Du möchtest über die Alpen wandern und fragst dich, wo du dabei am besten übernachtest und wie die Buchung von Unterkünften funktioniert? Wir erklären, worauf es ankommt, wenn du Hütten und andere Unterkünfte für deine Alpenüberquerung buchen möchtest.
Eine Alpenüberquerung zu planen, stellt Wanderbegeisterte vor ein paar Herausforderungen. Dazu zählt nicht nur die körperliche Vorbereitung. Auch die Entscheidung für die passende Route sowie die Beschaffung der nötigen Ausrüstung bedarf einer gewissen Sorgfalt. Nicht zuletzt jedoch solltest du rechtzeitig geeignete Hütten buchen. Das kann durchaus knifflig werden.
Schließlich müssen die Übernachtungsmöglichkeiten auf deine Tagesetappen abgestimmt sein. Am einfachsten wäre es da natürlich, von Tag zu Tag zu planen. Dann siehst du wie weit du bis zum Abend kommst. Der Ansturm auf die begrenzte Zahl von Schlafplätzen auf Berghütten ist in den Sommermonaten jedoch beachtlich. Spontanität ist da oft nicht drin. Denn auch die Hüttenwirtinnen und -wirte müssen planen und dafür sorgen, dass alle Ankömmlinge einen Platz für die Nacht finden.
Versuche also die Hütten zum Übernachten auf deiner Alpenüberquerung mit ausreichend Vorlauf zu buchen. Am besten du planst dabei von vornherein ein paar Pausentage ein, um flexibel auf das Wetter reagieren zu können. Bei einem straffen Zeitplan solltest du vorher abklären, ob du einzelne Tagesetappen überspringen kannst – Seilbahnen und öffentliche Verkehrsmittel können dabei helfen. Dann sollte es mit den Übernachtungen auf der Hütte klappen.
Übrigens: Statt auf einer Hütte einfach im Zelt zu übernachten, ist bei einer Alpenüberquerung keine so gute Idee. Denn Wildcampen ist in den Alpen so gut wie überall verboten. Besonders in Nationalparks und Schutzgebieten drohen empfindliche Strafen.
Passende Hütten zum Übernachten finden
Welche Hütten auf deiner Alpenüberquerung für eine Übernachtung in Frage kommen, ergibt sich aus deiner Tourenplanung. Ein guter Wanderführer zählt geeignete Übernachtungsmöglichkeiten auf, die für jede Etappe deiner Route in Frage kommen. In den Büchern des Bergverlag Rother etwa sind geeignete Hütten für die einzelnen Tagesetappen immer mit angegeben. In manchen Regionen hast du mehrere Hütten zur Auswahl, in einsameren Gegenden kommt manchmal auch nur eine Hütte in Frage. Dann ist die Wahl schnell getroffen.
Auch wenn du zunächst online nach der richtigen Route für dich suchst, sollten geeignete Übernachtungsmöglichkeiten angegeben sein. Hier ist es jedoch ratsam, die einzelnen Etappen noch einmal in einem etablierten Wanderführer zu checken. Das bewahrt dich vor bösen Überraschungen, was Länge und Schwierigkeit einzelner Etappen angeht.
Wie buchst du am besten eine Hütte?
Hast du die einzelnen Tagesetappen geplant und weißt, welche Hütten in Frage kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten für die Buchung. Ganz klassisch kannst du bei den entsprechenden Hütten anrufen. Dann erfährst du persönlich, ob zu dem von dir gewünschten Zeitpunkt noch Plätze frei sind, und erhältst vielleicht wertvolle Tipps für andere Optionen, falls das nicht der Fall ist.
Auch online lassen sich Schlafplätze auf Hütten buchen. Die Hütten der Alpenvereine in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien sind an ein zentrales Buchungssystem angeschlossen. Dort siehst du auf einen Blick, welche Betten in welcher Art von Zimmer noch frei sind. Mit wenigen Klicks ist ein Bett reserviert. Auch Hütten, die nicht zum Alpenverein gehören, kannst du dort mittlerweile buchen. Für alle anderen Hütten kannst du eine Suchmaschine bemühen.
Folgende Plattformen helfen dir beim Überblick:
- Der Hüttenfinder des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) für Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz
- Die Hüttensuche des Deutschen Alpenvereins (DAV)
- Hütten des Alpenvereins Südtirol, Italien (AVS)
- Das Hüttenportal des Schweizer Alpenvereins (SAC)
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Übernachten ohne Buchung – geht das?
Wie bereits erwähnt, müssen die Wirtsleute auf den Berghütten planen. Deine Übernachtungen solltest du also immer im Voraus buchen! Nur so können die Wirtinnen und Wirte abschätzen, mit wie vielen Gästen sie pro Nacht sie rechnen müssen. Gerade an Wochenenden mit großem Ansturm kann es eng werden.
Einfach weggeschickt wirst du jedoch normalerweise nicht. Falls eine andere Hütte mit weiteren Schlafplätzen in der Nähe ist, kann es sein, dass du dorthin weiterverwiesen wirst. Ansonsten gibt es meist noch einen Platz im Matratzenlager oder ganz im Notfall auf dem Flur.
Um eine solche doch eher ungemütliche Nacht zu vermeiden, solltest du immer möglichst früh bei der jeweiligen Hütte anrufen, falls sich auf deiner Tour etwas ändert. Schaffst du es nicht bis zur geplanten Hütte? Dann ruf am besten kurz dort an und sag so bald wie möglich Bescheid. Dann kann dein Schlafplatz an jemand anderen vergeben werden. Das gleiche gilt, wenn du spontan eine Übernachtung brauchst. Ein kurzer Anruf hilft allen Beteiligten.
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Trotz hohem Andrang einen Schlafplatz finden – so klappt’s
Um auf deiner Alpenüberquerung trotz großen Andrangs jeden Abend sicher einen Schlafplatz zu finden, gibt es ein paar Tipps. Wenn du sie beachtest, sollte es definitiv einfacher werden:
- Mach deine Tour über die Alpen möglichst früh oder spät in der Saison und nicht zur Hauptferienzeit!
- Starte nicht am Wochenende, wenn alle anderen starten!
- Wähle alternative Routen!
- Meide Touristen-Hotspots!
- Plane deine Tagesetappen so, dass sie nicht an den Berghütten enden, die in allen gängigen Wanderführern empfohlen sind. Weiche auf andere Hütten aus!
- Starte früh am Morgen! Dann entgehst du nicht nur möglichen Sommergewittern, sondern bist auch vor allen anderen am Ziel deiner Tagesetappe und kannst dir besser einen Schlafplatz sichern.
Alternative: Von Tal zu Tal
Das Übernachten auf Berghütten ist dir zu stressig und du hast Lust auf etwas mehr Komfort? Alternativ kannst du auf vielen Routen über die Alpen auch im Tal übernachten. Vielerorts fährst du dafür nach Abschluss der Tagesetappe einfach mit der Seilbahn ins Tal. Auf dem Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran etwa lässt die Infrastruktur dies problemlos zu.
Im Tal stehen meist zahlreiche Pensionen und Hotels zur Verfügung. Wer nicht gern im Mehrbettzimmer übernachtet, ist hier vielleicht besser aufgehoben. Mit etwas mehr Komfort kannst du so am nächsten Tag ausgeschlafen und erholt zu einer weiteren Etappe aufbrechen. Allerdings gehört das Übernachten auf der Hütte für viele einfach dazu. Am Ende kannst du nur selbst entscheiden, wie du deine Alpenüberquerung gestalten möchtest.
Tipp: Hier findest du weitere Artikel unserer Beitragsserie zum Thema Alpenüberquerung zu Fuß:
- Teil 1: Planung und Vorbereitung
- Teil 2: Ausrüstung
- Teil 3: Fünf Routen
- Packliste für eine Alpenüberquerung zu Fuß (PDF)
- DAV-Mitgliedschaft – Sinnvoll oder zusätzlicher Kostenfaktor?