Einige wenige Pflegeschritte helfen deinen Wanderschuhen, lange einsatzfähig zu bleiben: Eine gründliche Reinigung, schonende Pflege und regelmäßige Imprägnierung sind Voraussetzung für Langlebigkeit und beständigen Tragekomfort. Wir verraten dir die wichtigsten Schritte, um deine Bergstiefel, Wanderschuhe und Light Hikers in Form zu halten.
Ihre erste Pflegekur sollten die Wanderschuhe schon bekommen, bevor sie auf Tour eingeweiht werden: Da Pflegemittel flüchtig sind und von der Herstellung bis zum Verkauf Zeit vergeht, ist es den Schuhherstellern nicht möglich, die Schuhe gleich einsatzbereit auszuliefern. Nach dem Kauf solltest du gerade den ledernen Bergstiefeln, Leichtwanderschuhen aus Echt- oder Veloursleder oder Schuhen mit Ledereinsätzen eine Extraportion Nahrung und Pflege gönnen.
Pflege-Basics am Etappenziel einer Mehrtageswanderung
Nach einem weitschweifigen Tag auf Tour haben sich nicht nur die Füße, sondern auch die Schuhe (Wanderschuhe, Leichtwanderschuhe und Bergstiefel) ein kleines Pflegeritual verdient: Grober Schmutz wird mit Wasser und einem Lappen oder einer Bürste entfernt. Danach nimmst du die Einlegesohlen heraus, da sich in ihnen Feuchtigkeit sammelt. Lüfte außerdem deine Schuhe gründlich über Nacht aus. So kann alles bis zum Einsatz am nächsten Morgen trocknen.
Ausgiebiges Wanderschuh-Pflegeritual im „Basislager“
1) Sanfte Reinigung ist das A und O
Nach Abschluss einer Wandertour muss die Pflege etwas intensiver ausfallen: Der Schmutz wird gründlich entfernt. Schnürsenkel und Einlegesohlen werden herausgenommen und separat gereinigt. Auf Seife oder chemische Reinigungsmittel solltest du hierbei verzichten, da sie das Material angreifen.
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2) Frischekur für das Schuhinnere
Auch das Schuhinnenfutter sollte gelegentlich gereinigt werden. Bei Schuhen ohne Membran kann dabei milde Neutralseife verwendet werden. Bei Schuhen mit Membran sollte du dich auf Wasser beschränken, um die Poren der Membran nicht zu verschließen. Das Lederfutter in den Wanderschuhen braucht sorgfältige Pflege, damit es nicht bricht oder reißt und der Schuh im schlimmsten Fall unbrauchbar wird.
3) Sanftes Trocknen schont das Leder
Zum Trocknen stellt man die Wanderschuhe mit weit geöffneter Lasche an einem luftigen und schattigen Ort auf. Die Nähe von Ofen, Heizung oder Feuer und die pralle Sonne sollte man gerade bei Lederstiefeln unbedingt meiden. In der Hitze trocknet das Leder aus, wird rissig und kann schlimmstenfalls verbrennen. Als Faustregel gilt: Schuhe aus Leder sollte man nur Temperaturen aussetzen, die man auch selbst auf der Haut als angenehm empfindet.
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Anfangs kannst du deine Wanderschuhe prall mit Zeitungspapier ausstopfen, damit es die Schuhe in Form hält und die Flüssigkeit aufsaugt. Das Papier sollte regelmäßig gewechselt werden. Holzspanner halten Wanderschuhe, insbesondere Bergstiefel, auch während der Lagerung in Form.
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4) Schuhwachs pflegt und imprägniert
Nach dem Trocknen gönnt man den strapazierten Bergtretern noch etwas Schuhwachs. Das Wachs sorgt dafür, dass der Schuh seine Festigkeit und seine Atmungsaktivität behält. Wichtig ist es, den Schuh nicht einzufetten, sondern lediglich mit einer dünnen Schicht Wachs zu behandeln: Sind die Schuhe überfettet, wird der Schaft weicher und verliert dadurch seine Festigkeit. Zudem leidet die Atmungsaktivität des Schuhs.
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Pflege und imprägniere deinen Schuh, solange er noch leicht feucht ist. Das Schuhwachs oder die Wachsemulsion sollte in dünnen Schichten aufgetragen werden, bei Bedarf auch mehrmals hintereinander. Wichtig ist, alle Bestandteile des Wanderschuhs einzuwachsen, auch die Schuhzunge und den Zungenbeutel, die am einfachsten zu erreichen sind, wenn man zuvor die Schnürsenkel entfernt. Aber nicht nur die Schuhe sind auf fachgerechte, sanfte Pflege angewiesen, sondern auch die kleineren Bestandteile: Die Metallhaken und -ösen können mit Wachs oder Vaseline gegen Korrosion geschützt werden.
Dieser Artikel wurde im August 2012 veröffentlicht und im Dezember 2017 überarbeitet.
Titelfoto: Manu L. aus Hergensweiler. Teilnehmer des Tatonka Fotowettbewerbs 2018.