Trekkingtouren sind die Königsklasse unter den verschiedenen Wanderdisziplinen. Im Gegensatz zu einer Tages- oder Hüttenwanderung schultert der Trekker seinen Rucksack samt Essen, Zelt und Schlafsack, um mehrere Tage bis Wochen abseits der Zivilisation sein Glück bzw. seinen Weg zu finden. Das setzt einiges an Vorbereitung und Erfahrung voraus.
Falls du ein Trekking-Novize bist, haben wir für dich 5 Profitipps zusammengefasst, erklären typische Anfängerfehler und wie du sie vermeiden kannst:
1. Tourwahl
Die ausgetretenen Pfade zu verlassen, verspricht eine große Portion Abenteuer. Bist du das erste Mal unterwegs, beginne aber lieber erst einmal mit einer überschaubaren drei- oder viertägigen Tour vor der Haustür. Für Trekking-Einsteiger auf denen du allerdings auf einem Campingplatz übernachten musst. In Deutschland und vielen anderen Länder ist es leider nicht erlaubt, das Zelt in der Natur aufzustellen. Hier findest du dazu die wichtigsten Infos.
Während der Tour kannst du deine Ausrüstung unter Realbedingungen testen und optimieren, bevor es auf die großen Strecken in Skandinavien geht. Außerdem lernst du auch deine eigenen Bedürfnisse besser kennen – wieviel Natur passt für mich, bin ich fit genug, um den schweren Rucksack über längere Strecken zu tragen?
Tipp: Ein Konditionstraining mit Wandern, Joggen, Schwimmen und Radfahren macht absolut Sinn, um den Anforderungen gewachsen zu sein.
2. Streckenplanung
Geht es an die konkrete Streckenplanung, ist es ein typischer Anfängerfehler, zu lange Tagesetappen zu planen. Oft wird die eigene Kondition überschätzt und das Gelände sowie das Gewicht des Rucksacks unterschätzt. Anhand von Tourberichten oder dem (digitalen) Kartenmaterial kann man zu Hause schon recht gut die tägliche Gehzeit berechnen. Je größer und unerfahrener die Gruppe ist, desto mehr Zeit musst du einkalkulieren.
Verlasse dich nicht auf das GPS-Gerät allein. Die gespeicherte Karte kann fehlerhaft sein, es kann kaputt oder verloren gehen oder der Akku ist dank Kälte zu schnell leer geworden. Habe als Backup zusätzlich ganz altmodisch eine Karte und Kompass dabei. Natürlich sollte man damit auch umgehen können. Aber keine Panik, im Internet findest du haufenweise Informationen und Erklärvideos.
Tipp: Am besten einen konkreten Zeitplan für den jeweiligen Tag im Kopf haben. Zum Beispiel 6:00 Uhr Frühstück, 6:45 Uhr Rucksack packen und Zelt abbauen usw. Natürlich wird man sich daran nicht sklavisch halten, aber so verfällst du nachmittags nicht in Hektik, weil die nächste Übernachtungsmöglichkeit noch in weiter Ferne liegt.
Der Yukon Trekkingrucksack von Tatonka. Mit leistungsstarkem Tragesystem, großer Frontöffnung und inklusive Regenhülle.
3. Versorgung
Die Lebensmittelplanung für eine Trekking-Tour ist nicht ganz einfach. Anfänger greifen daher gerne zu gefriergetrockneten Trekkingmahlzeiten, die man nur mit Wasser anrühren muss. Das ist gewichtstechnisch ideal, hinterlässt aber im Geldbeutel tiefe Spuren.
Lese-Tipp: Trekking-Nahrung – So planst du die Verpflegung für längere Touren
Das Essen selbst zusammenstellen lohnt sich daher. Geeignet ist alles, was schnell geht und wenig Brennstoff verbraucht. Klassiker sind Mahlzeiten aus Couscous und Tütengerichte aus dem Supermarkt. Bei der Auswahl aber unbedingt auf die Kalorien achten – Light-Produkte machen natürlich keinen Sinn. Ansonsten dürfen als Energielieferanten Müsli und Nüsse nicht fehlen. Haferflocken angerührt mit Milchpulver und Wasser ergeben ein ergiebiges Frühstück.
Tipp: Falls es logistisch machbar ist, deponiere einen Teil des Essensvorrats für die zweite Hälfte der Tour im Voraus an einer geeigneten Stelle wie zum Beispiel geruchssicher verpackt in einem hohen Baum.
4. Ausrüstung
Funktionsunterwäsche, Softshell-Hose, Regenschutz, Schuhe, Zelt, Schlafsack, Kochgeschirr, Rucksack – für eine Trekkingtour brauchst du einiges an Ausrüstung. Hier konzentrieren wir uns auf zwei Punkte: das Zelt und den Rucksack.
Wähle den Rucksack nicht zu groß aus. Es ist ein typischer Anfängerfehler, für alle Situationen gewappnet sein zu wollen und zu viel mitzunehmen. Lieber mit leicht muffelnder Kleidung wandern als mit Schulterschmerzen die Tour abbrechen zu müssen. Trotzdem muss natürlich alles Notwendige mit. Bist du in einer Gruppe unterwegs, dann sprich dich vorab gut ab. Wie verteilt ihr gemeinsam genützte Gegenstände wie Kocher, Erste-Hilfe, Set, Verpflegung oder Zelt? Im Fachhandel findest du kompetente Beratung zur richtigen Rucksackwahl.
Probiere auf kleineren Touren mit realistisch gepacktem Rucksack aus, ob das Tragesystem richtig eingestellt ist und welches Gewicht du tatsächlich längere Zeit tragen kannst.
Bei der Zeltauswahl sind Gewicht und Packmaß wichtige Faktoren. Das Zelt sollte pro Person nicht mehr zwei Kilogramm auf die Waage bringen und möglichst wenig Stauraum beanspruchen. Besonders eignen sich Tunnelzelte für Trekkingtouren. Sie sind schnell auf- und abzubauen – mit etwas Übung schaffst du das sogar problemlos allein. Basiswissen rund um den Zeltkauf findest du hier.
Tipp: Verschaffe dir in unserer Packliste eine Übersicht über die wirklich notwendigen Dinge auf einer Trekkingtour. Prüfe deine Ausrüstung auf vielseitige Verwendbarkeit. Die Schlafsackhülle wird zu einem prima Kissen, wenn du einfach ein Fleece reintust. Mit dieser Denke sparst du viel Gewicht.
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5. Rucksack richtig packen
Die Grundregeln des Rucksackpackens lauten:
- Schwere Sachen möglichst nah am Rücken im Hauptfach verstauen.
- Im Bodenfach leichte, voluminöse Dinge wie den Schlafsack packen.
- Den Rucksack gleichmäßig beladen.
- Wetterschutz griffbereit einpacken.
Damit du Platz gewinnst und Ordnung schaffst, sind Stausäcke mit Kompressionsriemen das Mittel der Wahl. Ein Schlafsack hat dann auf einmal nur noch ein Drittel der ursprünglichen Größe. Wir haben im unserem Artikel Tragen mit System: So packst du dein Trekking-Equipment am besten alles Weitere zusammenfasst.
Tipp: Befestige möglichst wenig außen an deinen Rucksack. Besser alles im Rucksack verstauen, sonst verlagert sich der Schwerpunkt oder du bleibst hängen.
Es gibt viele gute Anbieter, die Trekkingtouren organisieren – sei es als Gruppenreise oder Individualpaket zu zweit. Warum nicht so erste Trekkingerfahrungen sammeln? Lese hier einen spannenden Reisebericht über eine Trekkingtour in Indien.