Wer auf seinen Wanderungen herrliche Aussichten genießen, aber dennoch nicht gleich die höchsten Gipfel erklimmen will, wandert auf dem Naturparkweg ganz entspannt durch Schleswig-Holstein, von der Eckerförder Bucht zum Großen Segeberger See und zum Ratzeburger See: 200 Kilometer eindrucksvolle Natur in touristisch wenig erschlossenen Gegenden. Wir stellen dir die ersten drei Tagesetappen im Detail vor.

Der Naturparkweg verbindet fünf Naturparks in Schleswig-Holstein und führt durch wunderbare Landschaften vorbei an zahlreichen Natur- und Kulturdenkmälern. Zu Beginn schließt er an die Europäischen Fernwanderwege E1 und E6 an und kreuzt in Westensee den Nord-Ostsee-Wanderweg.

Von der Fischerstadt zum Bismarckdenkmal: Tagestour Eckernförde nach Aschberg – 23, 5 Kilometer

Ausgangspunkt für die erste Tagestour auf dem Naturparkweg ist die einst bedeutende Fischerstadt Eckernförde, die heute ein modernes Ostseebad mit einem weitläufigen Sandstrand ist. Die Innenstadt mit dem Alten Rathaus und den zahlreichen hübschen Häuschen versprüht einen ganz besonderen Charme.

Der Wanderweg beginnt auf dem Bahnhofsvorplatz und folgt zunächst der Landstraße nach Owschlag, ehe sie entlang des Süd- und Westufers des Windebyer Noors nach Kochendorf führt. Von dort geht es über Götheby und Fleckeby nach Hummelfeld und Fellhorst. Von Aschberg auf verläuft der Weg im Einklang mit dem Europäischen Fernwanderweg und führt hinauf auf die Erhebung Aschberg, von der aus die Sicht bei gutem Wetter bis zur Ostsee reicht. Hier wurde 1930 ein sieben Meter hohes Bismarck-Denkmal errichtet.

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Zu Füßen der Erhebung breitet sich die Knicklandschaft Schleswig-Holsteins aus: Sie ist geprägt von wallartig angelegten Baum- und Strauchhecken, von denen die meisten aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie sind etwa fünf Meter breit und sollten als „lebende“ Zäune dienen. Der Name „Knicklandschaft“ bezieht sich auf die aufwendige Pflege dieser Hecken, deren Zweige, Sprösslinge und dünnen Äste geknickt bzw. gebeugt werden mussten. Die Hecken beherbergen eine sehr artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.

Fleckby, der Aschberg und Bistensee können auch Ausgangspunkt für Wanderungen durch den knapp 270 Quadratmeter großen Naturpark Hüttener Berge sein, der zwischen der inneren Schlei im Norden und dem Nord-Ostsee-Kanal im Süden in einem Endmoränengebiet der letzten Eiszeit liegt. Das Landschaftsbild ist hier geprägt von bis zu 100 Metern hohen Erhebungen sowie dem Witten- und dem Bistensee.

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Wanderung zum Wasser-Highway: Ascheberg nach Sehestedt – 25 Kilometer

Gemeinsam mit dem E1 und dem E6 führt der Naturparkweg vom Ascheberg hinab in das Gehege Silberbergen. Dort biegen die Fernwanderwege Richtung Schleswig ab; unsere Strecke führt auf einem Waldpfad auf den Schoothorster Berg und läuft weiter in den Erholungsort Bistensee, der am gleichnamigen Gewässer liegt.

Über Wald und Feld geht es von dort aus in das Gebiet der Duvenstedter Berge, die ebenfalls von Endmoränen aus der letzten Eiszeit geformt sind. Nachdem der Wanderer den Wald um den Heidberg durchquert hat, erreicht er das Dorf Borgstedt – es ist ein idealer Ausgangspunkt, um der interessante Kreisstadt und der einstigen Festung Rendsburg mit dem Bus oder zu Fuß einen Besuch abzustatten.

Anschließend steigt man in die Borgstedter Enge hinab, ein früheres Flußbett der Eider und des Eider-Kanals. In unmittelbarer Nähe liegt auch die Rader Insel, die beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals entstand. Der Nord-Ostsee-Kanal wurde 1895 der Verkehrsschifffahrt übergeben und ist heute die am meisten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt.

Entlang der Borgstedter Enge und auf einem Kanal-Wirtschaftsweg führt die Tour weiter bis ins Dörfchen Sehestedt mit seiner schönen schlichten Kirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Von Sehestedt aus kann man mit der Fähre den Kanal überqueren und auf der nach Bovenau führenden Straße etwa drei Kilometer zum Gut Kluvensiek wandern: Dort findet man noch etwa sechs Kilometer des alten Betts des von 1777 bis 1784 erbauten Eiderkanals vor sowie eine Zugbrücke mit gußeisernen Torbögen, die aus der Carlshütte in Büdelsdorf stammt, das ehemalige Schleusenwärterhaus, die frühere Posthalterei und Reste der alten Schleuse.

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Ein Naturdenkmal lädt ein zur Zeitreise: Tagestour Sehestedt nach Westensee – 26 Kilometer

Auf der Nordseite des Kanals verläuft der Naturparkweg weiter, gelangt zum Gut Rosenkranz und schließlich nach Landwehr, von wo aus man mit einer Fähre über den Kanal setzen kann.

Anschließend wandert man auf der Südseite zur Schleuse, entlang des Flemhuder Sees und der Eider bis zur B 202, die zum Dorf Achterwehr führt. Von dort aus verläuft der Wanderweg am Westensee und Bosseer See durch Siedlunge, Wiesen und Wald nach Westensee mit seiner herrlichen Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Von Achterwehr und Westensee aus kann man wunderbare Wanderungen durch den 260 Quadratkilometer großen Naturpark Westensee unternehmen, der geprägt ist von Seen und Teichen sowie von ausgedehnten Laub- und Mischwäldern.

Besonders zu empfehlen ist laut dem Wanderverband Norddeutschland ein Abstecher zum Herrenhaus Emkendorf, in dem man im Sommer Konzerten lauschen oder sich während der Führungen ins 18. Jahrhundert versetzen kann. Am Gut führt eine 250 Jahre alte Linden- und Kastanienallee vorbei, die seit Mitte der 1930er Jahre als Naturdenkmal unter Schutz gestellt ist.

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Weitere Tagesetappen:

  • Westensee nach Brammer – 19,5 Kilometer
  • Brammer nach Aukrug-Innien – 20,5 Kilometer
  • Aukrug-Innien nach Brokstedt – 20 Kilometer
  • Brokstedt nach Wiemersdorf – 10 Kilometer
  • Wiemersdorf nach Heidmühlen – 17 Kilometer
  • Heidmühlen nach Blunk – 30 Kilometer
  • Blunk nach Bad Segeberg – 10 bzw. 12 Kilometer

Weitere Informationen über den Naturparkweg erhaltet ihr beim Wanderverband Norddeutschland.