Seit zwanzig Jahren zieht es Tatonka-Mitarbeiter Ramin Poursaidi immer wieder auf die Mittelmeerinsel – mittlerweile kennt er sie so gut wie das Outdoor-Revier vor seiner Haustür. Er stellt zwei entspannte und trotzdem aufregende Touren für Familien vor.

Wer Korsika kennt, weiß, wie abwechslungsreich die Landschaft ist, wie Berge, Täler und Strände in einer noch sehr naturbelassenen Art die „Insel der Schönheit“ schmücken. Zahlreiche Wanderpfade, die jedem Anspruch gerecht werden, sind in abwechselnden Kulissen auf der ganzen Insel zu finden. Zu einer der imposantesten Regionen Korsikas gehört das Bavella-Massiv im Südosten der Insel. Die N198 von Norden her kommend, biegt man kurz vor dem Ort Solenzara rechts auf die D268, welche sich zur Bavella-Kette schlängelt.

Rundwanderung am Col de Bavella

Früh am Morgen, gerade als die Sonne mit ihren ersten Strahlen die Felsspitzen des Bavella-Massivs zum Leuchten bringt, stehen wir auf dem Parkplatz am Col de Bavella (Koordinaten: 41°47’44.50’’N 9°13’29.10’’E). Ausgerüstet mit leichten, aber festen Wanderschuhen, packen wir Proviant, Wasser, Fotoapparat und das First Aid Basic in die Tageswanderrucksäcke.

Unser Ausflugsziel: Das „Trou de la Bombe“, ein ca. 8 Meter großes rundes Loch im Felsen. Auf dem etwa 7 Kilometer langen Rundwanderweg wollen meine Familie und ich an diesem Morgen die korsische Bergwelt am Col de Bavella erkunden. Wir haben uns im Vorfeld gezielt diese recht entspannte, kindertaugliche Tour ausgesucht.

Erste Hilfe Sets von Tatonka - z. B. das First Aid Basic
Die Erste Hilfe aus dem Rucksack

Mit den bestückten Erste Hilfe Sets von Tatonka hast du die kleinen Helferlein immer dabei. Ob beim Wandern, Trekking oder im Urlaub. Ob für dich alleine oder die ganze Familie.

Zu den Erste Hilfe Sets

Die Kinder sollen Spaß am Wandern haben und die Faszination dieser atemberaubenden Landschaft entdecken, ohne dabei direkt an ihre körperlichen Grenzen zu kommen. Sie sollen lernen, dass es im Leben nicht um „Höher, schneller, weiter“ geht, sondern darum, am Ende eines Tages ausgeglichen und zufrieden mit sich selbst zu sein. Unser Ziel ist es, die Natur miteinander zu erkunden und zu erleben und den Kindern dieses Lebensgefühl zu vermitteln.

Vom Parkplatz aus gehen wir ein kurzes Stück die Straße entlang zur „Auberge du Col“ und biegen hier rechts auf den weiß-rot markierten, breiten Wanderweg. Die Markierung verrät uns, dass wir uns auf einem der bekanntesten Wanderwege Europas befinden, dem GR20, welcher vom Nordwesten quer über die Insel bis in den Südosten verläuft. Wir wandern auf dem GR 20, wenn auch nur für etwa 10 Minuten, da wir uns an der nächsten Gabelung rechts halten müssen.

Lese-Tipp: Wandern mit Kindern im Allgäu – Drei spannende Familientouren, die zum Abenteuer werden.

Wir verlassen den GR20 und folgen der Beschilderung „U Tafunatu di u Cumpuleddu“ („Bombentrichter“ oder auch „Trou de la Bombe“) entlang der roten Markierungen. Den Wegweisern immer hinterher geht´s mit einem leichten Anstieg durch den lichten Kiefernwald. Die Sonnenstrahlen, welche eben noch ausschließlich die Felsspitzen hell erleuchteten, haben mittlerweile ihren Weg bis zu unserm Pfad gefunden. Immer wieder halten wir an, nicht vor Erschöpfung, sondern um die Aussicht auf die Paliri- Kette und den Gipfel der Punta Velaco genießen zu können. Zahlreiche Fragen über einzelne Berggipfel, wild lebende Tiere auf Korsika und die Entstehung des Lochs im „Trou de la Bombe“ beschäftigen die Kinder.

Während unserer Tour sammeln sie Steine, um die am Wegrand stehenden Steinmännchen, welche uns neben der Beschilderung den Weg weisen, weiter auszubauen. Mit einer atemberaubenden Aussicht auf die „Aiguilles de Bavella“ legen wir eine kleine Pause ein und stärken uns mit korsischem Ziegenkäse, Tomaten und Baguette, bevor wir uns den letzten Kilometern zum Ziel unserer Tour nähern.

Spätestens jetzt fallen uns unsere Tagesrucksäcke auf. Dank der extrem starken Rückenbelüftung unserer Tatonka Wanderrucksäcke und dem absolut leichten Eigengewicht von jeweils weniger als einem Kilo haben wir den Skill auf der Tour bisher kaum gespürt.

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Gestärkt geht es weiter. Immer felsiger und steiler wird der Pfad, welcher eben noch weich und mit nur leichtem Anstieg unter unseren Schuhen lag. Die Kinder kraxeln über die Felsen, immer wieder fragend, wo denn nun das Loch im Felsen sei, bis wir plötzlich wie aus dem heiteren Nichts davor stehen. Wir blicken auf eine Felswand mit einem etwa 8 Meter großen, nahezu kreisrunden Loch. Um das markante Loch im Felsen zu erklimmen, braucht man auf den letzten Metern Trittsicherheit und Klettererfahrung (Koordinaten: 41° 46’ 43.40’’N 9°14’ 06.80’’E).

Auf dem Rückweg entlang der orange-roten Markierungen orientieren wir uns an den Wegweisern „Col de Bavella“. Vorbei an der Kapelle („Bavella par chapelle“) planen wir die zweite Tageshälfte. Mittlerweile hat die Sonne den höchsten Stand des Tages erreicht, und der Wunsch nach einer Abkühlung im kühlen Nass wird immer größer. Die Tour endet an dem Parkplatz „Col de Bavella“, neben dem direkt die bekannte Madonnenstatue steht.

Wir fahren die D268 zurück Richtung Solenzara, überqueren nach ca.18 Kilometern die „Pont de Fiumicelli“ und parken auf dem kleinen Parkplatz hinter der Brücke (Koordinaten: 41° 50` 17. 90’’ N 9° 18`32. 40„ E). Hier finden wir den perfekten Einstieg für unsere spontan geplante…

…Flusswanderung (Canyoning Light-Tour) im Fiumicell

Eine Abkühlung, jede Menge Action und Spaß warten auf uns. Aber vorher packen wir Handtücher, Proviant und das First Aid Basic (ein Erste-Hilfe-Set gehört immer in einen Rucksack) in einen wasserdichten Packsack, den wir dann im Rucksack verstauen.

Neben wassertauglichem und rutschfestem Schuhwerk ist außer Badesachen kein weiteres Equipment nötig. Ich habe diese Flusswanderung vor Jahren, bevor die Kinder da waren, schon öfter gemacht und weiß daher, was uns erwartet. Durch den kristallklaren Flusslauf wandern, türkisgrüne Gumpen durchschwimmen und immer wieder kleinere Abschnitte klettern, so hatte ich die Tour in Erinnerung.

Dadurch, dass das Wasser im Fiumicelli sehr langsam fließt und die Sonne genug Zeit hat, das Wasser in den einzelnen Gumpen aufzuheizen, braucht man im Sommer, je nach Außentemperatur sogar bis in den Herbst, keinen Neoprenanzug für diese Tour.

Bei dieser Canyoning-Tour ist der Startpunkt auch gleichzeitig das Ziel. Während man auf dem Hinweg flussaufwärts läuft und dabei einige kleinere Kletterpassagen überwinden muss, bietet sich auf dem Rückweg die Möglichkeit, in das ein oder Wasserbecken zu springen (vorher die Wassertiefe des Beckens kontrollieren!). Da die Tour im Schwierigkeitsgrad stetig anspruchsvoller wird, kann man, je nach Kondition und erwünschtem Schwierigkeitsgrad, die Länge der Tour selber bestimmen. Kinder sollten gut schwimmen können und gerne klettern bzw. kraxeln.

Unsere Kinder können es kaum erwarten, ins kühle Nass zu hüpfen. Von der Brücke aus steigen wir rechts hinab zum Flusslauf und schon geht´s los. Die ersten paar hundert Meter führen überwiegend durch kniehohes Wasser und die ein oder andere kleinere Kletterpassage ist zu überwinden.

Nachdem wir uns rasch an die Wassertemperatur gewöhnt haben, stehen wir vor dem ersten Wasserbecken. Hier gibt es keine Ausweichmöglichkeit: Wenn wir weiter wollen, müssen wir schwimmen – durch das erfrischende, türkis schimmernde, klare Wasser – und am anderen Ufer einen kleinen Wasserfall hinaufkraxeln. Meine Familie schwimmt hinter mir her, die Kinder erforschen mit ihren Taucherbrillen den Grund des Beckens, welcher ca. 4 Meter unter uns liegt. Der Flusslauf bahnt sich jetzt seinen Weg durch einen kleinen Canyon, die Felswände links und rechts werden von Becken zu Becken schmaler und steiler. Abenteuer pur!

An einem Wasserbecken mit kleinem Ufer machen wir Rast und stärken uns mit korsischem Käse, Salami, Äpfeln, Tomaten und Baguette. Alles ist dank des Packsacks im Rucksack trocken geblieben. Gestärkt und ausgeruht wandern (kraxeln, springen und schwimmen) wir zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour, der „Pont de Fiumicelli“.

Am Parkplatz angekommen, blicken wir zurück auf einen erlebnisreichen Tag. Erst abends auf dem Campingplatz spüren wir die Müdigkeit in unseren Knochen. Eine innere Zufriedenheit darüber, nicht nur einen wunderschönen Tag in einer absolut faszinierenden Landschaft erlebt zu haben, sondern auch den Kindern ein Stück von dem näher gebracht zu haben, was wir ihnen vermitteln und weitergeben wollen, erfüllt uns: Natur erleben, genießen und dabei abschalten können.

That´s Expedition life!