Handgepäck ist bei Flugreisen meist billiger als aufgegebenes Gepäck. Deshalb verzichten viele Reisende auf dicke Koffer und nehmen nur ein Gepäckstück direkt mit in den Flieger. Doch was darf rein ins Handgepäck? Je nach Airline gibt es verschiedene Vorschriften und Beschränkungen zu beachten. Hältst du sie nicht ein, wird es mitunter richtig teuer.

Wie groß darf ein Koffer fürs Handgepäck im Flugzeug sein?

Welche Maße für das Handgepäck im Flugzeug erlaubt sind, kann je nach Fluggesellschaft variieren. Üblich ist eine Größe von 55 cm × 40 cm × 20 cm. Das Maximalgewicht für Handgepäck liegt üblicherweise zwischen 5 und 12 Kilo. Du solltest dich vorab online informieren, welche Bestimmungen für deinen Flug und den von dir gebuchten Tarif gelten. Oft ist es möglich, Gewicht und Größe gegen einen Aufpreis aufzustocken.

Ein paar gängige Maße fürs Handgepäck findest du hier:

  • Eurowings: 40 x 30 x 25 cm inklusive (Gegen Aufpreis: 55 x 40 x 23 cm bis maximal 8 kg)
  • Lufthansa: 55 x 40 x 23 cm mit einem maximalen Gewicht von 8 kg
  • Ryanair: 40 x 20 x 25cm
Flugzeug im Landeanflug vor Bergkulisse
Wer bei Flugreisen sparen möchte, verzichtet auf aufgegebenes Gepäck und nimmt stattdessen nur Handgepäck mit. Bei Outdoor-Trips ist das manchmal gar nicht so einfach.

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Wie streng werden Handgepäck-Maße kontrolliert?

Wie streng die Maße für das Handgepäck kontrolliert werden, lässt sich im Voraus schlecht sagen. An manchen Flughäfen wird die Größe gar nicht gecheckt. Es kann also sein, dass es niemandem auffällt, wenn dein Koffer drei Zentimeter zu lang ist. Darauf verlassen kannst du dich jedoch nicht. Spätestens wenn ein Gepäckstück nicht in die Gepäckablage passt, wird es problematisch – beziehungsweise teuer.

Ist das Handgepäck etwa bei Ryanair zu groß, wird seine Mitnahme am Flugsteig abgelehnt. Es wird eine Gebühr von 69,99 Euro fällig und der Koffer kommt in den Frachtraum. Bei der Lufthansa kostet es bei internationalen Flügen 40 Euro, wenn am Gate auffällt, dass dein Handgepäck zu groß ist.

Flüssigkeiten im Handgepäck

Bei Flüssigkeiten im Handgepäck sind die Gepäckbestimmungen für alle Airlines einheitlich:

  • Pro Flüssigkeitsbehälter sind höchstens 100 ml erlaubt.
  • Alle Flüssigkeitsbehälter müssen zusammen in einem transparenten Beutel von maximal 1 Liter Volumen verstaut werden.

Diese strengen Regeln sind aus Sicherheitsgründen gesetzlich festgeschrieben. Deshalb müssen bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen alle Flaschen, Dosen und sonstige Behälter, die mehr als 100 Milliliter enthalten, entsorgt werden. Du solltest dich also entsprechend vorbereiten. Im Drogeriemarkt findest du so gut wie alle Kosmetika in Reisegrößen. Alternativ gibt es auch passende Dosen und Behälter, in die du deine normalen Kosmetika abfüllen kannst. Alles zusammen kannst du anschließend in einen durchsichtigen Beutel mit einem Volumen von maximal einem Liter packen. Praktisch sind hier wiederverschließbare Zip-Bags.

Nach der Sicherheitskontrolle gekaufte Flüssigkeiten – egal ob Getränke, Kosmetika oder Alkohol dürfen ins Flugzeug mitgenommen werden. Teilweise werden Getränke, die im Duty-Free-Shop gekauft werden, speziell versiegelt und dürfen erst nach Verlassen des Sicherheitsbereichs am Zielflughafen geöffnet werden.

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Lebensmittel im Handgepäck

Etwas zu essen im Handgepäck als Proviant mitzunehmen, ist grundsätzlich kein Problem. Allerdings gibt es auch hier ein paar Regeln. Feste Lebensmittel wie Brot, Kekse oder Ähnliches kannst du ohne Probleme mitnehmen. Auch Obst oder aufgeschnittenes Gemüse wie Gurken oder Möhren sind erlaubt. Allerdings kann es bei Flügen über die Grenze der EU sein, dass du bestimmtes Obst und Gemüse nicht einführen darfst – kein Problem, solange du alles während des Fluges aufisst.

Lebensmittel wie Marmelade, Suppe oder Joghurt sind problematischer: Sie gelten als Flüssigkeiten und unterliegen den bereits erwähnten Bestimmungen.

Möchtest du tierische Produkte wie Fleisch, Wurst, Milch und Milcherzeugnisse auf deine Reise mitnehmen oder als Mitbringsel aus dem Urlaub nach Hause bringen, solltest du aufpassen. Zur Einfuhr in die EU gelten hier strenge Regeln, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Tierische Lebensmittel musst du bei Flügen in die EU vorher anmelden, benötigst entsprechende Dokumente und musst bestimmte Eingangsstellen passieren. Das gilt fürs Handgepäck genauso wie für aufgegebenes Gepäck.

Was darf ich nicht im Handgepäck mitführen?

Das Maniküre-Set für die Pflege auf dem Flug, das Taschenmesser, das seit Jahren friedlich am Schlüsselbund baumelt: die vermeintlich harmlosen Helferlein im Alltag können bei der Gepäckkontrolle am Flughafen zu Problemen führen. Gnadenlos werden Taschenmesser, Nagelschere und Co. aussortiert, da sie als „spitze, waffenähnliche Gegenstände oder Werkzeuge“ gelten. Auch Schlittschuhe darfst du nicht mit an Bord eines Flugzeugs nehmen, da sie als Waffen missbraucht werden könnten.

Dasselbe gilt für alle brennbaren Stoffe: Treibstoffe, Alkohol (außer im Duty-Free Shop gekauft) sowie Flüssiggas sind strengstens verboten; Das ist vor allem wichtig, falls du einen Campingkocher mit auf die Reise nehmen möchtest. Gaskartuschen sind sowohl im Handgepäck als auch im aufgegebenen Gepäck verboten.

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Batterien und Powerbanks im Handgepäck?

Bei Batterien und Akkus ist Vorsicht geboten. Während du handelsübliche Batterien problemlos mit an Bord eines Flugzeugs nehmen darfst, gibt es für leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus strengere Auflagen. Sie dürfen nur bis zu einer maximalen Leistung von 160 Wattstunden mitgeführt werden. Solche starken Akkus werden mitunter in Drohnen oder Powerbanks verwendet.

Möchtest du entsprechende Akkus mitnehmen, checke vorab ihre Leistung und stelle sicher, dass sie den Grenzwert einhalten. Powerbanks und Ersatz-Akkus müssen grundsätzlich im Handgepäck transportiert werden und dürfen nicht in den Frachtraum.

Flugzeuge verschiedener Airlines am Flughafen. Was ins Handgepäck darf, ist bei jeder Fluggesellschaft etwas anders.
Die Bestimmungen vor allem für Handgepäck variieren von Airline zu Airline. Gerade günstige Anbieter haben strenge Richtlinien. Foto: alexas_fotos

Steine, Muscheln oder Sand mit ins Flugzeug nehmen?

Ein paar Muscheln am Strand sammeln oder die Kette mit den schönen Steinen als Souvenir kaufen und dann im Flugzeug mit nach Hause nehmen? Das klingt erst einmal harmlos und nach einer schönen Urlaubserinnerung. Allerdings ist es an vielen Reisezielen keine gute Idee!

Viele Muscheln und Korallen unterliegen dem Artenschutz. Wer sie sammelt und mit nach Deutschland bringt, macht sich strafbar. Wirst du bei der Ankunft in Deutschland vom Zoll kontrolliert, kann es richtig teuer werden. Mehrere tausend Euro Strafe können hier fällig werden. Informiere dich also unbedingt, ob du Muscheln, Steine, oder Schmuck, der aus diesen hergestellt ist, nach Deutschland einführen darfst.

In Italien gilt dies übrigens sogar für Sand. Wer ein Glas voll Sand vom Urlaubsstrand mit nach Hause nimmt, verstößt gegen das Gesetz. Denn in Italien ist „jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kieseln oder Quarzgestein, auch nur in kleinster Menge“ gesetzlich verboten, wie das Auswärtige Amt warnt. Zwischen 500 und 3.000 Euro Strafe können hier fällig werden.

Menschen bewegen sich mit ihrem Gepäck auf dem Flughafen.
Bei Reisen innerhalb der EU sind die meisten Waren zollfrei. Allerdings gibt es Ausnahmen. Vor allem bei Reisen außerhalb der EU gilt einiges zu beachten. Foto: Rudy and Peter Kitterians, pixabay

Was muss ich beim Zoll beachten?

Insbesondere bei Flügen über die Außengrenzen der EU ist es ratsam, sich über die geltenden Einfuhrbestimmungen zu informieren. Betroffen sind vor allem Alkohol, Zigaretten und bestimmte Luxusgüter. Auf den Seiten des Zoll kannst du dich über die Freimengen informieren und vermeidest so, dass vermeintliche Schnäppchen im Nachhinein richtig teuer werden.

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