Auf Tour zählt jedes Gramm. Wenn du mehrere Tage outdoor unterwegs bist, gilt für das Gepäck die goldene Regel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Das ist aber oft leichter gesagt, als getan. Hier erfährst du, wie du deine Tourenausrüstung klug auf das Wichtigste reduzierst und dennoch auf nichts Essentielles verzichten musst.

Wenn du einmal die Last eines zu voll gepackten Trekkingrucksacks auf den Schultern gespürt hast, wirst du schnell zur Frage kommen, was du wirklich unterwegs brauchst und worauf du ohne allzu große Komforteinschränkungen verzichten kannst.

Je leichter die Ausrüstung ist, desto schneller kommst du voran. Außerdem bist du beweglicher und schonst deine Gelenke, Muskeln und Bänder. Und vor allem: Der Genussfaktor auf deinem Trip erhöht sich um ein Vielfaches.

Zwei Trekker mit Rucksack in bewaldetem Gebiet.
Auf Tour kommt es auf jedes Gramm an. Darum gilt: Gewicht einsparen!

Klug ausmisten will jedoch gelernt sein. Es macht keinen Sinn, einfach alles planlos über Bord zu werfen, was zu schwer erscheint oder zum Beispiel einen ultraleichten Schlafsack, dafür aber ein schweres Zelt mitzunehmen. Die einzelnen Teile deiner Ausrüstung sollten gut aufeinander abgestimmt und vor allem hinsichtlich Menge, Gewicht und Packmaß gut geplant sein.

Gehst du mit mehreren Leuten auf Tour, bietet das einen entscheidenden Vorteil: Die schweren Teile der Tourenausrüstung werden auf mehrere Schultern verteilt. Einer trägst das Zelt, der nächste den Kocher und der dritte die Verpflegung usw. Wenn du alleine unterwegs bist, lohnt es sich, deine Ausrüstung noch viel genauer zu überdenken, um das Gewicht möglichst gering zu halten.

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Die Basics der Tourenausrüstung: Rucksack, Schlafsack, Isomatte, Zelt

Die vier schwersten beziehungsweise voluminösesten Bestandteile der Ausrüstung sind Zelt, Schlafsack, Isomatte und natürlich der Rucksack. Die Verpflegung lassen wir an dieser Stelle außen vor. Bei den genannten Basics der Tourenausrüstung kannst du ansetzen, um Gewicht einzusparen. Je nach Ziel der Tour und ihrer Länge sollte eine „leichte“ Ausrüstung maximal sieben Kilogramm wiegen.

Den richtigen Rucksack auswählen

Die Wahl des Rucksacks hängt ganz von der Art deiner Tour ab sowie davon, wie lange du unterwegs bist. Für eine zweitägige Hüttentour mit gestellter Verpflegung und festem Nachtlager sind Wanderrucksäcke mit 30 bis 35 Litern Volumen bestens geeignet. Sobald du aber Schlafsack, Isomatte und Zelt mit im Gepäck hast oder deine Tour länger als zwei Tage dauert, solltest du einen Touren- oder Trekkingrucksack wählen. Diese Rucksäcke gibt es je nach Einsatzzweck in unterschiedlichen Größen. Sie sind zwar schwerer als ein Wanderrucksack, bieten aber für diese Zwecke eine optimale Lastverteilung, ausreichend Volumen und einen hohen Tragekomfort.

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Drei Trekker laufen im Sonnenschein bergauf.
Die Wahl des richtigen Rucksacks ist auf einer Wander- oder Trekkingtour essenziell.

Isomatte und Schlafsack

Eine Isomatte muss gegen Kälte von unten schützen, gut dämpfen und so einen erholsamen Schlaf gewährleisten. Je nach Einsatzzweck eignen sich verschiedene Matten: selbstaufblasbar oder aus Schaumstoff. Außerdem sind natürlich das Packmaß und das Gewicht entscheidend. Achte bei deiner Wahl auf den R-Wert – er gibt an, wie gut die Matte isoliert. Je höher der R-Wert ist, desto dicker – und damit auch schwerer – ist allerdings die Matte.

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Der ungeschlagene Leichtgewichts-Champion im Bereich Schlafsäcke ist die Daune. Daunenschlafsäcke sind nicht nur wesentlich leichter als ihre Verwandten aus Kunststoff, sie lassen sich auch wesentlich besser komprimieren und sparen damit Platz im Rucksack. Einziger Nachteil – die Daunenschlafsäcke müssen gut gelüftet werden, damit die über Nacht gesammelte Feuchtigkeit wieder entweichen kann.

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Zelt oder Tarp?

Die radikalste Variante um Gewicht zu sparen ist das Tarp. Wenn du in warmen Regionen unterwegs bist, ist es unschlagbar leicht. Als einfache Plane über dein Nachtlager gespannt, schützt es dich vor leichten Wettereinflüssen und bietet dir den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Für alle anderen empfehlen sich leichte Trekkingzelte aus silikonbeschichteten Nylongewebe mit ultraleichtem Zeltgestänge.

Outdoorbekleidung

Gerade was die Bekleidung betrifft, brauchst du oft weniger als gedacht. Funktionskleidung trägt ihren Namen nicht zuletzt deshalb, weil sie spezielle Eigenschaften besitzt, die sie von Alltagskleidung unterscheidet. So kannst du für eine einwöchige Tour getrost nur zwei Funktionsshirts mitnehmen, wovon du eines am Körper trägst.

Outdoorbekleidung ist leicht und spart Gewicht auf Tour.
Outdoorbekleidung ist leicht und spart Gewicht auf Tour.

Manche Funktionsshirts sind mit Silberionen ausgestattet, die geruchsneutralisierend wirken, weshalb du sie mehrere Tage hintereinander tragen kannst. Merinowolle ist ebenfalls eine sehr gute Wahl. Vergiss nicht: Kleidung kann unterwegs gewaschen und über Nacht getrocknet werden – vorausgesetzt, du bist in wärmeren Gegenden unterwegs. Du brauchst also nicht für jeden Tag ein frisches Teil einkalkulieren.

Eine Softshell-Jacke ist gegenüber einer Fleecejacke praktischer, da du sie sowohl als Wetterschutzjacke als auch als Wärmeschicht unter einer Regenjacke tragen kannst. Dazu noch eine Regenhose und eine lange Funktionshose, am besten mit Zipper zum Verkürzen an warmen Tagen und dein Kleiderschrank für unterwegs ist komplett. So bist du für jedes Wetter gerüstet, hast aber nicht zu viel Ballast durch Kleidung.

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Hygiene

Das A und O ist, nicht zu viel mitzunehmen. Für eine Tour über eine Woche brauchst du weder eine volle Flasche Shampoo, noch eine ganze Tube Zahnpasta. Füll dir einfach ein bisschen was davon in kleinere Flaschen ab und nimm eine kleine Tube Zahnpasta mit.

Küche

Multifunktionalität ist hier das Stichwort. Brauchst du wirklich einen kompletten Satz Campinggeschirr als Tourenausrüstung? Du kannst deine Mahlzeiten auch direkt aus dem Topf genießen, Messer und Löffel reichen als Besteck aus. Es gibt auch extra leichte Kocher, wenn du alleine unterwegs bist.

Das Thema Verpflegung ist äußerst komplex. An dieser Stelle nur so viel: Wichtig ist, dass die Mahlzeiten nahrhaft sind, schnell zubereitet werden können und wenig wiegen: Tütennahrung zum Aufkochen mit Wasser sind oft die Wahl vieler Trekker.

In unserem Blog findest du noch mehr Outdoor-Grundwissen: Weißt du, wie man sich bei Gewitter und in Notfällen verhalten sollte?

Dieser Artikel wurde im Mai 2014 veröffentlicht und Oktober 2018 überarbeitet.