Campingkocher sind ein Muss für alle, die beim Zelten auf warmes Essen und Kaffee nicht verzichten möchten. Zugegeben: Es gibt kaum etwas Besseres als nach einem anstrengenden Outdoor-Tag mitten in der Natur etwas Warmes im Bauch zu genießen. Und irgendwo muss die Hitze zum Kochen ja herkommen. Doch welcher Kocher passt am besten zu dir? Gaskocher, Benzinkocher oder Spirituskocher?

Campingkocher fürs Trekking und längere Reisen mit Zelt müssen fünf Kriterien erfüllen: Leicht, handlich, einfach zu bedienen, zuverlässig und sicher sollen sie sein. Gar nicht mal so geringe Ansprüche an einen vermeintlichen Alltagsgegenstand. Wie so oft lohnt es sich also, vor dem Kauf ein wenig zu recherchieren und sich im Fachhandel beraten zu lassen, welche Modelle es gibt. Als kleine Orientierung haben wir hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Campingkocher zusammengefasst, damit du dich leichter entscheiden kannst, welcher Kocher am besten zu dir passt.

Wichtig bei Flugreisen: Im Flugzeug darfst du keine brennbaren Flüssigkeiten und Gase transportieren. Das betrifft auch Gaskartuschen oder Spiritus. Informiere dich am besten vor der Reise, wo du in deinem Zielland den Brennstoff für deinen Campingkocher kaufen kannst.

Gaskocher: effizient und einfach

Gaskocher sind weit verbreitet und viele Einsteiger setzen erst einmal auf diese Variante. Die Handhabung ist denkbar einfach. Der Kocher wird direkt auf der Kartusche befestigt. Die meisten Gaskocher sind so gebaut, dass der Kocher auch direkt auf der Kartusche steht.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Gaskochern: Kocher mit Stechkartuschen und solche mit Schraubkartuschen. Wie der Name vermuten lässt, wird die erste Variante auf die Kartusche gesteckt. Kocher und Kartusche müssen dann so lange verbunden bleiben, bis die Kartusche leer ist, sonst tritt das Gas unkontrolliert aus. Die andere Variante verfügt über ein Gewinde mit Ventil. Nach der Benutzung können Kartusche und Kocher wieder getrennt werden. Für den Transport ist das definitiv die praktischere Variante.

Camping-Brenner Burner Set von Tatonka
Spiritus-Kocher mit kleinem Packmaß

Das Burner Set von Tatonka besteht aus dem kompakten Brenner, einer Flammen-Einstellvorrichtung, die in den Kocher integriert werden kann, und einem vierteiligen Standfuß.

Der Camping-Kocher besitzt ein kleines Packmaß und ist daher optimal für die verschiedensten Outdoor-Aktivitäten geeignet.

Zum Burner Set

Hilfreich sind Gaskocher mit Piezozündung: Per Knopfdruck entsteht ein Funke, der das Gas entflammt. Feuerzeug oder Streichhölzer sind damit unnötig.

Manche Gaskocher verfügen auch über einen Wärmetauscher. Sie erfordern zwar spezielle Töpfe, die etwas schwerer und teurer sind, dafür brauchst du weniger Brennstoff.

Vorteile des Gaskochers:

  • Einfache Handhabung
  • Hoher Wirkungsgrad
  • Günstig in der Anschaffung
  • Keine Wartung notwendig

Nachteile von Gaskochern:

  • Passende Kartuschen sind in manchen Ländern schwer zu finden.
  •  Viel Müll durch leere Kartuschen
  • Kartuschen können nicht nachgefüllt werden.
  • Kartuschen dürfen nicht im Flugzeug mitgeführt werden (Der Kocher ohne Kartusche ist unproblematisch)
  • Bei Kälte (außer mit speziellen Kartuschen) und in extremer Höhe nicht einsetzbar
  • Hohes Gewicht der Kartuschen
  • Kocher mit Steckkartusche sind sperrig.
  • Von außen ist schwer zu sagen, wie viel Gas noch in der Kartusche ist.
  • Benötigte Menge an Brennstoff ist schwer einzuschätzen.

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Kochen mit dem Campingkocher

Spirituskocher: easy to handle

Spirituskocher sind besonders in Skandinavien verbreitet, aber auch hier in Deutschland immer mehr im Kommen, da sie viele Vorteile bieten.

Je nach Tour kannst du die Brennstoffmenge individuell abfüllen und sparst dir so unnötiges Gewicht. Außerdem ist Spiritus in Mittel- und Nordeuropa sehr leicht zu bekommen (in der Drogerie oder sogar im Supermarkt). Auch in anderen Ländern dürfte es einfacher sein, Spiritus aufzutreiben als etwa eine passende Gaskartusche.

Der Kocher selbst funktioniert sehr simpel: Spiritus wird in ein kleines Behältnis gefüllt, das über einen verstellbaren Deckel zur Regulierung der Flamme verfügt. Das Behältnis wiederum steht in einem größeren Behälter, der als Auflage für Topf, Pfanne oder Kaffeekanne dient. Zum Kochen zündest du nun einfach den Spiritus im Behälter an und schon kann es losgehen.

Zusätzlich kannst du einen Windschutz nutzen, damit deine Flamme nicht verblasen wird und dein Essen schneller fertig wird.

Achtung: Wenn der Spiritus während des Kochens zur Neige geht, darfst du auf keinen Fall Spiritus in den brennenden Kocher schütten! Sonst entsteht eine Stichflamme. Warte bis die Flamme erloschen ist und fülle erst dann Spiritus nach.

Vorteile des Spirituskochers:

  • Leicht, handlich und gut zu verstauen
  • Günstig in der Anschaffung
  • Kann auch bei Sturm und Regen eingesetzt werde.
  • Der Brennstoff ist günstig und fast überall verfügbar.
  • Brennstoff kann flexibel abgefüllt werden.

Nachteile des Spirituskochers:

  • Mäßiger Wirkungsgrad
  • Ruß färbt Töpfe schwarz
  • Spiritus darf nicht im Flugzeug transportiert werden (Kocher muss vor der Flugreise von Spiritusresten befreit werden)

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Benzinkocher: Der Campingkocher für Profis

Benzinkocher sind meist Multifuel-Kocher, also für verschiede Brennstoffe ausgelegt. Du kannst sie mit normalem Benzin (unbedingt bleifrei, alles andere ist schwer gesundheitsschädlich!), Reinbenzin, Petroleum oder Kerosin benutzen. Je geringer die Oktanzahl, desto besser, da dann weniger Zusatzstoffe enthalten sind, die gesundheitsschädlich sein können und für Rußentwicklung sorgen.

Die Leistung von Benzinkochern ist um einiges besser als bei Gaskochern oder Spiritus-Kochern. Das heißt, dein Essen ist schneller warm! Die Nutzung ist aber auch komplizierter und nicht ganz ungefährlich.

Der Kocher selbst besteht aus einer Flasche für das Benzin, einer Brennstoffpumpe mit Rückschlagventil, die oben auf der Flasche sitzt, sowie einem Brennelement, auf das du Topf, Pfanne oder Kaffeekanne stellen kannst.

Benzin brennt ausschließlich in gasförmigem Zustand. Das heißt, es muss zunächst erwärmt werden und genau das ist der Teil, der Benzinkocher komplizierter in der Handhabung macht: Du musst den Kocher vorheizen. Zunächst erzeugst du mit der Handpumpe Druck in der Benzinflasche. Dann drehst du das Ventil vorsichtig auf und lässt es nur ein paar Sekunden offen, bis etwas Benzin austritt. Dann drehst du das Ventil wieder zu. Anschließend entzündest du mit dem Feuerzeug eine Flamme am Brennelement. Jetzt wartest du etwa eine Minute ab, bis das Brennelement warm ist und kannst dann das Ventil weiter aufdrehen. Sofort merkst du, dass der Kocher lauter wird. Die Flamme wird vorwiegend blau und das Kochen kann losgehen.

Gerade beim Vorheizen kann einiges schief gehen. Drehst du das Ventil zu früh ganz auf, entsteht eine Stichflamme, die nicht zu unterschätzen ist. Außerdem kann durch den hohen Druck im System Benzin leicht unkontrolliert austreten, besonders wenn die Dichtungen spröde werden. Entweichende Tropfen können sich entzünden und es herrscht Brandgefahr! Regelmäßige Wartung und Reinigung sind deshalb besonders wichtig!

Bei der Aufbewahrung und dem Transport des Benzins im Rucksack solltest du ebenfalls vorsichtig sein. Denn Benzin stinkt nicht nur sehr lange sehr stark, als Lösungsmittel greift es auch Kunststoffe an.

Vorteile des Benzinkochers:

  • Sehr guter Wirkungsgrad
  • Bei jeder Witterung und in jeder Höhenlage einsetzbar
  • Benzin ist überall auf der Welt verfügbar
  • Leicht und kompakt (bis auf die Brennstoff-Flasche)

Nachteile des Benzinkochers:

  • Hohe Kosten in der Anschaffung
  • Einsatz gefährlicher als bei Gas- oder Spirituskochern
  • Muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden
  • Vor Flugreisen müssen Kocher und Brennstoff-Flasche gründlich von Brennstoffrückständen befreit werden
  • Auslaufendes Benzin im Rucksack kann großen Schaden anrichten
  • Brennstoff riecht unangenehm
  • Es entsteht viel Ruß
  • Sehr laut

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Mit dem Campingkocher beim Zelten kochen

Fazit: Der Spirituskocher als optimaler Allrounder

Wie so oft, ist es eine Frage des Einsatzgebiets, welcher Campingkocher am besten für dich geeignet ist:

Für alle, denen eine unkomplizierte Handhabung wichtiger ist als die Leistung, ist der Spirituskocher die beste Wahl. Er ist außerdem die umweltfreundlichste Variante der drei Kocher-Arten, da Alkohol als Brennstoff zum Einsatz kommt und kein Kartuschen-Müll entsteht.

Ist dir neben der unkomplizierten Handhabung auch die Leistung wichtig, dann greife am besten zu einem Gaskocher.

Extreme Outdoor-Abenteurer, die auf einen leistungsfähigen Kocher angewiesen sind, verlassen sich am besten auf einen Benzinkocher. Auch im entlegensten Winkel der Erde ist für ihn die Versorgung mit Brennstoff sichergestellt.

Mit dem richtigen Kocher steht deinen Outdoor-Kochkünsten jetzt nichts mehr im Weg. Viel Spaß bei deinem nächsten Abenteuer!