschiedlichem Untergrund eine gute Traktion bietet, auch für Wanderer eine echte Alternative. Besonders ihr geringes Gewicht macht sie interessant. Trailrunning-Schuhe sind also nicht nur für ein höheres Tempo auf anspruchsvollen Wegen optimal geeignet. Allerdings gilt auch hier: Für schweres Gepäck auf langen Strecken sind Trailrunning-Schuhe ungeeignet.

Trailrunningschuhe sind speziell fürs Laufen auf unebenen Pfaden entwickelt.

Zustiegs- oder Approach-Schuhe

Ihr Name klingt erst einmal speziell und so ist auch der ursprüngliche Zweck von Zustiegs- oder Approach-Schuhen: Sie sind für den Zustieg zu anspruchsvollen Kletterstellen gedacht, also für den Weg zum Feld und zurück. Denn bereits vor der eigentlichen Klettertour wartet in den Bergen meist anspruchsvolles Gelände auf dich. Mit ihrer festen und stark profilierten Sohle und ihrem leichten Gewicht sind Zustiegs- bzw. Approach-Schuhe dafür optimal geeignet. An der Spitze haben viele Zustiegs-Schuhe einen glatten Bereich, die sogenannte „Climbing Zone“. Sie ermöglicht das Bewältigen leichter Kletterpassagen. Auch ein seitlicher Geröllschutz findet sich bei vielen der Halbschuhe. Damit bist du auch in schwierigem Terrain bestens ausgestattet und hast mit Zustiegs- bzw. Approach-Schuhen eine sportliche Alternative zum klassischen Wanderschuh. Mittlerweile sind die Schuhe aufgrund ihrer Eigenschaften auch über ihr ursprüngliches Einsatzgebiet hinaus beliebt.

Zustiegsschuhe werden meist dazu verwendet, um zum Kletterspot zu gelangen.

Wanderstiefel

Wanderstiefel reichen über den Knöchel und bieten mehr Knöchelunterstützung und Stabilität als leichte Wanderschuhe. Auch vor Verletzungen durch Steine oder Wurzeln bietet der höhere Schaft einen gewissen Schutz. Geeignet sind sie für Wanderungen in anspruchsvollem Gelände und auf längeren Touren. Wanderstiefel haben eine robuste Sohle mit gutem Profil, um auf unterschiedlichen Oberflächen Halt zu bieten. Sie sind eine gute Wahl für Wanderungen in den Bergen, auf felsigen Pfaden oder bei unebenem Gelände. Auch wenn du einen Rucksack mit schwerem Gepäck trägst, sind Wanderstiefel die richtige Wahl. Sie bieten eine gute Dämpfung und sind meist wasserdicht, um deine Füße trocken zu halten.

Wanderstiefel gehen über den Knöchel und schützen so vor Umknicken.

Trekkingstiefel

Wenn du vorhast, mehrtägige Trekkingtouren mit schwerem Gepäck zu unternehmen, sind Trekkingstiefel die richtige Wahl. Diese Schuhe sind besonders robust und stabil und bieten maximale Unterstützung für deine Füße und Knöchel – noch etwas mehr als die zuvor beschriebenen Wanderstiefel. Die Sohlen von Trekkingstiefeln sind steif und bieten ausgezeichneten Halt auf anspruchsvollem Terrain, wie Schnee, Geröll oder morastigem Boden. Die meisten Modelle sind auch mit einer wasserdichten Membran ausgestattet, um deine Füße trocken zu halten.

Trekkingstiefel sind fürs Wandern bzw. Trekken in unwegsamen Gelände und mit schwerem Gepäck ausgelegt.

Bergstiefel

Bergstiefel sind speziell für den alpinen und hochalpinen Bereich konzipiert. Gebraucht werden sie auf anspruchsvollen Bergwanderungen, beim Bergsteigen und auf Hochgebirgstouren. Sie verfügen über Steigeisenauflagen und ihre Sohle ist fast komplett steif. Abrollen ist hier quasi unmöglich. Auch ihre übrige Konstruktion ist auf maximale Festigkeit ausgelegt. Zum Wandern sind sie deshalb nicht wirklich geeignet. Echte Bergstiefel brauchst du nur, wenn du dich beinahe senkrecht bewegen möchtest.

Trekkingsandalen

Trekkingsandalen verfolgen den genau umgekehrten Ansatz. Durch ihre offene Konstruktion sind sie möglichst leicht und bieten die perfekte Belüftung, jedoch auch so gut wie keinen Schutz für deine Füße. Ihr Einsatzgebiet haben sie in warmen Klimazonen oder bei Aktivitäten im Wasser wie Flussdurchquerungen oder auf Kanutouren. Sie haben eine griffige und robuste Sohle, um guten Halt auf verschiedenen Oberflächen zu gewährleisten. Trekking Sandalen bieten jedoch nicht die gleiche Knöchelunterstützung und den Schutz wie Wanderstiefel oder Trekkingstiefel, daher sind sie für schwieriges Gelände oder längere Touren möglicherweise nicht die beste Wahl.

Kletterschuhe

Kletterschuhe sind spezielle Schuhe fürs Klettern. Sie haben eine sehr enge Passform, eine griffige, dünne Gummisohle und zwingen den Fuß aufgrund ihrer Form in eine leicht gebogene Position. Dadurch bieten sie auch auf Tritten und Felsvorsprüngen optimalen Halt. Generell sind Kletterschuhe darauf ausgelegt, optimale Sensibilität, Kontrolle und Kraftübertragung beim Klettern auf Felsen und kleinen Kanten zu ermöglichen. Zum Wandern sind Kletterschuhe dementsprechend nicht geeignet.

Was bedeuten die Kategorien A, B, C und D bei Wanderschuhen?

Wer neue Wanderschuhe sucht, begegnet oft Kategorien, die mit Großbuchstaben von A bis D gekennzeichnet sind. Dabei handelt es sich um Herstellerangaben, die einen schnelleren Überblick ermöglichen sollen. Allerdings ist die Einteilung nicht einheitlich und kann bei verschiedenen Marken leicht variieren. Für eine erste Orientierung sind die Buchstaben dennoch nützlich.

Grundsätzlich gilt: Die Kategorie sagt nichts über die Qualität aus – auch wenn Schuhe aus höheren Kategorien meist teurer sind. Man kann also nicht sagen: Je höher die Kategorie, desto besser der Schuh! Es kommt immer auf dein Einsatzgebiet an. Auf einer entspannten Tagestour in einfachem Gelände wären Schuhe der Kategorie D schlicht fehl am Platz. Allerdings solltest du lieber eine Kategorie zu hoch als zu tief wählen, um einen gewissen Sicherheitspuffer zu haben.

Tipp: Achte darauf, dass deine Wanderschuhe immer so stabil und robust sind wie nötig, aber gleichzeitig so leicht und bequem wie möglich.

Hier ein kurzer Überblick:

Kategorie A: Leichte Wanderschuhe oder Zustieg-Schuhe. Sie bieten Flexibilität, Komfort und sind für einfache Wanderungen auf gut ausgebauten Wegen geeignet. Diese Schuhe haben eine weiche Sohle und bieten wenig bis keine Knöchelunterstützung.
Kategorie A/B: Leichte Wanderstiefel. Sie bieten etwas mehr Stabilität und Knöchelunterstützung als Kategorie A-Schuhe. Sie eignen sich für Wanderungen auf unebenem Gelände und längere Strecken.
Kategorie B: Wanderstiefel. Diese Schuhe bieten eine gute Kombination aus Stabilität, Haltbarkeit und Knöchelunterstützung. Sie sind für mittelschwere Wanderungen und anspruchsvolleres Gelände wie steinige Pfade oder längere Trekkingtouren geeignet.
Kategorie B/C: Trekkingstiefel. Diese Schuhe sind robuster und stabiler als Kategorie B-Schuhe. Sie bieten eine verstärkte Sohle und Knöchelunterstützung. Trekkingstiefel eignen sich für mehrtägige Trekkingtouren und schwieriges Gelände.
Kategorie C: Steigeisenfeste Bergstiefel. Diese Schuhe sind speziell für alpine Touren, Klettersteige und Gletscherwanderungen konzipiert. Sie haben eine steife Sohle und sind mit Steigeisen kompatibel. Bergstiefel bieten maximale Stabilität und Unterstützung für anspruchsvolles alpines Gelände.
Kategorie D: Kletterstiefel. Diese Schuhe sind für technisches Klettern und Kletterrouten mit festen Seilen ausgelegt. Sie haben eine sehr steife Sohle und bieten maximale Präzision beim Klettern.

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