Jung und Alt, Groß und Klein, Fortgeschrittene und Anfänger: beim Langlaufen kommen alle auf ihre Kosten. Mit dem richtigen Langlauf-Stil – ob Skating oder klassischer Langlaufstil – kann jeder selbst festlegen, wie sehr er sich verausgaben möchte. Von der gemütlichen Tour durch verschneite Landschaften bis hin zum winterlichen Konditionstraining ist alles möglich. Tatonka stellt dir die unterschiedlichen Stile vor.

Klassischer Langlauf-Stil vs. Skating

Die zentralen Punkte, an denen du Unterschiede zwischen den beiden Techniken erkennen kannst, sind Bewegung, Spur und Material. Je nach Disziplin sind die Loipen unterschiedlich präpariert. Beim klassischen Langlauf fährt man in einer festen Spur, wohingegen es beim Skating keine Spuren gibt. Hier fährst du auf einer gewalzten Schneefläche.

Eine Frau beim Langlaufen im Wald in einer Loipe.
Eine Loipe als feste Spur. Foto: Mario Liebherr, pixabay

Bei der klassischen Variante fährst du mittels einer diagonalen Vorwärtsbewegung geradeaus. Hierbei werden Arme und Beine überkreuz koordiniert. Das heißt: Wenn der linke Arm nach vorne geht, bewegt sich gleichzeitig das rechte Bein mit und umgekehrt. Beim Skating führst du die Bewegung seitwärts aus; du stößt dich seitlich mit den Skiern ab, um nach vorn gleiten zu können.

Die Bewegungsabläufe beim Skating sind freier als beim klassischen Langlauf, deshalb gibt es hier unterschiedliche Ausprägungen. Eine der gängigsten ist der Schlittschuhschritt, bei dem du dich wechselseitig abdrückst; weitere sind der Eintakter, der Zweitakter, der Doppelstockschub und der Halbschlittschuhschritt. Skating ermöglicht dir eine schnellere Fortbewegung als der Diagonal-Stil.

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Welches Material für welchen Langlauf-Stil?

Auch in puncto Material unterscheiden sich die beiden Langlauf Stile maßgeblich voneinander. Ski- und Stocklänge, Spannung und Wachs werden anders verwendet. Generell ist ein klassischer Langlauf-Ski etwas länger als ein Skating-Ski, bei den Stöcken ist es umgekehrt: Hier sind die klassischen Stöcke kürzer und die Skating-Stöcke länger.

Für den klassischen Langlauf Stil präpariert man die Skier mit Steigwachs in der Mitte des Skis, um eine Haftzone zu schaffen. Im Gegensatz dazu sind die Skier bei der Skating-Variante vollständig zum Gleiten ausgelegt und haben keine Steigzone. Vergleicht man die Biegelinie, fällt auf, dass der Skating-Ski etwas härter als der Klassisch-Ski ist, damit der Ski nicht aufsetzt, sondern durch optimale Druckverteilung bestens aufs Gleiten ausgerichtet ist.

Generell ist es für Anfänger ratsam, mit der klassischen Variante zu beginnen. Die feste Spur erleichtert zu Beginn den Umgang mit den Skiern, weil ein Ausbrechen zur Seite nicht möglich ist. Die Technik ist nicht so anspruchsvoll, wie beim Skating und es erfordert nicht so viel Kondition.

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Ein spezieller Langlauf Stil: Skiwandern / Nordic Cruising

In den letzten Jahren hat sich eine spezielle Form des Langlaufens entwickelt: Nordic Cruising oder Skiwandern genannt. Hierbei werden entweder präparierte Strecken befahren, aber auch querfeldein auf Skiern die Landschaft erkundet.

Im Mittelpunkt steht dabei nicht die sportliche Leistung, sondern der Erlebnischarakter in der Natur. Die Skier, die dazu verwendet werden, sind breiter und kürzer als normale Langlaufskier und bieten dadurch in freier Natur mehr Halt, weil sie die Spur besser halten und im tiefen Schnee nicht zu weit einsinken.

Frau beim Langlaufen in den Bergen.
Beim Langlaufen einfach mal die Natur genießen. Foto: Robert Forster, pixabay

Nordic Cruising ist mit Nordic Walking zu vergleichen, schont es doch genau wie diese Variante des Laufens beim Skifahren die Gelenke und stärkt die Abwehrkräfte sowie das Herz-Kreislaufsystem. Aus diesem Grund empfiehlt es sich besonders für ältere Menschen oder diejenigen, die es outdoor ein bisschen ruhiger angehen lassen wollen.

Langlaufen als Konditionstraining

Für alle, die auch im Winter nicht auf ihre sportliche Aktivität im Freien verzichten wollen, ist Langlauf als Konditionstraining optimal. Nach Angaben des Deutschen Skilehrerverbandes fördert kaum eine andere Sportart den Körper so umfassend wie Langlauf.

Viele Muskelgruppen werden beansprucht und durch das Training an der frischen Luft werden Stoffwechsel, Atmung und Ausdauer angekurbelt. 80 bis 90 Prozent der Zeit bewegst du dich aus eigener Kraft voran, was zu einem hohen Kalorienverbrauch und zur schnellen Fettverbrennung führt. Jedoch solltest du dich langsam herantasten, wenn du Langlauf als Konditionstraining betreiben möchtest.

Langlauf-Loipe in Lappland, Finnland.
Langlauf-Loipe in Lappland, Finnland. Foto: adege, pixabay

Hat dich das Langlauf-Fieber gepackt? Hier geht es zu den besten Langlaufstrecken im Bayrischen Wald. Wer lieber Schneeschuhwandern geht, findet in diesem Blogbeitrag alles Wissenswerte: Outdoor-Trend Schneeschuhwandern.

Dieser Artikel wurde im November 2013 veröffentlicht und im Oktober 2018 überarbeitet.