Eine Mehrtagestour ist das Nonplusultra unter den Wanderungen: Am Abend nicht ins Tal absteigen müssen, sondern inmitten der Berge auf Hütten zu übernachten – das ist ein besonderes Erlebnis. Es verlangt aber auch eine gewisse Vorbereitung. Wir haben hier die Basics für dich zusammengestellt.

Checkliste: Was gehört in den Rucksack?

Die meisten Hütten stellen ihren Übernachtungsgästen nur Matratzen, Kissen und Wolldecken zur Verfügung – ist Bettwäsche vorhanden, wird sie nicht täglich gewaschen. Aus diesem Grund sollte man unbedingt einen Hüttenschlafsack aus Seide oder Baumwolle einpacken. Er wiegt meist nur um die 200 Gramm und hat nur ein sehr kleines Packmaß.

Ein Satz Wechselwäsche für die Nacht gehört ebenfalls in den Rucksack: ebenso ein schnell trocknendes Handtuch, um sich abends und morgens frisch machen zu können. Da die Wanderschuhe im Schlafraum und auch in der Gaststube nichts zu suchen haben, ist es empfehlenswert warme, frische Ersatzsocken dabei zu haben. Manche Hütten sind mittlerweile auch mit Hüttenfinken (Hüttenschuhen) ausgerüstet.

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Vielseitig einsetzbare Rucksäcke mit einem Packvolumen von 35-50 Liter für Hüttentouren, Wochenendausflüge oder alpine Hochtouren findest du bei Tatonka.

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Während einer Nacht im Gemeinschaftsschlafraum haben sich stets auch Ohrstöpsel als nützlich erwiesen; eine Stirnlampe hilft den Weg zu finden, wenn man als Letzter schlafen geht, nachts mal raus muss oder morgens als Erster losmarschiert.

Die Mitgliedskarte des Alpenvereins solltest du auf Hüttentouren auf jeden Fall mitnehmen: Mit ihr bekommst du nicht nur ein verbilligtes „Bergsteigeressen“, das günstiger ist als die anderen angebotenen Speisen, sondern du kannst auf über 2.000 Alpenvereinshütten zum Sonderpreis übernachten. Zudem erhältst du exklusiven Zugang zu Selbstversorgerhütten. Unschlagbarer Vorteil: Mit dem Alpinen Sicherheits Service (ASS) genießt du weltweiten Versicherungsschutz bei allen Bergsportarten. Weitere Informationen erhältst du unter www.alpenverein.de

Hüttentouren planen und vorbereiten - Tipps.
Damit die Hütten-Übernachtung für jedermann so entspannt wie möglich ist, sollten die Hüttenregeln eingehalten werden.

Wer sich nach einer langen Tour nicht überraschen lassen möchte, ob die anvisierte Hütten geöffnet hat und auch einen Schlafplatz frei hat, der sollte sich bereits bei der Tourenplanung vorab informieren. Die Hütten des Deutschen Alpenvereins findet man unter dav-huettensuche.de, über die Schweizer Hütten informiert man sich über die Seite sac-cas.ch ist man in Österreich unterwegs, sucht man auf alpenverein.at.

Hüttenregeln: Mit diesen Verhaltensweisen bist du auf der sicheren Seite

1. Rechtzeitig einen Platz reservieren!

Überbelegte Hütten sind nicht nur für einen selbst, sondern auch für die anderen Übernachtungsgäste und vor allem den Wirt ein Graus.

2. Bargeld mitnehmen!

Viele Berghütten haben kein EC-Lesegerät. Also vorher kalkulieren und ausreichend Geld für die Wanderung mitnehmen. Für eine Übernachtung mit Halbpension rechnet man mit etwa 30 Euro/ 60 Franken.

3. Eigene Brotzeit besser im Rucksack lassen!

Probiere lieber die Speisekarte durch. Ein frischer Kaiserschmarrn oder hausgemachte Bündner Gerstensuppe in der Schweiz weckt nach der Anstrengung neue Lebensgeister – sich von den Kochkünsten der Hüttenwarte überraschen zu lassen, ist meist ein lohnenswertes kulinarisches Erlebnis!

Lese-Tipp: Sicherheit am Berg – So holst du im Notfall Hilfe in den Bergen

4. Auf das Raumklima und die Sauberkeit achten!

Bergschuhe und muffelnde Socken haben sowohl in der Gaststube als auch im Schlafraum nichts zu suchen. Dazu zählt es auch, sich frisch zu machen und Wechselkleidung anzuziehen, ehe man in die Gaststube geht.

5. Feste Zeiten einhalten!

Gerade auf Schweizer Hütten gibt es eine feste Zeit für das gemeinsame Abendessen. Auch die Nachtruhe ist streng geregelt: Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr herrscht absolute Nachtruhe. Wer ganz früh weiterziehen will, sollte unbedingt am Vorabend packen und sich dann morgens auf leisen Sohlen aufmachen.

6. Im eigenen Schlafsack nächtigen!

Auf vielen Hütten ist ein eigener Hütten-Schlafsack obligatorisch – und auch für den Wanderer ist es deutlich angenehmer, sich in den eigenen Schlafsack zu kuscheln, als direkt in den öffentlichen Decken und Wolldecken zu liegen, die verständlicherweise nicht sehr oft gewaschen werden können.

7. Taschen- oder Stirnlampe mitbringen!

Wenn man nachts mal raus muss oder morgens als erster aufbricht: So findet man den Weg zur Tür einfacher, ohne über Gepäck und andere Schlafende stolpern zu müssen und so alle zu wecken.

8. Einen Eintrag im Hüttenbuch hinterlassen!

So kann die Bergrettung im Notfall das angepeilte Ziel nachvollziehen und rascher helfen.

Wichtig zu wissen: Die 10 goldenen Hüttenregeln.

Auf Hüttentouren gilt: Immer rechtzeitig einen Platz reservieren.
Auf Hüttentouren gilt: Immer rechtzeitig einen Platz reservieren. Und solltest du den Platz doch nicht antreten können, gib dem Hüttenwirt Bescheid.

Literaturtipps rund um Hüttentouren

Im Bergverlag Rother sind einige Wanderführer speziell für Hüttenwanderungen erschienen: In „Alm- und Hüttenwanderungen Bayerische Alpen“ stellt die Autorin Franziska Baumann 50 Touren zu schön gelegenen Almen und Hütten in den Ammergauer Alpen, den Bayerischen Voralpen, dem Wetterstein, dem Karwendel und den Chiemgauer Alpen vor.

Neben Geheimtipps und Tourentipps, die der ganzen Familie Spaß machen, erfährst du auch interessante Fakten über die Almwirtschaft und erhältst Informationen zu den Almen und Hütten. Im Buch finden sich Wanderkarten im Maßstab 1:50.000 mit Routenverlauf, aussagekräftigen Höhenprofilen und ausführlichen Wegbeschreibungen, die dem Wanderer die Auswahl und die Planung seiner Routen erleichtert.

Tipps für Familien mit Kinderwagen sowie Mountainbiker und Rodler finden sich in dem Führer ebenso wie Hinweise auf die Besonderheiten am Wegesrand, die die Tour lebendig und abwechslungsreich werden lassen.

In „Alm- und Hüttenwanderungen Chiemgau, Kaiser, Berchtesgaden“ (ebenfalls Bergverlag Rother) finden sich Wanderungen in diesen beliebtesten Ausflugs- und Urlaubsgebieten im bayerisch-österreichischen Alpenraum. Der Schwerpunkt in diesem Wanderführer liegt auf kurzen und mittleren Ausflugsstrecken, die der gesamten Familie Spaß machen und leicht zu meistern sind.

Leseempfehlung: Leichte Klettersteige in den Alpen – Die drei schönsten gesicherten Steige für trittsichere Wanderer

Aber auch Liebhaber längerer Touren kommen bei dieser Tourenauswahl auf ihre Kosten. Familien mit Kindern, Mountainbiker, Rodler – alle Zielgruppen finden in diesem Führer mit seinen Wanderkarten mit eingezeichnetem Routenverlauf, den Höhenprofilen und den klaren Wegbeschreibungen ihre Traumdestination zwischen Inn und Salzach.

Der Wanderführer „Alp- und Hüttenwanderungen Allgäuer Alpen“ von Herbert Mayr macht das Hütten-Trio komplett: Die Wanderwege verlaufen entlang beliebter Hauptrouten, erstrecken sich jedoch auch durch malerische Bergwälder oder Schluchten und haben stets eine bewirtschaftete Hütte zum Ziel.

Die ausgewählten Touren sind allesamt leicht bis mittelschwer und laufen durch das Tannheimer Tal, die Südweststrecke der Ammergauer Berge oder in die beiden Seiten des Naturparks Tiroler Lechtal. Die meisten Touren eignen sich zum Wandern mit Kindern, fast alle Ausgangspunkte können zudem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Natürlich ist auch dieser Wanderführer mit allen wichtigen Streckenverläufen und –abschnitten sowie den Basisdaten wie Höhenprofilen, Wegbeschreibungen und Wanderkarten ausgestattet.

Dieser Artikel wurde im Juni 2013 veröffentlicht und im August 2018 überarbeitet.