Skitourengehen hat einen besonderen Reiz. Abseits der oft überfüllten Lifte und Pisten den Gipfel zu erklimmen und anschließend im unberührten Pulverschnee abzufahren, begeistert nicht nur langjährige Wintersportler. Immer mehr Skitouren-Anfänger zieht es in die Berge. Was du als Einsteiger an Ausrüstung und Vorbereitung brauchst, sowie alles zum Thema Sicherheit haben wir hier für dich zusammengefasst.
Vorbereitung fürs Skitourengehen
Damit dein erstes Mal Skitourengehen ein Erfolg wird, ist ein Kurs bei einer Bergsteigerschule sehr zu empfehlen. Denn hier triffst du auf erfahrene Alpinisten, die um die Risiken und Gefahren in den Bergen wissen. Sie zeigen dir die richtige Technik und kennen sich in der Umgebung aus. Auch die aktuelle Lawinengefahrhaben sie im Blick.
Alleine auf seine erste Skitour aufzubrechen ist keine gute Idee. Dieses Abenteuer sollten nur erfahrene Skifahrer und Wintersportler wagen, die ihre eigene Belastbarkeit zuverlässig einschätzen können und über das nötige Wissen und Können verfügen.
Einige sehr interessante Infos übers Skitourengehen findest du auf der Seite des Deutschen Alpenvereins. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen, bevor du deinen ersten Gipfel stürmst.
Die Route für deine Skitour planen
Vor jeder Skitour solltest du zunächst deine Route planen. Du solltest wissen, wie viel Zeit du für die Strecke einplanen musst und welche Schwierigkeiten dich erwarten könnten. Das gilt übrigens nicht nur für Skitouren-Anfänger. Einige Websites, die dir bei der Tourenplanung weiterhelfen und zuverlässige Daten zur lokalen Wetterlage, der Schnee- und Lawinen-Situation anbieten, haben wir hier für dich zusammengestellt:
Skitouren in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
http://www.tourenwelt.at/skitouren.html
http://www.skitouren.ch/
https://www.tourentipp.de/
Lawineninfo Deutschland: http://www.alpenverein.de/DAV-Services/Lawinen-Lage/
Lawineninfo Schweiz: http://www.slf.ch
Lawineninfo Österreich: http://www.lawine.at/
Falls du dir nicht sicher bist, wie die Schneelage oder die Lawinengefahr vor Ort ist, bevor du zu deiner Skitour aufbrichst, kannst du dich telefonisch informieren. Lokale Berghütten oder die Auskunftsstellen eines Skigebiets geben hier zuverlässig Auskunft.
Wie fit solltest du sein fürs Skitourengehen?
Deine körperliche Fitness ist ein wichtiger Faktor in der Vorbereitungsphase. Skitourengehen verlangt deinem Körper einiges ab und ist kein Spaziergang. Besonders als Anfänger weißt du noch nicht genau, was dich erwartet. Deshalb solltest du auf einem relativ hohen Leistungsstand sein, was Ausdauer, Kraft und Regenerationsfähigkeit betrifft, bevor du dich aufmachst, den Berg zu stürmen.
Eine gute Idee ist regelmäßiges Training vorab, um diese Komponenten zu verbessern. Mit Rad-, Wander- oder Bergtouren kannst du deine Ausdauer trainieren. Wichtig ist, dass du über längere Zeit einer kontinuierlichen, niedrigen Belastung ausgesetzt bist, so dass sich deine Grundlagenausdauer verbessert.
Wichtig ist außerdem die Kraftausdauer, damit die Leistungsfähigkeit gesteigert und du stärkeren Belastungen länger standhalten kannst. Trainieren kann man dies zum Beispiel, indem man mit dem Rad im kleinen Gang den Berg hochfährt oder schnell einen Berg hochläuft. Außerdem empfiehlt sich ein Athletik- und Koordinationstraining wie Schwimmen, Klettern oder Slacklinen.
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Ausrüstung für deine Skitour
Zu einer guten Vorbereitung fürs Skitourengehen gehört auch eine top gepflegte Ausrüstung. Schau dir rechtzeitig vor deiner Tour dein Equipment an, damit du noch eine gewisse Vorlaufzeit hast, um Dinge zu ersetzen oder zu reparieren, wenn sie nicht mehr intakt sind.
Mittlerweile ist es möglich, Ausrüstung für Skitouren in Sportgeschäften zu leihen. Diese Möglichkeit solltest du auf jeden Fall nutzen, bevor du dir eine eigene Ausrüstung kaufst. Denn dann kannst du ausprobieren, welcher Ski dir am besten liegt und bekommst zusätzliche Beratung von den Fachhändlern in deinem Sportgeschäft.
Der Norix 32 und 28 Women ist der perfekte Begleiter bei anstrengenden und bewegungsintensiven Einsätzen auf dem Berg.
Mit Karabinerfixierungen und großer Frontöffnung.
Die Ausrüstung zum Tourenskigehen ist umfangreich und sollte folgende Dinge auf jeden Fall enthalten:
- Tourenskier, die zur Abfahrt im Tiefschnee geeignet sind
- Tourenskibindung, in der man die Fersen heben kann beim Aufstieg
- Skifelle aus Mohair oder Kunstfaser zum Ankleben
- Sicherheitsset (Lawinenpieps, Lawinenschaufel, Lawinensonde)
- Wetterschutzkleidung, Sonnenschutz, Sonnenbrille
- Landkarte/Kompass/GPS
- Notproviant, warmes Getränk
- Harscheisen/Teleskopstöcke
- Skischuhe mit Gelenk und Profilsohle (Skitouren-Schuhe)
- Bei hochalpinen Touren: Eispickel, Anseilgurt, Bergseil, 2 Prusikschlingen, 2 HMS-Karabiner
- Tourenrucksack
- Erste-Hilfe-Set
- Smartphone mit aufgeladenem Akku und gespeicherten Notfallnummern
Skitourengehen lernen: Die richtige Technik beim Aufstieg
Bei deiner ersten Versuchen im Skitourengehen solltest du die keine zu steilen Hänge für den Aufstieg aussuchen. Eine sichere Art des Skitourengehens ist, am Rand von präparierten Pisten aufzusteigen. Um dabei den Konflikt mit abfahrenden Skifahrern zu vermeiden, solltest du kurz einen Blick auf die 10 DAV-Regeln für Skitouren auf Pisten werfen. Gefährliche Situationen ergeben sich vor allem mit Skifahrern, die nicht damit rechnen, dass ihnen bei der Abfahrt jemand entgegenkommt, oder mit Liftbetreibern, die nach Pistenschluss noch die Pisten präparieren.
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Hast du dich über die Sicherheit am Hang informiert, kann es losgehen: Im flachen Gelände ist das Gehen mit Tourenski an den Füßen ganz einfach – beinahe wie normales Gehen nur mit dem Unterschied, dass du deine Beine nicht anhebst. Stattdessen schlurfst du über den Schnee. Dabei ist dein Gewicht auf das Standbein verlagert. Das entlastete Bein schiebst du währenddessen locker nach vorne. Dabei hörst du wie die Felle über den Schnee gleiten.
Anheben tust du die Füße bei dieser Bewegung nie ganz. Du schiebst den Ski immer nur über den Schnee nach vorn. Ihn anzuheben würde unnötig Kraft kosten. Deine Beine stehen bei dieser Bewegung hüftbreit. Stehen sie zu eng, verlierst du schnell das Gleichgewicht. Außerdem reiben deine Ski, deine Skischuhe und deine Knie aneinander. Wie lang deine Schritte sind, hängt stark vom Gelände ab.
Ist der Hang steiler, solltest du die Steighilfe an deiner Bindung höher stellen. Damit kannst du deine Standposition optimieren, so dass du immer mittig über dem Ski stehst. Dabei ist die komplette Fußsohle belastet und nicht nur der vordere Teil. Übrigens: Wenn es sehr steil wird, neigen viele Tourengeher dazu, sich nach vorn zu lehnen. Das ist genau das Falsche. Denn dadurch verlagert sich das Gewicht auf die Spitze des Skis und der Ski rutscht nach hinten weg.
Im Laufe der Zeit wirst du einige Techniken lernen, mit denen du möglichst kräftesparend zum Gipfel kommst. Besonders die Kehren am Hang werden dich etwas Übung kosten. Doch für deine erste Skitour solltest du dir nicht zu viel vornehmen.
Die Abfahrt beim Skitourengehen – was Anfänger beachten sollten
Nach einem anstrengenden Aufstieg die Felle von den Skiern abmontieren und den flockigen Neuschnee bei einer perfekten Abfahrt genießen – davon träumt wohl jeder Tourengeher. Allerdings sieht die Wirklichkeit oft anders aus. Der Untergrund ist harsch, unzählige Spuren kreuzen den Hang, der Schnee ist eisig oder sulzig. Für Anfänger sind diese Bedingungen alles andere als ideal.
Nicht nur, dass eine Abfahrt unter solchen Bedingungen keinen Spaß macht – sie kann auch gefährlich werden. Im offenen Gelände kann es schneller zu Stürzen kommen. Deshalb solltest du als Skitouren-Anfänger deine Route so planen, dass du auf einer präparierten Piste abfahren kannst. Bist du mit einem Kurs unterwegs, zeigt dir vielleicht auch dein Guide einen geeigneten Hang.
Aber auch erfahrene Skifahrer sollte im offenen Gelände kein Risiko eingehen. Eine extreme Fahrweise oder waghalsige Manöver führen schnell zu Unfällen.
Die Fähigkeit, Untergründe treffsicher erfühlen und die Körperlage auf dem Ski ständig verändern zu können, sanfte Bewegungen zu machen und allgemein eine hohe Körperspannung halten zu können, sind Grundvoraussetzungen, wenn du dich abseits der Pisten bewegst.
Gefahren beim Skitourengehen und wie du sie vermeidest
Lawinen sind die größte Gefahr beim Skitourengehen. Bereits ab Stufe zwei des offiziellen Lawinenlageberichts gilt erhöhte Lawinengefahr und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sind dringend anzuraten.
Damit du im Fall der Fälle weißt, was zu tun ist, solltest du dich vorher ausreichend informieren und dich mit Entscheidungsstrategien befassen. Infos dazu gibt’s beim DAV und in den zuständigen Tourismusbüros.
Sicherheitstipp: Beim Skitourengehen niemals die Hände durch die Schlaufen der Skistöcke stecken! Das kann bei Zusammenstößen mit abfahrenden Skifahrern den Sturz verschlimmern. Auch bei Lawinen ist es besser, die Stöcke lose zu halten. Bist zu verschüttet, können die Stöcke wirken wie ein Anker und du kannst dich schwieriger befreien.
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Sehr ratsam ist es außerdem, Freunde vor der Tour zu informieren, in welchem Gebiet du unterwegs bist. Auch während der Tour ist es sehr wichtig, stets die Wetter- und Schneesituation zu beachten. Die Skitourensaison geht von Dezember bis Mai.
Fotos: Michi Bösiger
Dieser Artikel wurde im Januar 2016 veröffentlicht und im Oktober 2018 überarbeitet.