Burgruinen beflügeln die Phantasie und können nicht nur für Kinder ein echtes Abenteuer sein. Für Familien sind sie deshalb das perfekte Wanderziel. Wir haben die schönsten Burgruinen-Wanderungen in Süddeutschland für Dich zusammengestellt.
Was viele beim Wandern neben der Ruhe und dem Naturerlebnis besonders schätzen, ist eine tolle Aussicht. Besonders schöne Aussichtspunkte sind naturgemäß mittelalterliche Burgen. Denn damals war es für Ritter und ihr Gefolge überlebenswichtig, einen guten Blick über die Umgebung zu haben. Sie mussten frühzeitig erkennen, ob Feinde im Anmarsch waren. So ist es kein Zufall, dass viele Wanderrouten mit einem besonders tollen Panorama an alten Burgruinen vorbeiführen. Ein paar besonders schöne dieser Routen haben wir hier gesammelt.
#1 Festungsruine Hohentwiel bei Singen in Baden-Württemberg
Diese Burgruinen-Wanderung führt von Singen zur größten Festungsruine Deutschlands auf dem Hohentwiel. Manche Stimmen behaupten, von dort habe man die schönste Aussicht in ganz Baden-Württemberg: Bei klarer Sicht siehst du die Vulkanberge des Hegau, den Bodensee sowie in die Alpenkette in der Ferne.
Die Wanderung ist außerdem eine kleine Lehrstunde in Geschichte und Geologie. Du wanderst auf dem Weg zur Burg nämlich auf einem Vulkanpfad. Infotafeln erklären die bewegte Erdgeschichte bis du schließlich die Burgruine erreichst, in der ein Museum auf dich wartet. Die genaue Tourenbeschreibung findest du beim Magazin Bergwelten.
#2 Wanderung zu den Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg im Allgäu
Besonders spannend für Kinder ist eine Wanderung zu den Zwillingsruinen Hohenfreyberg und Eisenberg in Pfronten im Allgäu. Die Halbtagestour „Drachenblick“ startet an der Touristeninformation Pfronten-Ried in Richtung Zell, einem Ortsteil der Gemeinde Eisenberg.
Nach einer kurzen Strecke durch das Pfrontener Moor beginnt ein kleiner Aufstieg zu den Burgruinen. Schon jetzt hast du das Alpenpanorama stets im Blick. Oben angekommen kannst du den Ausblick auf die „Wächterdrachen“ genießen – so nennen die Einheimischen seit jeher die Berge Falkenstein und Kienberg.
Die Wanderung führt direkt durch die Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg und bietet besonders für Kinder Abenteuer-Feeling pur. Die beiden Ruinen sind übrigens nur wenige Meter voneinander entfernt und haben eine spannende Geschichte:
Im Jahr 1418 lässt sich der älteste Sohn des Besitzers der Burg Eisenberg sein Erbe auszahlen. Von dem Geld baut er direkt auf dem Nachbargipfel eine Burg, um seinen Vater zu übertrumpfen. Doch seine Eitelkeit zahlt sich nicht aus. Das Rittertum liegt bereits im Sterben, die Baukosten treiben die Familie in den Ruin. Im Jahr 1646 werden beide Burgen schließlich von der Tiroler Landesregierung niedergebrannt und bleiben bis heute Ruinen.
#3 Von der Burg Pottenstein zur Teufelshöhle – Burgenwanderung in Oberfranken
Bei dieser Wanderung ist die Burg nicht das Ziel, sondern der Ausgangspunkt. Du startest direkt am Parkplatz unterhalb der Burg Pottenstein im oberfränkischen Pottenstein. Du kannst sie also direkt erkunden oder erst mal links liegen lassen, um sie bei deiner Rückkehr nach der Wanderung zu besichtigen.
Von dort geht es über den bekannten Frankenweg durch einen schattigen Mischwald entlang des Weihersbachs. Nach einer Weggabelung gehst du rechts zur Teufelshöhle.
Schon der Eingang der Teufelshöhle ist imposant: 45 mal 18 Meter misst die Öffnung im Fels. Sie gibt den Weg in drei große Höhlenräume frei. Drinnen ist es so still, dass du sogar die Wassertropfen hörst, wenn sie von der Decke auf den Boden fallen. Dank dieser besonderen Akustik finden sogar Konzerte in der Höhle statt.
Neben beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten findest du das komplett erhaltene Skelett eines Höhlenbären, der vor langer Zeit in der Höhle gelebt hat – nicht nur für Kinder ein Abenteuer.
Die Burg Pottenstein ist im Sommer von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Hier findest du Eintrittspreise und Öffnungszeiten.
#4 Wanderung zur Burg Hohenwaldeck am Schliersee
Die Burgruine Hohenwaldeck aus dem 13. Jahrhundert liegt oberhalb des Schliersees. Die Burg selbst ist stark verfallen, ihre einstige Größe ist nurmehr zu erahnen, da sie bei einem Felssturz im Jahr 1480 stark beschädigt wurde. Die massiven moosbewachsenen Felsbrocken sind noch heute zu erkennen. Der Ausblick von Hohenwaldeck auf den Schliersee ist dafür umso beeindruckender.
Start der Wanderung ist am Bahnhof von Schliersee. Damit ist die Tour auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu machen. Vom Bahnhof geht es an der „Vitalwelt“ mit Schwimmbad vorbei in Richtung See. Nach einer kurzen Strecke direkt am Seeufer entlang, triffst du auf einen kleinen Bach vor dem Freibad. Hier kannst du die Hauptstraße überqueren. Ab jetzt ist der Wanderweg W6 in Richtung Burgruine Hohenwaldeck ausgeschildert. Eine genaue Wegbeschreibung kannst du hier finden.
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#5 Wanderung zur Burg Wartstein auf der Schwäbischen Alb
Westlich von Ehingen-Erbstetten liegt über dem Lautertal die Burgruine Wartstein. Sie ist über verschiedene Wanderwege erreichbar und frei zugänglich. Wer die überschaubaren 148 Höhenmeter zur Ruine bezwungen hat, kann von hier einen unvergleichlichen Blick ins Große Lautertal genießen.
Die Burg kannst du zum Beispiel über den „BurgFelsenPfad“ erwandern. Startpunkt ist der Wanderparkplatz in Ehingen-Unterwilzingen. Der rund sieben Kilometer lange Rundweg ist bestens ausgeschildert und bietet all das, wofür die Region bekannt ist: Wasser, Felsen, Burgen, herrliche Aussichtspunkte und einen entstehenden Urwald. Nicht umsonst ist die Region als Teil des Biosphärengebiets Schwäbisch Alb zum UNESCO Welterbe ernannt worden.
Auch die Burg Wartstein selbst zeugt von einer langen Geschichte: Nach der Eroberung des Gebiets durch Kaiser Barbarossa wurde sie vom Grafen von Wartstein im Jahr 1208 erbaut. Sie war eine der kühnsten Felsenburgen des Lautertals. Heute ist von ihr nur noch die Schildmauer erhalten, die du über eine Wendeltreppe erklimmen kannst. Die Aussicht von dort oben lohnt sich.
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