Der Harzer Hexenstieg ist das perfekte Wander-Ziel für das ganze Jahr. Er führt durch dunkle Nadelwälder, vorbei an felsigen Klippen und durch das Hochmoor auf den Brocken – den höchsten Berg Norddeutschlands, um den sich nicht wenige Sagen ranken.

Der Harzer Hexenstieg ist schon dem Namen nach ein sagenumwobener Ort. Ob Wanderer dort tatsächlich auf Hexen und andere märchenhafte Gestalten treffen, sei einmal dahingestellt. Allerdings regen der Brocken, umgangssprachlich auch Blocksberg genannt, und die tiefen Wälder des Harz seit jeher die Phantasie der Menschen an. Hier kämen in der Walpurgisnacht die Hexen zusammen, heißt es im Volksglauben. Sogar für den ersten Teil von Goethes Faust diente der höchste Berg Norddeutschlands (1141m) als Schauplatz.

Heute ist der Hexenstieg für Wanderer bestens erschlossen und die Region auf Touristen eingestellt. Gleichzeitig führt ein großer Teil des Fernwanderwegs durch den Nationalpark Harz. Naturschutz und sanfter Tourismus stehen also im Vordergrund. Das macht den Aufenthalt besonders angenehm und Wanderbegeisterte können die unberührte Natur mit ihren wilden Wäldern, bizarren Felsen, klaren Wildbächen und Jahrtausende alten Hochmooren auf sich wirken lassen.

Wandern auf dem Harzer Hexenstieg mit Aufstieg zum Brocken.
Die tiefen Wälder rund um den Brocken entlang des Harzer Hexenstiegs regen seit jeher die Phantasie der Menschen an.

Die Route

Der Hexenstieg führt von Osterode nach Thale und bietet mit all seinen Varianten 150 Kilometer Wandervergnügen. Du kannst also eine mehrtägige Wandertour für den gesamten Weg planen, oder machst einen Tagesausflug und steigst irgendwo in der Mitte des Trails ein.

Gehst du den Hexenstieg als Ganzes, misst die kürzeste Variante mit Überquerung des Brocken eine Strecke von 94 Kilometern. Umgehst du den Gipfel des Brocken über St. Andreas und Braunlage dann warten 107 Kilometer Wanderstrecke auf dich.

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Harzer Hexenstieg: Etappen

Für das komplette Durchwandern des Hexenstiegs hat sich die Einteilung in fünf Tagesetappen bewährt. Die jeweiligen Etappen lassen sich jedoch beliebig an die eigene Kondition anpassen. Und wem es an einem Fleck besonders gut gefällt, kann natürlich auch einen Tag Pause einlegen.

Entscheidend für die Einteilung ist, welche Variante du gehen möchtest und ob du den Gipfel des Brocken erklimmen oder lieber umgehen möchtest. Auch die Art deiner Übernachtung spielt eine Rolle: Schläfst du im Zelt, richtest du deine Tagesetappen am besten an den örtlichen Campingplätzen aus. Wildcampen ist in Deutschland nämlich nicht erlaubt und besonders im Nationalpark drohen dabei empfindliche Strafen. Hier findest du eine Liste der Campingplätze. Ansonsten stehen entlang der Route auch zahlreiche Gasthäuser zur Verfügung.

Die einzelnen Etappen hat der Harzer Tourismusverband sehr übersichtlich zusammengefasst.

Ein Beispiel für deine Aufteilung des Hexenstiegs in fünf Etappen könnte so aussehen:

  • 1. Etappe: Osterode – Buntenbock: 12km
  • 2. Etappe: Buntenbock – Torfhaus: 24km
  • 3. Etappe: Torfhaus – Brocken – Königshütte: 25km
  • 4. Etappe: Königshütte – Altenbrak: 23km
  • 5. Etappe: Altenbrak – Thale: 13km
Wanderrucksäcke von Tatonka

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Bestens ausgeschildert: Immer den Hexen nach!

Der Harzer Hexenstieg ist bestens ausgeschildert. An jeder Weggabelung findest du eines der typischen Holzschilder mit der Kopfzeile „Harzer-Hexen-Stieg“. Meist sind neben der Richtung auch das nächstgelegene Zwischenziel sowie die Kilometerzahl bis dorthin angegeben.

Innerhalb des Nationalparks findest du auf den Schildern zusätzlich das Logo des Hexenstiegs: Eine weiße Hexe im grünen Kreis. So ist es beinahe unmöglich das Schicksal von Hensel und Gretel zu teilen und vom Weg abzukommen.

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Anreise zum Hexenstieg

Osterode und Thale, die Start- und Endpunkte des Harzer Hexenstiegs, sind beide gut mit der Bahn zu erreichen. Von dort ist der Einstieg in die Wanderung jeweils unübersehbar gekennzeichnet. Auch Wanderparkplätze stehen entlang der Strecke zur Verfügung.

Unterwegs gibt es auch zahlreiche Haltestellen für die Linienbusse der Region. Möchtest du sie nutzen, kannst du dich auf der Website der Bahn über die Linien und Abfahrtszeiten informieren.

Möchtest du nach Abschluss deiner Wanderung an den Ausgangspunkt zurück, kannst du zwischen Osterode und Thale den Zug nehmen. Das dauert in etwa vier Stunden. Es gibt jedoch auch Pauschalpreise der örtlichen Taxiunternehmen.

Außerdem gibt es Pauschalangebote für die Wanderung auf dem Hexenstieg. Wer sich für diese Rundum-Sorglos-Variante entscheidet, kann bei mehrtägigen Wanderungen neben der Übernachtung im Doppelzimmer auch den Luxus von Lunchpaketen, Gepäcktransporten und einem Rückholservice in Anspruch nehmen.

Die beste Jahreszeit zum Wandern auf dem Hexenstieg

Den Hexenstieg kannst du grundsätzlich das ganze Jahr begehen. Nur der kleine Abschnitt durch die Bodeschlucht zwischen Treseburg und Thale ist in den Wintermonaten wegen Schnee und Eis gesperrt. Dann ist jedoch eine Alternativroute ausgeschildert. Mit Schnee musst du im Harz von Mitte Oktober bis Ende April rechnen.

Die schönsten und spannendsten Zeiten für eine Wanderung auf dem Hexenstieg sind Frühling und Herbst, wenn die Natur ihre Farben spielen lässt und die Temperaturen moderat sind.

Ausrüstung für den Hexenstieg

Für das Begehen des Hexenstiegs brauchst du gute Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung. Auch Wanderstöcke können an steilen Stellen hilfreich sein, sind aber kein Muss. Ansonsten packst du deinen Tagesrucksack am besten wie immer: Genug zu trinken, eine Stärkung für den Weg, dein Erste-Hilfe-Set sowie ausreichend Sonnenschutz dürfen dabei nicht fehlen.

Entscheidest du dich für eine mehrtägige Wanderung mit Übernachtung im Zelt, haben wir die passende Packliste für Trekkingtouren bereits für dich zusammengestellt.

Auch für Familien geeignet

Das Wandern auf dem Hexenstieg ist auch für Familien geeignet. Die Strecke ist nicht zu anspruchsvoll. Zwar gibt es Abschnitte mit Wurzeln und hin und wieder kann es nach Regenfällen auch matschig werden. Die Wege sind jedoch gut befestigt und auch für Kinder machbar. Dazu gibt es dutzende spannende Geschichten und Märchen rund um den tiefen Wald im Harz, die jede Wanderung zum Erlebnis machen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und bietet viel zu entdecken. Außerdem warten am Wegesrand immer wieder Erlebnisinseln, die einen noch tiefer in die Geschichte der Gegend eintauchen lassen.