Einfach schnell die Brotzeit und den Regenschutz einpacken und los geht’s. Soviel Vorbereitung reicht für bergerfahrene Erwachsene aus. Sind Kinder mit von der Partie, zahlt sich eine gründliche Planung aus. Tourlänge, gute Orte für Pausen, abwechslungsreiches Gelände sowie Spielideen sind einige der Zutaten für einen schönen Tag in den Bergen. Hier findest du 5 Tipps für das entspannte Wandern mit Kindern.
1. Die richtige Tour wählen
Es gibt inzwischen zahlreiche Bücher mit tollen Tourentipps für das Wandern mit Kindern. Daher hier nur allgemeine Tipps, wie du an die Tourenplanung herangehen kannst: Lange Forstwege sind für Kinder langweilig, kleine Bergpfade und spannende Waldwege mit Entdeckerpotenzial sind dagegen top. Neben dem Schwierigkeitsgrad (ist der Weg sehr ausgesetzt?) ist die Tourlänge entscheidend.
Tipp: Der Deutsche Alpenverein (DAV) gibt folgende Faustregel für das Gehen mit Kindern aus: 1,5 Mal die Normalgehzeit für Erwachsene entspricht der ungefähren Gehzeit mit Kindern. Erfahrungsgemäß kann sich aber je nach Alter der Kinder die Gehzeit auch locker verdoppeln.
2. Den Rucksack richtig packen
Grundregel Nummer zwei: Packe immer genug zu essen und trinken ein. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie innerhalb von 30 Sekunden die Stimmung komplett umschlägt, weil der Blutzucker sinkt. Neben genug Wasser (je nach Witterung und Tourlänge: mindestens 1 Liter pro Person) empfehlen sich Nüsse, getrocknetes oder frisches Obst als Notfallration in einer Seitentasche des Wanderrucksacks – so dass du die Zeitspanne bis zur richtigen Pause überbrücken kannst. Wichtig ist außerdem auf jeder Tour – auch im Sommer – eine Regenjacke mitzunehmen. Mit in den Rucksack sollten außerdem ein kleines Erste Hilfe-Set und ein T-Shirt als Ersatz. Gute Packlisten findest du hier.
Mit den sportlichen Kinderrucksäcken von Tatonka sind auch Kleine schon ganz groß unterwegs!
Mit gepolstertem Rücken, einstellbarem Bauchgurt, verstellbaren Schultergurten und Brustgurt zum Fixieren sind die Rucksäcke an die anatomischen Gegebenheiten von Kindern angepasst.
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3. Für Laufmotivation sorgen
Für Autofahrten und Wanderungen gilt scheinbar das gleiche Naturgesetz. Nach fünf Minuten schallt einem entgegen: Wann sind wir endlich da?
Mit wenigen Tricks lassen sich die Kinder aber wunderbar vom „langweiligen“ Laufen ablenken:
- Nimm andere Kinder und Familien mit: Nichts motiviert Kinder so sehr, wie mit anderen Kindern die Umgebung zu entdecken. Sind die Kinder schon etwas älter, kannst du ihnen ein Walkie Talkie in die Hand drücken. So können sie auf einfachen Wegen vorauslaufen und der Kontakt zur Familie bleibt bestehen.
- Habe Spiele für unterwegs in petto: Der Klassiker unter den Ratespielen „Ich sehe was, das du nicht siehst“ zieht immer. Warum nicht eine kleine Schnitzeljagd improvisieren? Ein Erwachsener oder ein älteres Kind läuft voraus und versteckt kleine Dinge wie eine Murmel oder zuvor gesammelte schöne Steine. Um sie behalten zu dürfen, muss das Kind eine kleine Aufgabe erfüllen.
4. Pausen richtig gestalten
Du willst bequem in der Sonne faulenzen und deine Füße hochlegen? Kinder machen anders Pause – nach einer kurzen Rast werden sie die Umgebung erkunden und herumsausen. Damit sie trotzdem Kräfte sparen, könntest du mit ihnen schnitzen. Schnitzmesser gibt es für Kinder ab vier Jahren. Sie nehmen wenig Platz im Rucksack ein und die Kinder sind begeistert, ein Messer in den Händen halten zu dürfen.
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Falls Schnitzen nicht deine Sache ist, hast du schon mal ein Naturmandala gelegt? Aus Blättern, Rindenstücken oder Steinen lassen sich tolle Muster und Bilder legen. Wenn du die Pause übrigens strategisch günstig an einem kleinen Bachlauf planst, dann wirst du dich relativ entspannt zurücklegen können. Wasser hat bekanntlich eine magische Anziehungskraft für Kinder.
5. Entspannte Eltern als Grundvoraussetzung
Die ersten Wanderungen mit (kleinen) Kindern sind für alle Beteiligten eine spannende Erfahrung. Kinder leben das Motto „Der Weg ist das Ziel“: Klettern am Fels am Wegrand – gerne eine halbe Stunde lang, der zwei Meter lange Ast muss unbedingt mit und die schönsten Steine liegen gut verstaut in deinem Rucksack. Da hilft es, die richtige Erwartungshaltung zu haben.
Aber das Schöne dabei ist – auch du als Erwachsener hast deinen Spaß dabei. Ein Plan für das Wandern mit Kindern ist absolut sinnvoll, aber sei bereit, den Tag so zu nehmen wie er kommt. Alles andere wie Gipfelerlebnisse stellt sich mit der Zeit und dem Alter der Kinder von allein wieder ein.