Indien ist ein Land, das man nicht beschreiben kann, sondern erleben muss. Allein die Natur überwältigt die Sinne. Im Norden herrscht der Himalaya, im Süden locken Traumstrände und dazwischen wechseln sich Wüsten, tropische Regenwälder und Kulturlandschaften ab. Indien ist durch seine Vielfalt ein Trekking-Paradies vom Feinsten. Hier stellen wir dir eine eindrucksvolle Trekking-Tour zur Quelle des Ganges im Himalaya vor.
Bereits die Anreise zum Ausgangspunkt dieser 10-tägigen Trekkingtour ist eine Erfahrung. Mit Zug und Jeep geht es in zwei Tagen von Delhi nach Norden – genauer gesagt nach Gangtori im Distrikt Uttarkashi. Unterwegs verändern sich Klima und Landschaft im Vergleich zu Delhi deutlich – es wird angenehm kühl und die ersten Berge des Himalaya ragen empor.
Lust auf Reisen? In unserem Reise-Ratgeber findest du Reiseziele und Tipps
Tag 1 bis 2: Mit Pilgern trekken
Das winzige Dorf Gangtori ist eine der vier Stationen auf dem Char-Dham-Pilgerweg. Verpasse nicht, den Ganga-Tempel zu besichtigen und ein Puja-Ritual zu Ehren der Götter durchzuführen. Als Opfergabe lässt du auf dem Fluss Bhagirathi (der in seinem Verlauf später zum Ganges wird) Räucherstäbchen, Blüten und ein Butterlicht schwimmen. Eine tolle Einstimmung auf die Trekking-Tour!
Nach einer Übernachtung in einem der kleinen Guest Houses geht es am nächsten Morgen umgeben von mehr als 40 Sechstausendern los. Gangtori liegt auf ziemlich genau 3.000 Metern und im Verlauf der nächsten zwei Tage wanderst du relativ gemütlich durch ein leicht ansteigendes Tal auf 4.000 Meter bis zum ersten Ziel der Tour, der Gangesquelle. Übernachtet wird im Zelt.
Der Tatonka Yukon Trekkingrucksack mit großer Kofferöffnung, Trinksystemvorbereitung und inklusive Regenhülle.
Und das Beste: Das V2-Tragesystem entlastet deine Wirbelsäule. Dadurch kannst du den Yukon auch über längere Strecken problemlos tragen.
An den Felswänden am Wegesrand findest du viele religiöse Bilder, die dir einen Einblick in den Hinduismus geben. Die Baumgrenze verläuft in der Gegend auf über 3.700 Metern, so dass du anfangs durch kleine Wäldchen aus Zedernbäumen und Birken läufst – immer begleitet vom Rauschen des Flusses. Den musst du übrigens auch einmal mittels wackeliger Planken überqueren.
Auch interessant: Alles was du zum Thema Trekking wissen solltest
Unterwegs begegnest du immer wieder Pilgern, die das gleiche Ziel wie du haben: die Gletscherhöhle Gaumukh. Übersetzt heißt der Name Kuhmaul. Aus ihr entspringt der Ganges, der an dieser Stelle noch Bhagirathi heißt. Im eisigen Wasser führen die Pilger rituelle Waschungen in ihrem heiligen Fluss durch.
Auch interessant: Peru: Trekking im Colca Canyon – Tourbericht – 5 Tage Trekking in den Anden
Tag 3 bis 5: Grüne Wiese am Fuß des Shivling
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Pilger hinter dir zu lassen, denn der zweite Teil der Trekking-Tour beginnt. Das nächste Ziel ist die Tapovan-Wiese am Fuße des Shivling auf 4.300 Metern. Durch pfadloses Terrain geht es kletternd über Felsbrocken und Schotter an Felswänden steil hinauf, bis auf einmal eine große grüne Wiese, umgeben von einer riesigen Steinmoräne, vor dir liegt. Idylle pur – ein kleiner Bach schlängelt sich durch die Wiese und eine Herde Berghirsche zieht im Abendlicht am Zelt vorbei.
Für zwei Tage bleibt die Wiese das Camp für Touren in die umliegende Gletscherwelt und du hast Zeit, dich an die Höhe zu gewöhnen. Mit jedem Schritt tun sich neue beeindruckende Bergmassive vor dir auf: der eisbedeckte 7.000er Satopanth, Mount Meru, Shivling und der Gangtori-Gletscher.
Tag 6-10: Gletscherüberquerungen und ABC-Camp Satopanth
Über diesen geht es dann auch zum nächsten Camp auf knapp 5.000 Metern. Der Weg über den Gletscher ist anstrengend und mit viel Kletterei verbunden. Nach einem letzten steilen Anstieg stehst du nach einer Wüste aus Eis und Geröll plötzlich wieder auf einer grünen Wiese samt Bergsee. Zeit, das Zelt im Schatten des mächtigen Bhagirathis aufzuschlagen und den Füßen eine Pause zu gönnen.
Am nächsten Morgen, nach einem Frühstück in beeindruckender Bergkulisse, geht es los in Richtung ABC-Camp des Satopanth. Mittagspause machst du direkt auf dem Gletscher. Danach Rückmarsch zum Zelt – unserem Ausgangspunkt für die nächsten Tagestouren. Schließlich wird es auch hier wieder Zeit, die Zelte abzubauen. Mit Wehmut, aber auch Vorfreude auf die Zivilisation geht es mit drei weiteren Zwischencamps wieder zurück zum Ausgangspunkt Gangtori.
Und diese Tour lässt dich nicht nur schwer beeindruckt zurück – nach 10 Tagen in Eis, Felsen und Geröll freust du dich wie ein kleines Kind auf kleine Annehmlichkeiten wie frisches Obst oder ein Stück Schokolade.