Die Wanderung hinauf zur Spitze der Höfats wäre eine außerordentlich herausfordernde Wanderung, die auch nur äußerst erfahrene Bergsportlerinnen und -sportler wagen sollten. Doch: Muss es immer eine Gipfel-Besteigung sein? Wie wäre stattdessen eine Umrundung? Schließlich bietet der Rundweg um die Höfats neben atemberaubenden Ausblicken auf den Berg auch einige weitere Allgäuer Alpen-Highlights sowie gemütliche Einkehrmöglichkeiten.

Höfats-Umrundung: Die Route

Der Rundweg um die Höfats beginnt in Oberstdorf. Dort kannst du zum Beispiel an der Festhalle Oybele parken. Auch die Anreise mit dem Zug bietet sich an.

Der Weg ist sehr einfach zu finden – vor allem dank der guten Beschilderung in den Allgäuer Alpen. Hältst du dich an die folgenden Stationen, die alle auf den Wegweisern angeschrieben sind, sollte die Navigation während der Wanderung kein Problem sein und du kannst dich ganz auf die immer neuen spannenden Ausblicke auf die Höfats konzentrieren.

Das Oytal auf der Route der Höfats Umrundung
Blick ins Oytal (Foto: Tourismus Oberstdorf / Eren Karaman)

In Oberstdorf wanderst du zunächst zur Mühlenbrücke und von dort in Richtung Café Jägerstand / Dr.- Hohenadlweg. Alternativ bietet sich von der Oybele Halle aus auch der Direktanstieg zum Kühberg beziehungsweise zur Oytalstraße an. Die erste Zwischenstation ist dann das Oytalhaus.

Beim weiteren Anstieg über die weiten Kehren hinauf zur Gutenalpe wird es etwas steiler. Zur Belohnung gibt es den ersten schönen Ausblick über das Tal. Direkt am Wegesrand liegt der Stuibenfall, der je nach Wassermenge wirklich beachtlich sein kann.

Als nächstes geht es weiter zur Käseralpe. Das Panorama mit dem Großen Wilden im Hintergrund, das du von der Alpe aus genießen kannst, entschädigt für den Aufstieg.

Die nächste Station auf deiner Wanderung ist der Älpelesattel. Hier siehst du auf der einen Seite das Gelände zur Höfats ansteigen, während es auf der anderen Seite steil Richtung Rauheck hinaufgeht. Von dort gehst du weiter in Richtung Dietersbachalpe. Anschließend folgst du dem Weg zur malerischen historischen Siedlung Gerstruben mit ihren gebräunten Holzhäusern. Das kleine Bergbauerndorf war bis ins 19. Jahrhundert bewohnt. Heute sind einige liebevoll restaurierte Alphütten sowie eine kleine Kapelle erhalten. Zwischen den alten Ahornbäumen bietet dieser ruhige Fleck einiges zu entdecken. Schließlich geht es durch das Trettachtal zurück nach Oberstdorf.

Die historische Siedlung Gerstruben in der Nähe der Höfats.
Die historische Siedlung Gerstruben (Foto: Tourismus Oberstdorf / Eren Karaman)

Du kannst die Wanderung natürlich auch in die entgegengesetzte Richtung starten. Das hat einen ganz besonderen Reiz: Am Oytalhaus kannst du dir einen „Berg-Roller“ ausleihen, mit dem du entspannt ins Tal düsen kannst. Das verkürzt nicht nur die letzte Etappe von sieben Kilometern, sondern sorgt auch für großen Spaß! Die Roller gibt es ab 15 Uhr für eine Leihgebühr von acht Euro.

Schwierigkeitsgrad der Höfats-Umrundung

Die Wanderung rund um die Höfats ist circa 22 Kilometer lang. Dabei überwindest du etwa 900 Höhenmeter. Du solltest also einiges an Kondition mitbringen. Immerhin bist du knapp acht Stunden unterwegs. Wichtig ist auch, dass du früh startest und genügend Pausen einplanst. So kannst du die Aussicht genießen und stellst sicher, dass du rechtzeitig vor dem Abend zurück bist.

Die Wege, auf denen du auf dem Rundweg unterwegs bist, reichen von breiten Teerstraßen und Schotterwegen in den Tälern bis zu schmalen, teils steilen Wanderpfaden, besonders am Älpelesattel. Du solltest also trittfest sein und bereits ein bisschen Erfahrung im Bergwandern mitbringen.

Feste Wanderschuhe sind Grundvoraussetzung für die Wanderung um die Höfats. Was du sonst noch für einen sorglosen Wandertag in den Bergen brauchst, findest du auf unserer Checkliste.

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Einkehrmöglichkeiten rund um die Höfats

Wie du vielleicht bemerkt hast, führt die Wanderung an einigen Alpen vorbei – insgesamt sind es fünf! Für dein leibliches Wohl auf der Wanderung ist also bestens gesorgt.

Besonderes Highlight ist die Käseralpe. Hier gibt es – wie der Name vielleicht erahnen lässt – echten Allgäuer Bergkäse, bei dem du garantiert weißt, wo er herkommt. Außerdem kannst du auf der großen Terrasse den Ausblick auf Höfats und Himmeleck genießen.

Hier ein kleiner Überblick über alle Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke:

  • Untere Gutenalpe
  • Käseralpe
  • Dietersbachalpe
  • Gerstruber Alpe
  • Oytalhaus
Die Käseralpe (Foto: Tourismus Oberstdorf).
Die Käseralpe (Foto: Tourismus Oberstdorf)

Exkurs: Woher stammt der Name Höfats?

Zur Herkunft des Namens Höfats gab es über die Jahre einige, teils abenteuerliche Deutungsversuche. Zunächst glaubte man, der Name habe einen romanischen Ursprung. Ein Flurnamen-Forscher wollte die Namensgebung des Bergs auf den Namen „Herfart“ (Harifrid) zurückführen – ein Bauer, der eine Alpe an dem Berg angelegt haben und so zum Namensgeber geworden sein soll. Auch ein Bezug zur Beschreibung der majestätischen Form des Bergs als die „Hoffärtige“ kam in Frage. Doch keiner dieser Deutungsversuche traf es so richtig zufriedenstellend.

Heute scheint das Rätsel um den Namen Höfats gelüftet. Der Germanist Thaddäus Steiner konnte zeigen, dass das Wort auf die Walser (eine alemannische Volksgruppe im Alpenraum) zurückgeht, die in dem Gebiet lebten. Diese bezeichnet eine Weide als „Atz“. Eine „Höchatz“ ist also ganz einfach eine hochgelegene Weide. In der Oberstdorfer Mundart wurde das „ch“ zu einem „f“ und schon war der Name für den Berg geboren.

Blick auf die Höfats
Blick auf die Höfats (Foto: Tourismus Oberstdorf / Alexander Fuchs)