Winterwandern wird immer beliebter. Kein Wunder, denn gibt es etwas Schöneres, als sich warm eingepackt auf den Weg durch verschneite Landschaften zu machen? Doch das Winterwandern birgt auch seine eigenen Herausforderungen. Damit dein Abenteuer im Schnee unvergesslich wird und vor allem sicher bleibt, haben wir hier einige wertvolle Tipps und Hinweise für dich gesammelt.
Das Tolle am Winterwandern ist, dass du weder Spezial-Ausrüstung brauchst noch jahrelange Übung wie etwa beim Skifahren. Außerdem gibt es in vielen Bergregionen bestens präparierte Winterwege. Du musst also auch beim Thema Lawinengefahr nicht ganz so tief einsteigen wie beim Skitourengehen. So kommst du mit relativ wenig Aufwand zu einem einmaligen winterlichen Naturerlebnis – vorausgesetzt natürlich es liegt ausreichend Schnee.
Die richtige Routenplanung beim Winterwandern
Damit deine Winterwanderung zum Erfolg wird, solltest du dich vorab über die Wetterbedingungen und den Zustand der Wanderwege informieren. Wichtig dabei ist, dass du dich nicht an Touren orientierst, die für die Sommermonate ausgelegt sind. Im Winter können einige Routen gesperrt oder schwer passierbar sein. Nutze also am besten Wanderrouten, die speziell zum Winterwandern geeignet sind.
Plane deine Route immer sorgfältig und teile jemandem mit, welche Strecke du nehmen möchtest und wann du voraussichtlich zurück sein wirst.
Im Winter wird es früh dunkel. Starte also am besten gleich morgens, dann bist du rechtzeitig vor Sonnenuntergang zurück oder genießt eine heiße Schokolade auf der Hütte. Bedenke auch, dass du im Schnee langsamer vorwärtskommst und schneller erschöpft bist. Außerdem können Wege glatt oder verschneit sein, was das Vorwärtskommen zusätzlich erschwert. Plane also immer genügend Zeit ein und wähle im Zweifel die einfachere Tour. Nimm zur Sicherheit außerdem eine Stirnlampe mit!
Für die Tourenplanung bietet der Deutsche Alpenverein die optimale Plattform: Alpenvereinaktiv
Die richtige Kleidung fürs Winterwandern
Beim Winterwandern ist die passende Kleidung das A und O. Achte darauf, dich in mehreren Schichten zu kleiden, damit du dich an die wechselnden Temperaturen anpassen kannst. Als unterste Lage eignet sich Wäsche aus Merinowolle oder Funktionswäsche. Sie hält schön warm und transportiert Schweiß gut ab, so dass du auch bei Anstrengung trocken bleibst. Eine warme Hose, sowie ein Fleece-Pullover als zweite Schicht halten dich warm. Darüber kannst du eine Isolationsjacke tragen. Eine wasserdichte und atmungsaktive Jacke darüber schützt dich vor Schnee und Regen. Warme Handschuhe und eine Mütze sorgen dafür, dass dir nicht kalt wird.
Mehr zum Thema: Zwiebellook – nie wieder schwitzen oder frieren
Die richtige Ausrüstung fürs Winterwandern auf einen Blick
- Feste Bergschuhe mit Profilsohle
- Bekleidung im Zwiebelprinzip
- Handschuhe, Mütze oder Stirnband, Schlauch-Tuch oder Schal
- Sonnencreme und Sonnenbrille
- Gamaschen
- Trekkingstöcke
- Grödel (das sind einfache Steigeisen, die dir an rutschigen Stellen zusätzlichen Halt geben)
- Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Handy
- Brotzeit und ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise Tee in der Thermosflasche
- Stirnlampe
- Bei mehrtägigen Touren: Alles für deine Übernachtung auf der Hütte
5 Hütten im Allgäu, die auch im Winter geöffnet sind
Winterwandern kannst du nicht nur als Tagesausflug planen. Einige Hütten sind auch im Winter geöffnet und bieten die Möglichkeit, dort zu übernachten. Wer Natur, Abenteuer und gemütliches Hütten-Feeling kombinieren will, wird zum Beispiel im Allgäu fündig:
- Das Kemptener Naturfreundehaus oberhalb von Immenstadt
- Das Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn
- Die Schwarzenberghütte
- Das Staufner Haus
- Die Schwarzwasserhütte
Und auch die Wolfratshauser Hütte bei Lermoos ist nicht nur im Sommer einen Ausflug wert.
Lawinengefahr
Auf den meisten präparierten Winterwanderwegen solltest du relativ sicher vor Lawinen sein. Dennoch ist es gut, die Lawinenlage zu kennen. So kannst du Gefahren optimal einschätzen. Verlasse die markierten Wege nicht! Damit vermeidest du, ein Schneebrett loszutreten und leistest außerdem einen wichtigen Beitrag, um die Winterruhe der Tiere nicht unnötig zu stören. Wer in Sachen Lawinengefahr auf Nummer sicher gehen will, trägt darüber hinaus eine Winterjacke mit Ortungssystem.
Mehr zum Thema: Sicherheit am Berg
Rücksicht auf die Natur
Im Winter ist die Tierwelt besonders empfindlich. Viele Tiere halten Winterschlaf oder Winterruhe. Werden sie unnötig aufgeschreckt, verbrauchen sie wichtige Energie. Halte dich daher unbedingt an markierte Wege, um die empfindliche Flora und Fauna nicht zu stören. Nimm deinen Müll mit und respektiere die Natur, damit auch kommende Generationen die Schönheit des Winters genießen können.
Fazit
Winterwandern ist eine wundervolle Möglichkeit, die verschneite Natur zu genießen und dem Alltagsstress zu entkommen. Mit der richtigen Vorbereitung und Achtsamkeit kannst du dein Winterabenteuer in vollen Zügen genießen. Denke daran, die richtige Kleidung und Ausrüstung einzupacken, deine Route gut zu planen, Rücksicht auf die Natur zu nehmen und vor allem auf deine Sicherheit zu achten. Also schnapp dir deine warmen Sachen, schnür deine Wanderschuhe fest und mach dich bereit für unvergessliche Winterwandererlebnisse!