Spätestens wenn der Herbst kommt, braucht deine Ausrüstung besondere Aufmerksamkeit. Doch was solltest du bei der Pflege von Outdoor-Equipment beachten? Einen Trekkingrucksack waschen – ist das eine gute Idee? Wir haben kurz zusammengefasst, wie du Rucksack, Zelt und Outdoor-Kleidung waschen, pflegen und lagern kannst, damit sie dir auch in der nächsten Saison Freude bereiten.

Trekkingrucksack und Zelt waschen

Der Rucksack war ein treuer und zuverlässiger Begleiter auf unseren Treks und Touren – nun hat er sich eine Auszeit verdient. Nachdem du alle Taschen ausgeleert und Sand und Staub aus dem Rucksack geschüttelt hast, solltest du deinen Trekkingruck zunächst trocken ausbürsten. Ein feuchter Lappen oder Schwamm reinigt ihn sanft – bei stärkeren Verschmutzungen kannst du auch eine milde Seifenlauge verwenden.

Auch dein Zelt reinigst du mit einem feuchten Lappen oder Schwamm und allenfalls mit Neutralseife.

Von chemischen Reinigungsmitteln oder scharfen Waschmitteln solltest du unbedingt die Finger lassen – außerdem haben weder Rucksack noch Zelt in der Waschmaschine oder im Trockner etwas zu suchen: Die hochwertigen Materialien und die Beschichtung nehmen dadurch Schaden, und das Outdoor-Vergnügen könnte ein frühzeitiges Ende haben.

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Rundum-Check für Rucksack und Zelt vor dem Winterschlaf

Lass‘ Zelt und Rucksack nach der Reinigung gut trocknen: Werden sie feucht zusammengelegt und aufbewahrt, greift die restliche Feuchtigkeit die Beschichtung an, zudem können sich Schimmel- und Stockflecken bilden. Nach dem Trocknen solltest du deinen Trekkingrucksack und dein Zelt einem Rundum-Check unterziehen:

  • Haben sich Risse gebildet?
  • Sind alle Träger, Schnallen und Schließen intakt?
  • Sind Zelt und Rucksack vollständig oder fehlen notwendige Teile?

Eventuelle Reparaturen sollten ausgeführt werden, bevor du deine Utensilien in den Winterschlaf legst – so kannst du unbeschwert und perfekt ausgerüstet in die neue Outdoor-Saison starten.

Frau neben einem Zelt in den Bergen mit ausgebreiteten Armen.

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Rucksack und Zelt richtig lagern

Für die Lagerung deines Outdoor-Equipments eignen sich trockene und luftige Räume, die weder zu kalt noch zu warm sind. Achte darauf, dass deine Ausrüstung lichtgeschützt liegt und nicht durch schwere Gegenstände eingequetscht und plattgedrückt wird.

Besser als im Packsack überwintert das Zelt, wenn du es auspackst und locker zusammenlegst. Den Rucksack lagerst du am besten, indem du die Gurte locker schließt – besonders wichtig ist dies für den Hüftgurt, der so ideal in Form bleibt.

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Pflege für Funktionsbekleidung

Mit sorgfältiger Pflege begleitet dich deine Outdorbekleidung über Jahre hinweg auf deinen Touren. Regelmäßige Reinigung und Imprägnierung verlängern die Lebensdauer deiner wasserdichten und atmungsaktiven Outdoor-Jacke und -hose.

Da starke Verschmutzung die Funktion von Membran-Bekleidung beeinträchtigt, solltest du sie zwar regelmäßig reinigen; gerade bei Hardshell-Jacken und -Hosen gilt jedoch, dass du sie bei normaler Beanspruchung und Verschmutzung höchstens vier Mal im Jahr waschen solltest. Als Faustregel gilt hier: So oft wie nötig, aber so selten wie möglich waschen.

Frau beim Wandern mit Rucksack und Outdoor-Jacke.

Waschen im Schonwaschgang

Vor jeder Wäsche solltest du Reiß- und Klettverschlüsse schließen. Dies verhindert, dass die ohnehin schon sehr beanspruchten Verschleißteile noch zusätzlich abgenutzt werden. Zum Waschen solltest du unbedingt ein spezielles, unparfümiertes Waschmittel für Funktionsbekleidung verwenden, das keine Rückstände hinterlässt. Es sollte sehr gering dosiert werden. Ausnahme sind hier Kleidungsstücke mit einer nonporösen PU-Membran, die mit handelsüblichen Waschmitteln gereinigt werden können.

Funktionsbekleidung wäschst du am besten bei 30°C im Schonwaschgang. Um alle Waschmittelrückstände zu entfernen, solltest du die Stücke ausreichend spülen. Auf das Schleudern solltest du grundsätzlich verzichten.

Hardshells imprägnieren – so geht’s

Der Oberstoff von Hardshell-Bekleidung ist zusätzlich wasser- und schmutzabweisend ausgerüstet. Diese Imprägnierung unterstützt auch die Funktion. Sie besitzt eine gitterartige Molekülstruktur, die beim Waschen „verschoben“ wird. Deshalb sollte sie nach jedem Waschen durch Wärmezufuhr wiederhergestellt werden – im Trockenraum, mit dem Föhn oder dem Bügeleisen, unter das du einen Stofflappen legst. 
 
Da die Imprägnierung sich mit der Zeit herauswäscht oder beim Tragen abgerieben wird, sollte sie nach einigen Waschgängen erneuert werden – beispielsweise durch eine Sprühimprägnierung. Dass die Imprägnierung nicht mehr vorhanden ist, merkst du daran, dass Wassertropfen am Oberstoff nicht mehr abperlen, sondern die Jacke sich mit Wasser vollsaugt und sich feucht anfühlt.

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Dieser Beitrag wurde im Oktober 2015 veröffentlicht und im Oktober 2017 überarbeitet.